Erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk seine Abtrünnigkeit!
Jesaja 58,1
Nun, da ihr Gott erkannt habt, ja vielmehr von Gott erkannt seid, wie wendet ihr euch dann wieder den schwachen und dürftigen Mächten zu, denen ihr von Neuem dienen wollt?
Galater 4,9
Wie gerne würde ich heute mal in eine Kirche hinein rufen: „Kehrt um von eurem Götzendienst und fangt an, Gottes Wort wieder ernst zu nehmen. Verdreht nicht, was wahr ist und redet das Falsche nicht gut.“
Das wäre ein Gegensatz zum Vorschlag Jesu:
Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter Wölfe. Seid deshalb klug wie die Schlangen und aufrichtig wie die Tauben!
So wird mir nichts anderes übrig bleiben als den heutigen Psalm in Anspruch zu nehmen:
Wirf dein Anliegen auf den HERRN, der wird dich versorgen und den Gerechten nicht unversorgt lassen.
Psalm 55,23
Danke für dein Erlösungswerk, Deine Liebe und Barmherzigkeit. Segne auch diesen Tag und stehe uns im Glauben bei. Amen
Der scheidende Ratsvorsitzender der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland spricht von der Notwendigkeit der prophetischer Rede gerade in diesen Tagen. Kirche soll ihre Autorität vollmächtig in der Sonntagspredigt einsetzen, um „in der Tradition der biblischen Propheten ein klares Wort zu sprechen“. Gemeint ist damit die politische Rede, das Einmischen des Klerus in Angelegenheiten des Staates.
Wer die Bibel kennt, weiß aber, dass ein Prophet eine Person ist, die von Gott berufen wurde, die SEINE Botschaft von IHM empfängt, um sie an andere zu überbringen. Ein Prophet war noch nie eine Person, die seine Autorität kraft seines Amts nutzt, um moralisierend eine politische Meinung zu vertreten und davon abweichende Stimmen zu kritisieren. Wer heute – aus welchen Gründen auch immer – meint, dass die Kirche „prophetisch“ sprechen müsste, ist nicht gottesfürchtig, sondern anmaßend. Er hat diesen Auftrag zum Prophetenamt nie erhalten und sollte sich wieder auf den wahren Dienst der Evangelisation beschränken.
Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! Markus 16,15