Andacht Heute

Das neue Leben – ein Lernprozess

Ihr dagegen werdet im Geist und im Denken erneuert, da ihr ja den neuen Menschen angezogen habt, den Gott nach seinem Bild erschuf und der von wirklicher Gerechtigkeit und Heiligkeit bestimmt ist.
Epheser 4,23-24

Wer sich geistig erneuern lassen und den neuen Menschen anziehen will, muss sich erst mal klar darüber werden, wie die alte Identität aussieht. So wie die Epheser in einem heidnischen Kult der Artemis gelebt haben, so sind wir heute in einer Gesellschaft, die durch ihre Gottferne gekennzeichnet ist. Auch der Gläubige ist ständig versucht, seine Ziele und Motivation von dieser „heidnischen“ Welt bestimmen zu lassen. Prestige, Menschenehre, Reichtum, Macht werden ihm von den Medien als erstrebenswert vorgegaukelt. Da auf diesem Weg keine echte Befriedigung zu erlangen ist, müssen alle versprochenen Genüsse weiter gesteigert werden. Paulus erklärt den Ephesern, dass es notwendig ist, sich von diesem alten Leben abzuwenden.

Ich muss euch nun Folgendes sagen und ermahne euch im Auftrag des Herrn: Ihr dürft nicht mehr so leben wie die Menschen, die Gott nicht kennen. Ihr Leben und Denken ist von Nichtigkeiten bestimmt, und in ihrem Verstand ist es finster, weil sie vom Leben mit Gott ausgeschlossen sind. Das kommt von der Unwissenheit, in der sie befangen sind, und von ihrem verstockten Herzen. So sind sie in ihrem Gewissen abgestumpft und haben sich ungezügelten Lüsten hingegeben, sind unersättlich in sexueller Unmoral und Habgier.
Epheser 4, 17-19

Diese alte Identität abzulegen geht aber nicht allein durch Bewusstmachung und durch ständige Selbstkontrolle. Deshalb gibt Paulus den entscheidenden Hinweis:

Aber ihr habt gelernt, dass so etwas mit Christus nichts zu tun hat.
Epheser 4,20

Es ist also ein Lernprozess, bei dem wir nicht auf einen Schlag, sondern Schritt für Schritt erneuert werden. Es bedarf zunächst einer grundlegenden Bekehrung, die aber tägliche Erneuerungen zur Folge hat. Durch Bibellese, Austausch mit anderen Gläubigen und Beten wird dieses Lernen entscheidend unterstützt. Wir dürfen uns dabei auf die gütige Mithilfe des Heiligen Geistes verlassen. Trotz allen Lernens werden wir kein völlig sündloses Leben führen können. Wir bleiben Sünder bis zum Tod. Nur langsam werden wir uns darüber bewusst, was alles zu den Sünden zählt. So ist gehört auch Angst dazu, weil sie einen Mangel an Gottvertrauen zeigt. Abfälliges Gerede über andere ist schwer abzulegen und entspringt meist aus Neid. Die Liste unserer Sünden ist lange, unsere Schuld ist groß. Paulus weist den einzigen Weg aus dieser Not, indem er uns darauf verweist, uns mit Jesus zu vereinigen und mit seiner Kraft ein neues Leben zu beginnen.