Wie das Geld uns verführen kann

Was haben wir denn in die Welt mitgebracht? Nichts! Und wir werden auch nichts mitnehmen können, wenn wir sie verlassen. Wenn wir also Nahrung und Kleidung haben, soll uns das genügen. Wer unbedingt reich werden will, wird sich in einem Netz von Versuchungen verfangen, er wird sich in viele unsinnige und schädliche Begierden stürzen, die den Menschen Unheil bringen und sie völlig zugrunde richten. Denn die Liebe zum Geld ist eine Wurzel für alles Böse. Manche sind ihr so verfallen, dass sie vom Glauben abgeirrt sind und sich selbst die schlimmsten Qualen bereitet haben.
Timotheus 6,7-10

Paulus erklärt hier im Brief an Timotheus, wie es kommen kann, dass Menschen im Glauben abirren. Es kann der Wohlstand sein, die Liebe zum Geld. Viele werden sagen: „Das betrifft doch nur die Superreichen, mich aber nicht.“ Wir sollten uns aber einmal vorstellen, wie es wäre, wenn uns alles genommen würde, wenn wir mit dem Existenzminimum auskommen müssten. Würde unser Glaube an Gott dann noch vorhanden sein? Oder würden wir zu hadern beginnen und uns beklagen über unser Schicksal?

Unwillkürlich muss man hier an Hiob denken, einem rechtschaffenen, gläubigen Menschen, dem plötzlich alles genommen wurde und der am Verzweifeln war. Wenn wir auf die Welt kommen, bringen wir nichts mit, wie Paulus richtig bemerkt. Alles wird uns von Gott geschenkt. Aber der Mensch ist selten dankbar genug, diese einfache Tatsache anzuerkennen. Ihm steht der Sinn nach immer mehr. Wir haben es bei einem Lottogewinner erlebt. Er war ein genügsamer Mensch, aber sobald er die Millionen in den Händen hielt, ergriff ihn die Unruhe, weil er sich nicht sicher war, ob es ihm gelingen würde, das Geld so anzulegen, dass er es noch weiter maximieren könnte. So verführbar und schwach ist der Mensch. Der Lockruf des Geldes bringt ihn schnell dazu, seine Prinzipien aufzugeben – und leider oft auch den Glauben. Weil Paulus diese Gefahr erkannt hat, gibt er dem jungen Timotheus das Folgende auf den Weg:

Ermahne die, die nach den Maßstäben dieser Welt reich sind, nicht überheblich zu sein und ihre Hoffnung nicht auf den unsicheren Reichtum zu setzen, sondern auf Gott. – Denn Gott gibt uns alles reichlich, was wir brauchen, und wir dürfen es genießen.
1. Timotheus 6,17