Unzufriedenheit

Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus, Acker, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was sein ist.
5. Mose 5,21

Mit diesem Begehren ist die dauerhafte Aneignung dessen gemeint, was dem Nächsten gehört. Was dem Anderen gehört, muss im Zusammenleben der Menschen tabu sein. Die Frage ist aber: Darf ich aber meinen Nachbarn beneiden, solange dies in meinen Gedanken bleibt und ich nicht so weit gehe, ihm wegnehmen, was ich begehre?

Neid ist kein positiver Beweggrund. Er erwächst aus dem Vergleich mit Anderen und aus ihm entsteht Missgunst. Das hat nichts mit Nächstenliebe zu tun, die aus der Liebe zu Gott erwächst. Wir sehen also, dass der Neid des Menschen aufgrund der mangelnden Liebe zu Gott und dem Nächsten erwächst. Nur so lässt es sich erklären, dass man unzufrieden ist mit dem, was man im Leben erhalten hat. Man definiert sich nur noch im Vergleich zu den anderen und meint, zu kurz gekommen zu sein. Dies führt zu Leid und zu Unfrieden. Schon im Garten Eden begann es damit, dass Adam und Eva gedacht haben, dass ihnen etwas vorenthalten wird. Das war der Anfang der Sünde. Sie ließen sich einreden, dass es nicht genug war, was sie von Gott erhalten hätten.

Es wäre so wichtig, dass jeder Mensch, statt immer nur zu begehren, was sein Nächster hat, erkennt, welchen wahren Schatz er in sich trägt. Es macht uns frei, wenn wir entdecken, was Gott uns als Begabung und Auftrag geschenkt hat. Ein jeder von uns ist ein von IHM geliebtes Kind. Jeder hat andere Gaben. Nicht jeder kann alle in sich haben. Was mir fehlt, haben andere. Ich kann dies am Anderen bestaunen und mithelfen, dass jeder dankbar den wahren Reichtum in sich entdeckt, den Gott ihm geschenkt hat.

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