Spendenaufrufe vor Weihnachten

Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es vermag.
Sprüche 3,27

Lasst’s euch nicht verdrießen, Gutes zu tun.
2. Thessalonicher 3,13

Es kommen vor Weihnachten noch mehr Spendenaufrufe als sonst. Dabei denke ich an die Postboten, die sich mit den Lasten der Zeit abmühen müssen, und das noch mit Maske, und der Gefahr sich anzustecken.

Weigere dich nicht Gutes zu tun, wenn du es kannst. Gib so, dass des Nächsten Seele erquickt wird, als würde Gott zu ihm sagen: „Ich lasse dich nicht im Stich, denn ich habe meinen Engeln befohlen, dass sie dich bewahren… „.

Auch ich werde die Boten Gottes nicht vergessen, die mir schon in größter Not halfen. Deswegen möchte auch ich ein Bote Gottes sein und da geben, wo ER es mir zeigt.

Gebet

Herr es liegt mir am Herzen, dass Du mir zeigst, wo ich geben soll. Mache es mir leicht zu erkennen, wer Hilfe nötig hat. Amen



Ein Kommentar

  1. Die Losung von heute (Sprüche 3,27) ist selbstverständlich eine Aufforderung, Bedürftigen zu helfen, und dies nicht nur zu Weihnachten. Ich versuche im Folgenden darzustellen, dass der herausgesuchte Lehrtext aus einem Paulusbrief keine Bekräftigung unserer Spendenbereitschaft darstellt, sondern in einem ganz anderen Zusammenhang steht.

    Hat Paulus in seinem Brief die Thessalonicher ermahnt, immer und zu jedem gut zu sein? Isoliert betrachtet könnte man den heutigen Lehrtext so verstehen. Im Gesamtzusammenhang sieht man aber, dass Paulus in seinem Brief an die Gemeinde keineswegs ein Gutsein um jeden Preis gefordert hat. Ich will die Debatte um den „Gutmenschen“ (Unwort der Jahre 2015) nicht wieder anheizen. Aber es wäre ein Fehler zu meinen, dass in der Bibel unreflektierte Anweisungen zur Unterstützung Hilfsbedürftiger stehen, und man in allen Fällen Gutes tun müsste.

    Der Abschnitt 2. Thessalonicher 3,6-15 steht unter der Überschrift „Das richtige Verhalten der Gemeinde gegenüber Müßiggängern“. Paulus gibt klar zum Ausdruck, wie man mit Brüdern umgehen soll, die faul und unordentlich sind, sich aber trotzdem nicht davon abhalten lassen, sich in die Angelegenheiten anderer einzumischen. Dabei hätten sie doch allen Grund dazu, erst mal ihren Pflichten nachzukommen. Paulus betrachtet dies als einen Missstand und formuliert es krass: Den Umgang mit diesen Schmarotzern in der Gemeinschaft sollte man meiden, auch deshalb, um sie dazu zu bringen, sich ihres Verhaltens zu schämen. Darin eingestreut steht dann der heutige Lehrtext: Ihr aber, Brüder, werdet nicht müde, Gutes zu tun! (Elberfelder Übersetzung) Das klingt aufs Erste widersprüchlich. Es beinhaltet aber eine klare Aufforderung an uns, ein falsches Verhalten nicht noch zu unterstützen.

    Sie sollen einer geregelten Arbeit nachgehen und sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen.
    2. Thessalonicher 3,12.

    „Gutes zu tun“ bedeutet in diesem Fall, Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Wir tun dem anderen keinen Gefallen, wenn wir sein Fehlverhalten tolerieren und versuchen, die Folgen auszugleichen. Wir tragen sonst nur weiter dazu bei, dass er sich nicht ändern kann.

    Sollte aber jemand unserer brieflichen Weisung nicht gehorchen wollen, dann merkt ihn euch und geht ihm aus dem Weg, damit er beschämt wird. Betrachtet ihn aber nicht als Feind, sondern weist ihn als Bruder zurecht.
    2. Thessalonicher 3,14-15

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