Harre des HERRN! Sei getrost und unverzagt und harre des HERRN!
Psalm 27,14
Paulus schreibt: Unsre Hoffnung steht fest für euch, weil wir wissen: Wie ihr an den Leiden teilhabt, so habt ihr auch am Trost teil.
2. Korinther 1,7
Gebet
Danke HERR, dass Du herausrufst und erwählst vom ewigen Verderben. Segne auch diesen Tag mit Deiner Gnade und Wahrheit. Amen
Paulus schreibt den Korinthern, dass sie neben allem Leid, das sie zu erdulden haben, auch auf Trost hoffen dürfen. In dieser Zeit denken wir dabei an das ukrainische Volk. Trotz aller diplomatischen Bemühungen kam es am Ende zum schlimmsten Fall: Von einer Stunde auf die andere herrscht Krieg in ihrem Land. Aus der ganzen Welt kommen Mitleidsbekundungen und Worte der Solidarität. Wir kennen den Ausdruck „schwacher Trost“. Damit sind Worte des Mitgefühls gemeint, die oft aus Gründen des Anstandes beim Leid anderer gesagt werden. Dies könnte man auch als eine Form von Anmaßung betrachten, als wäre es möglich, sich in die Welt der anderen, mit dessen Sorgen und Nöte, ganz einzudringen. Gepaart ist es nicht selten insgeheim mit dem Aufatmen, dass einem so etwas erspart bleibt, und unterlegt ist es mit der diffusen Angst, es könnte doch auch negative Folgen für einen selbst haben. Aber so schwach ist der Mensch: Er denkt immer zuerst an sich und seine Probleme. Seine Solidarität erschöpft sich häufig in Worten.
Paulus meint in seinem Schreiben an die Korinther den Trost Gottes, griechisch paraklesis (zusammengesetzt aus para zu und kaleo rufen). Der parakletos ist der Helfer. Einer, der zu Hilfe gerufen wird. Dabei geht es um echte Hilfe, nicht nur um schöne Worte. Die Griechen meinten damit einen Fürsprecher, einen Mittler und Anwalt, einen juristischen Berater, der für einen anderen als dessen Stellvertreter eintritt. Für uns ist Christus der Beistand, der unsere Sache vertritt, wenn wir ihn darum bitten. Zusammen mit dem Heiligen Geist bringt er uns wahre Hilfe. Die ganze Heilige Schrift ist ein Trost für uns. Sie fordert uns auf, in aller Not, den Glauben nicht aufzugeben und alle Prüfungen durchzustehen.
HERR, sei uns gnädig; wir hoffen auf dich! Sei du jeden Morgen unser Arm, ja, sei du unsere Rettung zur Zeit der Drangsal! Jesaja 33,2