Versuchung und Begierde

Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen, und er selbst versucht auch niemand; sondern jeder Einzelne wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde gereizt und gelockt wird. Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel.
Jakobus 1,13-17

Versuchung, Begierde, Sünde, Tod – Jakobus, der Schreiber des Briefs, mutet seinen Lesern schon einiges zu. Was er hier ausschließt, hat schon zu manchen Kontroversen unter Christen geführt. Der Gedanke kam auf, dass Gott uns versuchen will. Dies kann nicht sein, weil von IHM nur das allein Gute kommt. Was er zulässt, sind Prüfungen. So ließ es Gott geschehen, dass Jesus vom Teufel versucht wurde. Alle Macht und Herrlichkeit der Welt wollte er IHM schenken, in der Absicht, dass er die Verbindung zum Vater lösen und seinen Auftrag vergessen sollte. Jesus hat dieses Ansinnen entschieden zurückgewiesen.

Wir haben neben anderen Gaben auch leidenschaftliches Verlangen als Geschenk erlangt, das uns aber einzig für Gottes Gerechtigkeit offen machen sollte. Lust und Begierde werden dagegen für alles verstanden, was unser Herz davon weglocken soll. Wenn wir allein für weltliche Genüsse bereit sind, die Gott uns verboten hat, dann sind wir offen für die Sünde und für die Trennung von IHM. Dabei heißt es doch, dass „jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk von oben herab kommt“.

Habe deine Lust am HERRN; der wird dir geben, was dein Herz wünscht.
Psalm 37,4