Andacht Heute

Verzicht auf Vergeltung

Vergeltet niemand Böses mit Bösem! Bemüht euch um ein vorbildliches Verhalten gegenüber jedermann! Soweit es irgend möglich ist und soweit es auf euch ankommt, lebt mit allen Menschen in Frieden!
Römer 12,17-18

Wenn der Ruf nach Rache laut wird, will man Genugtuung für begangenes Unrecht erlangen. Dies wird auf diesem Wege nie vollständig gelingen. Die Blutrache ist eine extreme Form einer privaten Vergeltung, die in manchen Ländern noch heute praktiziert wird. Wenn man der Meinung ist, dass die Ehre der Familie oder einer Verbrecherbande verletzt wurde, wird zu diesem Mittel gegriffen. Es hat häufig zu endlosen Konflikten geführt.

Paulus mahnt in den Versen von oben alle Christen, das Prinzip der Vergeltung ruhen zu lassen. Gottes Gerechtigkeit wird allen Übeltätern und auch allen zuteilwerden, die Milde walten lassen. Der Staat muss seine Bürger durch die Justiz beschützen. Hier muss es Strafen geben. Wer Unrecht erleiden musste, ohne dass der Staat eingeschritten ist, hat nicht das Recht zur Selbstjustiz. Im Alltag begegnen uns meist leichtere Fälle. Wir müssen dabei nicht über alles hinwegsehen und schweigen. Unrecht soll als solches benannt werden. Christen haben aber die Möglichkeit, vorbildlich zu handeln. Dazu gehört auch der Verzicht auf Vergeltung.