Glaube statt Religion

Es segne uns Gott, und alle Welt fürchte ihn!
Psalm 67,8

Ich stelle mir vor, dass mancher, der diese Zeilen liest, denken wird: ‚Ganz schön anmaßend diese Christenmenschen. Alle Nationen sollen ihren Gott verehren, einzig ihren. Als wenn es keine andere Religionen gäbe.‘ So oder ähnlich könnte er denken. Insofern mag er recht haben: Es gibt tatsächlich jede Menge an Religionen. Aber es sind eben nur Religionen, die den Versuch des Menschen erkennen lassen, seine Beziehung zu Gott zu regeln. Religion ist also etwas Menschengemachtes.

Im christlichen Glauben zeigt sich dagegen das Wirken Gottes. Wir können überhaupt nur glauben, weil wir in den Genuss seiner Gnade gekommen sind. Wenn der Mensch sich eine Religion schafft, tut er es, um göttliche Mächte zu bändigen und für seine Wünsche nutzbar zu machen. Der Rückfall in religiöses Verhalten zeigt sich in vielen Verhaltensweisen bei sonst Gläubigen. Diese stellen sich nur allzu leicht ein, weil wir sie im Alltagsleben erlernt haben, wenn wir etwas erreichen wollen bei Menschen. Da wird gepilgert, gefastet, öffentlich gebetet, gespendet, gelobt und gepriesen, um Gott und den Menschen zu gefallen. Das „Seht her, was ich alles für den HERRN tue!“ steht im Vordergrund, und damit unsere Technik, wie wir unsere Wünsche verwirklichen wollen. Da hilft es, wenn wir mal innehalten im Gebet und leise werden, um zu erkennen, was Gott wirklich von uns will.

Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ist auch zur Ruhe gelangt von seinen Werken wie Gott von seinen eigenen.
Hebräer 4,9