Andacht Heute

Die Hilfe des Heiligen Geistes

Du aber, mein Sohn Salomo, lerne den Herrn, den Gott deines Vaters, immer besser kennen! Gehorche ihm bereitwillig und mit ungeteiltem Herzen! Denn er sieht uns ins Herz und kennt unsere geheimsten Gedanken. Wenn du ihn suchst, lässt er sich von dir finden. Wenn du dich aber von ihm abwendest, wird er dich für immer verstoßen.
1. Chronik 28,9

Niemand hat Gott jemals gesehen; wenn wir einander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen geworden. Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns, dass er uns von seinem Geist gegeben hat.
1. Johannes 4,12-13

Die Worte König Davids an seinen Sohn Salomo waren wichtiger als alles Gold, das er ihm hinterlassen sollte. Das Tun der Herrscher dieser Welt wird von Gott beurteilt. Es sind die Bedingungen des Bundes zu erfüllen, dann wird den Menschen der verheißene Lohn zuteilwerden. Tun sie es nicht, wenden sie sich von Gott ab, dann werden sie von IHM verstoßen. Durch den späteren Neuen Bund, wurden uns die Sünden erlassen, unter der Bedingung, dass wir anerkennen, was Jesus für uns getan hat und IHM nachfolgen. Wir dürfen uns nichts vormachen und uns nur religiös verhalten. Gott sieht in unsere Herzen und kennt unsere wahren Motive.

An unserer Liebe zueinander ist zu erkennen, ob Gott in uns wirkt. Johannes hebt besonders den Einfluss des Heiligen Geistes hervor, der hier zum Tragen kommt. Das Wort „Liebe“ kann zu vielen Missverständnissen führen. Wie in einer Ehe muss man unterscheiden zwischen dem anfänglichen Verliebtsein, dem Schwelgen in Gefühlen, und der gelebten Liebe einer lebenslangen Partnerschaft, die Belastungen ausgesetzt ist und sich dabei bewähren muss. Johannes sagt, wie diese Liebe aussieht:

Und das ist sein Gebot, dass wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesus Christus und einander lieben, nach dem Gebot, das er uns gegeben hat.
1. Johannes 3,23

Wenn wir andere lieben wollen, müssen wir erkennen, wie Gott uns liebt. Wir müssen lernen, denen zu vergeben, die uns verletzt haben. Im Umgang mit anderen sollten wir nie die Hoffnung aufgeben. Wie gut, dass uns der Heilige Geist dabei hilft.

Die Liebe gibt nie jemand auf, in jeder Lage vertraut und hofft sie für andere; alles erträgt sie mit großer Geduld.
1. Korinther 13,7

Ist alles nur ein Hollywoodfilm?

Wenn mir auch Leib und Seele vergehen, so bleibt doch Gott ewiglich meines Herzens Fels und mein Teil. Denn siehe, die fern von dir sind, gehen ins Verderben; du vertilgst alle, die dir hurerisch die Treue brechen. Mir aber ist die Nähe Gottes köstlich; ich habe GOTT, den Herrn, zu meiner Zuflucht gemacht, um alle deine Werke zu verkünden.
Psalm 73,26-28

Denn wir wissen, dass die gesamte Schöpfung bis heute unter ihrem Zustand seufzt, als würde sie in Geburtswehen liegen. Aber nicht nur sie, sondern auch wir selbst, denen Gott doch schon seinen Geist geschenkt hat – als die erste Gabe des neuen Lebens –, auch wir seufzen innerlich und warten sehnsüchtig auf das Offenbarwerden unserer Kindschaft: die Erlösung unseres Körpers.
Römer 8,22-23

Die heutige Losung können wir lesen als Worte, wie wir sie von der Bibel gewohnt sind. Sie erinnern uns daran, welch einen guten Gott wir haben. Das macht uns zufrieden, und wir gehen schnell zur Tagesordnung über. Wir freuen uns wieder daran, was wir heute an diesem wunderschönen Pfingstsonntag so alles vorhaben.

