Andacht Heute

Der christliche Dienst

´Arbeitet nicht nur, wenn man euch dabei beobachtet – als ginge es darum, Menschen zu gefallen. Macht euch vielmehr bewusst, dass ihr Sklaven von Christus seid, und tut mit ganzer Hingabe das, was Gott von euch möchte. ´Erfüllt eure Aufgaben bereitwillig und mit Freude, denn ´letztlich` dient ihr nicht Menschen, sondern dem Herrn.
Epheser 6,6-7

Es ging Paulus um die richtige Einstellung eines Christen zum Dienst für den Herrn. Wir sollen mit ganzer Hingabe das tun, was Gott von uns möchte, und unsere Aufgaben bereitwillig und mit Freude erfüllen. Dabei ist es wichtig, dass wir uns nicht von den Meinungen anderer beeinflussen lassen, egal ob es sich um andere Christen oder Außenstehende handelt. Wir sollten stets im Hinterkopf behalten, dass unser Dienst, der so wertvoll ist, nicht nur für unser eigenes Ansehen in der christlichen Gemeinschaft und in der Gesellschaft, sondern auch für die Menschen, denen wir dienen, von großer Bedeutung ist. Der Prediger David Martyn Lloyd-Jones (1899-1981) hat solche Christen einmal mit einem Eimer Wasser verglichen, der von Gottes Macht gefüllt wird, aber jede Menge kleiner Löcher hat und dadurch seine Kraft verschwendet. Er hat weiter ausgeführt, was er darunter versteht:
Zu viele Gespräche.
Streitigkeiten, Debatten, Gezänk.
Faulheit.
Zu viel Zeit mit/in der falschen Gesellschaft.
Zu viel dummes Gerede und Scherze.
Liebe zum Geld und zur Karriere.
Der Wunsch nach Achtung und Profilierung.
Ein ungleiches Bündnis mit einem Ungläubigen.
Gottloses Entertainment.
Eine falsche Haltung gegenüber Gott oder Zweifel am Wort Gottes.
Er kam am Ende zur der Erkenntnis: „Wir stehen in diesen Fragen auf Messers Schneide; man darf weder auf der einen noch auf der anderen Seite extrem werden. Aber man muss wachsam sein. Und natürlich kann man immer durch Selbstuntersuchung feststellen, ob die eigene Kraft zu- oder abnimmt.“ (Lloyd-Jones).

Wenn wir das Wort von Paulus ernst nehmen, dann ist es wichtig, uns im Glauben ganz auf die Macht Gottes zu verlassen. Bevor wir gleich loslegen und unsere selbstgefertigten Pläne umsetzen wollen, sollten wir uns erst mal fragen, ob das auch Gottes Wille ist. Wenn wir das anhand der Bibel und im Gespräch mit anderen Christen geprüft haben und von der Notwendigkeit überzeugt sind, können wir die Aufgabe mit Freude anpacken. Wir sind dankbar dafür, dass wir trotz auftretender Widrigkeiten geduldig und beharrlich unseren Dienst tun können.

Bittest du täglich?

Eile, mir beizustehen, Herr, meine Hilfe!
Psalm 38,23

Jesus fragte den Blinden: Was soll ich für dich tun? Er sagte: Herr, mach, dass ich wieder sehen kann! Und Jesus sagte zu ihm: Du sollst wieder sehen! Dein Glaube hat dich gerettet. Und auf der Stelle sah er wieder, und er folgte ihm und pries Gott.
Lukas 18,40-43

Die wenigsten Christen denken daran Gott täglich um einen gesegneten Tag zu bitten. Sie sprechen zwar ihren Segen für andere aus und beten auch für sie, doch was ist mit dem eigenen Leben, mit der eigenen Seele, der eigenen Bewahrung?
Da höre ich schon mal, „man kann Gott doch nicht ständig mit nichtigen Dingen belästigen, er hat schließlich Wichtigeres zu tun.“ Ach wissen wir das? Meine Erfahrung ist so, dass ich gerade in den kleinen Dingen Gottes Fürsorge erlebe. Wo ich schwach bin, da greift Gott ein. Jesus war ja der Beweis, dass göttliche Kraft heilen kann. Wir sind nur ein Gebet von Gott entfernt und wie wir beten sollten, hat Jesus uns gesagt.
Matt 6,10 Unser Vater, der du bist in den Himmeln! Geheiligt werde dein Name. Es komme dein Reich. Es geschehe dein Wille wie im Himmel so auch auf Erden. 11 Unser nötiges Brot gib uns heute. 12 Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben haben unsern Schuldnern. 13 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns vom Bösen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen

Unsere Bereitschaft zur Vergebung

Da wandte sich Petrus an Jesus und fragte: »Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er immer wieder gegen mich sündigt? Siebenmal?« – »Nein«, gab Jesus ihm zur Antwort, »nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal!« 
Matthäus 18, 21-22

Jesus gibt Petrus eine klare Lehre: Da wir alle Sünder sind und die Vergebung Gottes benötigen, müssen wir unseren Mitmenschen uneingeschränkt oft vergeben. Darauf folgt das Gleichnis vom unbarmherzigen Knecht, dem von seinem Herrn eine riesige Schuld vergeben wird. Doch dieser erweist sich einem Mitknecht wegen einer vergleichsweise kleinen Summe unnachsichtig. Als der Herr davon erfährt, bestraft er diesen Knecht, weil der nicht bereit war, die gleiche Gnade zu zeigen, die ihm selbst zuteil wurde.

Es sollte uns einleuchten, dass es um unsere Bereitschaft geht, anderen ihre Fehler zu verzeihen, so wie Gott uns unsere Schuld erlässt. Wir müssen uneingeschränkt oft vergeben, sogar auch dann, wenn der andere seinen Fehler nicht bereut. Das klingt nach einer großen Zumutung. Das ist sie aber nur, wenn wir der Meinung sind, dass wir eine Sonderbehandlung von Gott verdient hätten, der Mitmensch aber nicht. Unsere Sünden werden uns durch die Erlösungstat von Jesus Christus vergeben. Das wurde uns zugesagt, wenn wir daran glauben. Echter Glaube beinhaltet allerdings auch die uneingeschränkte Bereitschaft zur Vergebung.

Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Matthäus 6,12