Andacht Heute

Wir sind nur Geschöpfe Gottes

Der Himmel ist durch das Wort des HERRN gemacht und all sein Heer durch den Hauch seines Mundes.
Psalm 33,6

Gott lässt sich nicht von Menschenhänden dienen, als ob er etwas nötig hätte; er ist es ja, der allen Leben und Atem und überhaupt alles gibt.
Apostelgeschichte 17,25

Paulus kam auf seiner Missionsreise nach Athen und er sprach vor den epikureischen und stoischen Philosophen der Stadt. Er verkündigte ihnen das Evangelium von Jesus und der Auferstehung. Paulus war verärgert über die vielen Götzenbildnisse in der Stadt und die Verehrung der heidnischen Gottheiten. Er stellte den Anwesenden den einen Gott des Himmels und der Erde vor. Sie waren skeptisch und konnten sich nicht vorstellen, dass es so einen Gott geben könnte. Vor allem war es ihnen fremd, dass es einmal ein Jüngstes Gericht geben und es zu einer Auferstehung der Toten kommen sollte. Der Apostel wurde von der Mehrheit verspottet, einige Hörer hatte er aber überzeugt. Den Athenern hielt er vor, dass dieser Gott nicht in Tempeln wohne, die von Händen gemacht sind. Auch den Tempeldienst benötigt er nicht. ER hat alles selbst geschaffen und benötigt diese Form der Verehrung nicht. Auch uns, seine Geschöpfe, braucht er im Grunde nicht. Seiner unermesslichen Gnade ist es zu verdanken, dass wir überhaupt existieren. Und nicht nur das: Wir können die Liebe Gottes erleben. ER hat sogar seinen eigenen Sohn zu uns gesandt, der für unsere Sünden gestorben ist.

Das ging freilich über das Verständnis der Athener Philosophen weit hinaus. Deren Gottheiten waren reine Erzeugnisse des menschlichen Geistes. Ein solcher Gott, wie Paulus IHN beschrieben hatte, bedeutete eine Demütigung ihrer Denkungsart. Noch heute ist es so: Wenn die eigenen, oft mühsam erworbenen, geistigen Vorstellungswelten infrage gestellt werden, reagieren viele mit Verärgerung und Spott. Dabei verdanken wir auch unser Denkvermögen rein dem Schöpfer. Es ist beschränkt, aber doch hinreichend, um unterscheiden zu können, was vom Menschen gemacht ist, und was von Gott kommt. Und uns ist genügend Verstand gegeben worden, um anzuerkennen, dass sich ein Geschöpf nicht über den Schöpfer erheben darf.

Von unnützen Sorgen

Der Mensch hat keine Macht über den Tag des Todes.
Prediger 8,8

Wer von euch vermag durch Sorgen seiner Lebenszeit auch nur eine Elle hinzuzufügen?
Matthäus 6,27


Die Menschen sind voller Sorgen und Ängste. Es ist natürlich ein Unterschied, ob man sich gerade in der Ukraine im Krieg oder in Deutschland im Frieden befindet. Doch auch wir wissen nicht, was die Zukunft bringt, ob sie nicht auch für uns große Entbehrungen, Tod und Verderben bedeutet. In der Bibel heißt es:

Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet. Matthäus 6,25

Sind das nicht nur schöne Worte, die manchem wie Hohn klingen mögen? Ein Missverständnis wäre es, sie so zu deuten, dass wir die Hände in den Schoß legen sollten, da uns ja der HERR in jedem Fall versorgt. Bei Paulus heißt es in 2. Thessalonicher 3,10:
Wenn jemand nicht arbeiten will, so soll er auch nicht essen!

Es geht also nicht darum, uns der Faulheit hinzugeben. Ein vernünftiges Maß an Vorsorge ist sicher nicht fehl am Platz. Doch beim Anlegen von Vorräten sollte uns bewusst sein, dass auch vieles vergeblich sein kann. Niemand kann wissen, was noch alles auf uns zukommt. Aber ein zu viel an Daseinsfürsorge kann uns auch zermürben. Da ist es viel besser, unsere Sorgen vor den HERRN zu bringen. IHM sind wir, anders als vielen Machthabern der Welt, nicht egal. ER weiß auch, was unser höchstes Ziel im Leben sein muss.

Euer Vater weiß doch, dass ihr das alles braucht! Euch soll es zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird er euch alles Übrige dazugeben. Sorgt euch also nicht um das, was morgen sein wird! Denn der Tag morgen wird für sich selbst sorgen. Die Plagen von heute sind für heute genug!
Matthäus 6,32-34

Gottes Kraft im Schwachen

Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, die niemand zuschließen kann; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.
Offenbarung 3,8

Jesus hatte dem Apostel Johannes Sendschreiben an sieben Gemeinden diktiert, die in der jetzigen Türkei liegen. Sie werden in Predigten gerne zitiert, wenn auf Lobenswertes und auf Missstände in Gemeinden hingewiesen wird. Das Schreiben an Philadelphia ist geprägt von der Zufriedenheit Jesu über die Weise des Handelns, die hier praktiziert wurde. Die Gemeinde hatte keinen leichten Stand. Sie war umgeben von religiöser Selbstgefälligkeit und war benachbart einer „Synagoge des Satans“ – wie ER sie nennt -, die ihnen mit Lügen das Leben schwer gemacht hat. Dennoch hatte dieses kleine, schwache Häufchen von echten Gläubigen nie aufgegeben, beständig das Wort bewahrt und in tapferer Weise Jesus nie verleugnet. Ihnen gilt daher SEINE Zusage, dass für sie die Himmelstüre geöffnet ist.

Wie Jesus die Gemeinde von Philadelphia anerkennt, gibt uns den Trost, wenn wir manchmal verzagt sind über die eigene Schwachheit. Nicht jeder hat das Selbstbewusstsein eines wortgewandten Predigers und Lehrers im Glauben. Es ist gut, dass es Menschen gibt, die Führungsqualitäten haben und sich durchsetzen können. Jesus erkennt aber auch die Schwachen in der Gesellschaft an, wenn sie stark und fest am Wort und an Jesus festhalten. Wie es im Vers heißt: Er kennt unsere Werke und vergisst sie nicht, auch wenn sie in der Welt noch so unbedeutend erscheinen.

Paulus berichtete in 2. Korinther 12,9 davon, dass ihm der HERR auf sein Flehen geantwortet hat, was für ihn eine große Ermutigung war:
„Meine Gnade muss dir genügen, denn meine Kraft ist gerade in den Schwachen mächtig.“ Jetzt bin ich sogar stolz auf meine Schwachheit, weil so die Kraft von Christus auf mir ruht.