Andacht Heute

Hoffnung und Zuversicht

Diese [Hoffnung ] halten wir fest als einen sicheren und festen Anker der Seele, der auch hineinreicht ins Innere, hinter den Vorhang, wohin Jesus als Vorläufer für uns eingegangen ist, der Hoherpriester in Ewigkeit geworden ist nach der Weise Melchisedeks.
Hebräer 6,19-20

Der Hebräerbrief, den wir gerade in unserem täglichen Chat (christen-chat.de) besprechen, ist keine leichte Bettlektüre. Das zeigt auch der kleine Ausschnitt mit den obigen Versen. Wenn man sich näher damit beschäftigt, erschließt er uns eine weitere wichtige Sichtweise auf Gottes Wirken.

Da ist von einem „Anker der Seele“ die Rede. Ein Anker sichert ein Boot oder ein Schiff vor dem Abtreiben. Unser Lebensschiff muss ebenfalls mit dem Himmel fest verbunden sein, damit es nicht in gefährliche Gewässer abgetrieben wird. Auch der Begriff „Vorläufer“ wird in der Schifffahrt verwendet. Die Griechen bezeichneten damit ein kleines Lotsenboot, das größere Schiffe sicher in den Hafen geleitet. Welch ein herrliches Bild für Jesus, der uns an allen Klippen vorbei in die Ewigkeit führt. Daneben ist Jesus für uns der einzig wahre Hohepriester, der als „Vorläufer“ für uns ins Allerheiligste eintritt (im Tempel von Jerusalem durfte nur der Hohepriester den Vorhang durchschreiten) und die endgültige Versöhnung mit Gott durch sein Erlösungswerk bewirkt. Wenn wir IHM nachfolgen, dürfen wir sicher sein, dass auch wir einmal eingehen dürfen in das Allerheiligste. Wer hier auf Erden die Nähe von Jesus Christus gesucht hat, darf sicher sein, dass er, nachdem sich seine Augen für diese Welt geschlossen haben, des Himmels ganze Herrlichkeit erblicken wird.

Die Zumutung der Feindesliebe

Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte.
Matthäus 5,43-45

Nächstenliebe mag ja noch angehen, aber die Forderung Jesu an uns, auch unsere Feinde zu lieben, erscheint uns schon als sehr harter Brocken. Wenn uns jemand etwas angetan hat, dann sollen wir ihm auch noch Liebe entgegenbringen?

Ich denke, wir müssen hier unterscheiden zwischen dem reinen Gefühl und der tätigen Liebe. Unsere Emotionen lassen sich nicht so ohne weiteres diametral ändern, wenn wir einzig unsere Gedanken ablaufen lassen. Ein übles Gemisch an Zorn, Rachsucht, Nachtragerei und Schadenfreude läuft da in uns ab und ist von uns kaum zu stoppen. Wenn wir aber darüber nachdenken, wie wir dem Menschen, den wir als Feind wahrgenommen haben, anders entgegentreten, dann tun wir aktiv etwas und verändern damit die Situation. Das ist dann kein passives Nachgeben und resigniertes Verzichten auf Widerstand, sondern ein unerwartetes Zugehen auf Feinde, das auch bei ihnen ein Veränderungspotenzial freisetzen kann. Dies mag ein Gesprächsangebot sein oder auch nur ein Zeichen, das den Anderen zum Nachdenken bringt. Das Gebet, bei dem wir um Möglichkeiten zur Versöhnung und für die Beendigung der Feindschaft bitten können, ist dafür unabdingbar.

Gott ist da

Als Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht!
1. Mose 28,16

Die Jünger sprachen: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?
Lukas 24,32

Sicher hast auch du über dein Leben nachgedacht, z. B. ob du erwünscht warst von den Eltern oder nicht. Eines ist sicher: Du wärest nicht am Leben, hätte Gott deiner Zeugung nicht zugestimmt. Da Gott gerecht ist, wird Er dir auch eine Chance geben, IHN kennenzulernen.

Deswegen hat Gott uns Sein Wort und Jesus gegeben, damit wir das weitersagen, was seit 2000 Jahren in aller Munde war. Paulus nannte vier Dimensionen, Länge, Breite, Höhe, Tiefe, wenn es um das Erkennen Gottes geht. Wir sehen Gott nicht, doch ER ist da.

Jesus hat unsere Seele zu neuer Freude geführt, weil wir durch seine Gnade ewiges Leben haben. Der Glaube an das Evangelium vom Tod und der Auferstehung Christi ist der Schlüssel zum Reich Gottes und verändert unsere geistliche Gesinnung zu IHM hin. Denn IHM gehört die Ehre.

Wer nicht auf sich achtet und sein Leben nicht schätzt, wer sich an den Gepflogenheiten des Gewohnten hält, der bleibt gefangen und wird nicht frei. Man kann sagen, dass er im Geburtskanal Gottes stecken geblieben ist. Da hilft es, in die Knie zu gehen und erneut Buße zu tun.

Himmlischer Vater höre das Rufen der Verzagten und schenke Ihnen durch Deinen Heiligen Geist, Liebe, Kraft und Besonnenheit. Amen