Aber es sind gewaltige Worte, die da vor uns stehen und uns zu denken geben sollten. Manchmal habe ich den Eindruck, wir nehmen alles hier auf Erden zu leicht. Wir leben in den Tag hinein und sind uns nur selten dessen bewusst, was da um uns herum geschieht. Um es mit einem trivialen Beispiel auszudrücken: Ich stelle mir vor, wie ich mir im Kino den Monumentalfilm Die größte Geschichte aller Zeiten ansehe. Obwohl darin das Leben von Jesus Christus eindringlich erzählt wird, geht mir das Geschehen auf der Leinwand nicht nahe. Ich konsumiere den Film wie einen Western oder einen Thriller und habe vor allem Gefallen an den eindrucksvollen Actionszenen und der schauspielerischen Leistung der Darsteller. Was mir dabei völlig entgeht, ist seine tiefe Bedeutung für mein eigenes Leben.

Das Beispiel soll nur unsere Einstellung zur Heilsgeschichte illustrieren. Aber befinden wir uns nicht selbst in einem gewaltigen, ganz realen Epos und nehmen dies gar nicht wahr? Warum sind wir nur immer beeindruckt, wenn sich in der Welt etwas ereignet wie ein Erdbeben oder ein Krieg? Sehen wir dagegen nicht mehr das, was Gott mit uns und der ganzen Menschheit vorhat? Es geht um die Erlösung der Menschheit und die „gesamte Schöpfung seufzt“. Ich frage mich, trifft mich dieser Satz, wo es heißt „wir seufzen innerlich und warten sehnsüchtig auf das Offenbarwerden unserer Kindschaft: die Erlösung unseres Körpers“ – oder geht alles an mir vorbei wie eine Szene in einem Hollywoodfilm?

Der Wert des Alten Testaments

Der HERR zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten.
2. Mose 13,21

Was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, damit wir durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben.
Römer 15,4

Die von mir für meine täglichen Anmerkungen verwendeten Losungen stammen von der Herrnhuter Brüdergemeinde und werden von ihr so erklärt:

„Die Losungen sind ein Andachtsbuch, das für jeden Tag des Jahres zwei Bibelverse enthält: die Losung aus dem Alten Testament und den Lehrtext aus dem Neuen Testament. Die alttestamentliche Losung wird ausgelost, die anderen Texte passend dazu ausgesucht.“

Ich kann in letzter Zeit feststellen, dass ich mich in meiner subjektiven Auswahl vermehrt dem Lehrtext aus dem Neuen Testament zugewandt habe. Eine schlüssige Erklärung für diese unbewusst vorgenommene Bevorzugung drängt sich mir nicht auf. Möglich ist, dass der textliche Zusammenhang im Alten Testament meist umfangreicher ist und ein weiteres Ausholen erforderlich macht, wofür aber in diesen kurzen Andachten kein Platz ist. In den meisten Fällen ist der Vers im Neuen Testament „griffiger“ und der Erklärungsbedarf ist geringer. Der heutige Lehrtext aus dem Römerbrief ermahnt mich, die von Gott für uns bereitgestellte Lehre des Alten Testaments nicht gering zu schätzen. Das Alte Testament ist schließlich kein Notizbuch eines Autors, aus dem später das eigentliche Werk hervorgegangen ist. Zusammen bilden beide Teile der Bibel eine Einheit. So wird das zukünftige Kommen des Messias in den Büchern der Propheten angekündigt. Die neutestamentlichen Schriften beziehen sich oft auf das Alte Testament. Sie werden erst durch die Kenntnis dieser Bezüge für uns besser verständlich.

Die ganze Schrift ist von Gottes Geist gegeben und von ihm erfüllt. Ihr Nutzen ist entsprechend: Sie lehrt uns die Wahrheit zu erkennen, überführt uns von Sünde, bringt uns auf den richtigen Weg und erzieht uns zu einem Leben, wie es Gott gefällt. Mit der Schrift ist der Mensch, der Gott gehört und ihm dient, allen seinen Aufgaben gewachsen und ausgerüstet zu jedem guten Werk.
2. Timotheus 3,16-17