Andacht Heute

Ausgleich statt Rache

Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß, Brandverletzung für Brandverletzung, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme.
2. Mose 21,24-25

    Dieses mosaische Prinzip (auch ius talionis Ausgleichsprinzip genannt) wird heute von vielen als grausam empfunden. Dennoch war es in einer Zeit, in der die Blutrache vorherrschte, bereits ein großer Fortschritt für die Strafverfolgung. Entgegen mancher Meinung ging es nun um finanzielle Entschädigung und nicht mehr um körperliche Verstümmelung. Es richtete sich auch nicht an das Opfer, um es zur Vergeltung aufzufordern, wie es im Volksmund als „Auge um Auge“ immer noch gerne verstanden wird. Martin Buber hat es mit „Gib Auge um Auge“ übersetzt, um Missverständnissen vorzubeugen. Der Täter sollte verpflichtet werden, für den Schaden aufzukommen und den Rechtsfrieden wieder herzustellen. Noch radikaler hat Jesus in der Bergpredigt auf den Sinn des Gebotes hingewiesen, nämlich durch Verzicht auf Vergeltung Frieden unter den Menschen zu stiften. Das gilt für den Einzelnen und steht nicht im Gegensatz zur notwendigen Rechtspflege des Staates.

    Geist oder Gefühl?

    Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?
    1.Korinther 3,16

    Ich möchte über die charismatisch-pfingstlerische Bewegung erzählen, die ich damals als Suchende kennengelernt habe. Ich empfand den Lobpreis (Text und Melodie), durch die rhytmische Band gesteuert, ungewohnt und mühsam. Der Gefühszustand, den ich bei andern beobachtete, den bekam ich nicht. Es war befremdlich als nach längeren Singen, Leute anfingen sich merkwürdig zu benehmen.

    Natürlich gehört das Lobpreis-Lieder singen zur Danksagung, doch ist gerade im musikalischen Bereich, ein Zeitgeist festzustellen, der oft mehr trennt als vereint.

    Tradition oder Moderne ist nicht so wichtig, sondern dass wir uns als den Tempel Gottes ansehen. Dazu gehört, dass wir uns entsprechend heiligen lassen und die Frucht des Heiligen Geistes wachsen kann, die da ist: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.

    Möge Gott uns heute mit Seiner Gnade und Seinem Heiligen Geist erfüllen. Amen

    Das Wirken des Heiligen Geistes

    Doch wenn der Helfer kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch zum vollen Verständnis der Wahrheit führen. Denn was er sagen wird, wird er nicht aus sich selbst heraus sagen; er wird das sagen, was er hört. Und er wird euch die zukünftigen Dinge verkünden. Er wird meine Herrlichkeit offenbaren; denn was er euch verkünden wird, empfängt er von mir. Alles, was der Vater hat, gehört auch mir. Aus diesem Grund sage ich: Was er euch verkünden wird, empfängt er von mir.
    Johannes 16,12-15

    Nach der Himmelfahrt Jesu begann an Pfingsten das volle Wirken des Heiligen Geistes. Sein Dienst ist es, Jesus zu offenbaren, Zeugnis von ihm abzulegen (Johannes 15,26). Er tut dies nicht, indem er von sich selbst spricht, sondern indem er an die Worte Jesu erinnert. Die obigen Verse seien auch denen gesagt, die aus ihren Träumen und Visionen geredet und behauptet haben, ihnen sei neues Wissen geoffenbart worden. All diese nachträglichen Ergänzungen sagen nichts über Jesus aus, wohl aber über die Motive der Verkünder dieser angeblichen Wahrheiten. Auch der Heilige Geist, auf den man sich gerne beruft, spricht nicht für sich selbst, sondern er verherrlicht Jesus und wird auf seine Worte hinweisen, wie uns der Text sagt.

    Der Helfer, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, wird euch alles Weitere lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
    Johannes 14,26