Andacht Heute

Mut zum Bekenntnis

Und Barnabas zog aus nach Tarsus, um Saulus aufzusuchen, und als er ihn gefunden hatte, brachte er ihn nach Antiochia. Es begab sich aber, dass sie ein ganzes Jahr zusammen in der Gemeinde blieben und eine beträchtliche Menge lehrten; und in Antiochia wurden die Jünger zuerst Christen genannt.
Apostelgeschichte 11,25-26

Die türkische Stadt Antakya blickt auf eine lange Geschichte zurück. In römischer Zeit zählte sie mit bis zu 500.000 Einwohnern neben Rom, Alexandria und Konstantinopel zu den größten Städten der Welt. Sie hieß damals Antiochia und war ein Zentrum der frühen Christenheit: Hier wurden die Jünger Jesu erstmals „Christen” genannt. Die St.-Petrus-Grotte (Kirche des Heiligen Petrus) wurde ursprünglich in einer Höhle erbaut. Hier gründete der Apostel Petrus die erste christliche Gemeinde außerhalb Jerusalems. Von hier aus brach der Apostel Paulus zu seinen Missionsreisen auf.

Antiochia war nicht nur ein großes Handelszentrum, es war auch ein Schauplatz für die großen Lehren der damaligen Zeit. Es wurde eifrig diskutiert und alles beurteilt, was sich hier präsentiert hat. Es ist nicht auszuschließen, dass der Begriff „Christen” zunächst verwendet wurde, um die Anhänger Jesu zu verspotten. Der Theologe Arno C. Gaebelein sagte einmal: „Antiochia war berühmt für seine Bereitschaft zu spotten und zu schimpfen.” Doch der Name „Christen” blieb bestehen und die Nachfolger Jesu waren sogar stolz darauf, da sie durch ihn als „Jesus-Leute” bezeichnet wurden. Damals wie heute werden Christen wegen ihres Glaubens verfolgt. Weltweit sind noch heute über 380 Millionen Christen einem hohen Maß an Verfolgung ausgesetzt. Trotz Bedrohungen halten viele Christen an ihrem Glauben fest. In Untergrundgemeinden, Hauskirchen oder durch stille Zeugnisse leben sie ihren Glauben weiter – oft mit beeindruckender Stärke und Mut. Wenn uns also hier und heute als Christen Spott und Skepsis entgegenkommen und wir bei Themen wie der Sexualethik als rückständig bezeichnet werden, dann sollten wir das locker hinnehmen und uns nicht einschüchtern lassen.

Und wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, der bleibt in Gott und Gott in ihm.
1. Johannes 4,15

Das göttliche Gericht wird kommen

6 Ja, Gottes Urteil ist gerecht. Deshalb wird er alle bestrafen, die euch jetzt verfolgen.
7 Er wird eure Not beenden, und auch wir werden nicht länger leiden müssen, wenn Jesus, der Herr, für alle sichtbar erscheinen wird. Er wird mit seinen mächtigen Engeln vom Himmel kommen,
8 umgeben von loderndem Feuer. Dann wird sein Urteil alle treffen, die von Gott nichts wissen wollen und die rettende Botschaft von Jesus, unserem Herrn, ablehnen.
9 In seiner Macht und Herrlichkeit wird der Herr sie bestrafen und dem ewigen Verderben ausliefern.
10 Die aber zu ihm gehören, werden ihn an jenem Tag anbeten, und alle, die an ihn glauben, werden ihm voller Freude zujubeln. Und auch ihr werdet dabei sein, weil ihr der Botschaft vertraut habt, die wir euch gebracht haben.

2.Thessalonicher 1,6-10

Dieser Abschnitt aus dem Brief des Paulus an die Thessalonicher enthält sowohl Trost für verfolgte Gläubige als auch eine ernste Warnung an alle, die Gott ablehnen und dem Evangelium nicht folgen. Jesus wird kommen und für Gerechtigkeit sorgen. Wie dieses „ewige Verderben” aussehen wird, darüber gibt es unterschiedliche Vorstellungen: Die klassische Vorstellung ist die eines Höllenfeuers oder einer endgültigen Trennung von Gottes Gegenwart, fern von Licht, Liebe und Gemeinschaft. Eine weitere Vorstellung ist der Annihilationismus, also der Glaube, dass die Verdammten nicht ewig leiden müssen, sondern am Ende ausgelöscht werden. Und es gibt sogar Theologen, die hoffen, dass Gottes Liebe am Ende alle Menschen rettet. Es ist jedoch nicht so, dass jeder Gläubige sich jetzt die Version aussuchen könnte, die ihm am ehesten zusagt. Paulus warnt uns ganz entschieden davor, ein Leben im Unglauben zu führen, denn die göttliche Gerechtigkeit wird einmal über jeden uns kommen. Niemand wird ihr entkommen können. Wir wissen nicht im Einzelnen, was auf die Verdammten zukommen wird, aber wir dürfen davon ausgehen, dass es für sie schrecklich sein wird. Dabei wäre alles so einfach: Wer Buße tut, sich für den Glauben entscheidet und danach lebt, der darf einmal Jesus in „voller Freude zujubeln” und ist für alle Zeiten gerettet.

Das Bußgebet des Jesaja

11 Wir warten darauf, dass Gott uns Recht verschafft, aber nichts geschieht. Wir sehnen uns nach seiner Hilfe, doch weit und breit ist keine Rettung in Sicht.
12 Denn wir haben dir, o Gott, den Rücken gekehrt. Unsere Schuld ist groß, und unsere Sünden klagen uns an. Wir sehen ein, dass wir dir untreu waren, unsere Vergehen stehen uns vor Augen.
13 HERR, wir wollten nichts mehr mit dir zu tun haben; wir haben dich verleugnet und uns von dir, unserem Gott, abgewandt.

Jesaja 59,11-13

Wenn sie solche Verse lesen, werden einige sagen: „Das galt für das Volk damals. Was hat das mit uns heute zu tun?” Ich sage jedoch: Diese Worte des Jesaja sind hochaktuell. In unserer Gesellschaft haben wir uns weitgehend von den Maßstäben Gottes entfernt. Der Mensch zimmert sich ungestüm seine eigene Gerechtigkeit zusammen, wie jemand, der ohne die entsprechenden Fachkenntnisse den Dachstuhl seines Hauses errichten will. Er wird sich wundern, wenn die ersten Stürme über sein Haus ziehen und seine Konstruktion zusammenstürzen lassen. Ich sehe in unserer Gesellschaft einen großen Mangel an Selbstreflexion. Immer wird die Schuld nur beim Anderen gesucht. Selten ist man einsichtig und gibt zu, dass man in der Vergangenheit vermessen war und über das Ziel hinausgeschossen ist.

Am schlimmsten ist, dass man sich an diesen Zustand der Gottferne gewöhnt hat. In der geistigen Leere unserer Zeit fehlt eine tragfähige Perspektive. Dabei würde nur eine grundlegende Neuausrichtung helfen. Alle nach eigenen Maßstäben ausgerichteten Entscheidungen und Werte müssten an den Gesetzen überprüft werden, die uns durch die Bibel vermittelt werden. Nur so kann auch neue Hoffnung entstehen. Und: Wenn es die Gesellschaft als Ganzes schon nicht schafft, für den Einzelnen ist Umkehr möglich. Das Heil ist für den Menschen greifbar, wenn er sich ehrlich darauf einlässt.