Nun habe ich erfahren, dass der Herr seinem Gesalbten hilft. Er antwortet ihm aus seinem heiligen Himmel mit rettenden Machttaten seiner Rechten. Jene rühmen sich der Wagen und Rosse, wir aber des Namens des Herrn, unseres Gottes.
Psalm 20, 7+8
Wir sprachen beim Frühstück über einen Anruf. Ich wollte wissen, was der Nachbar eigentlich wollte. Es ging um einen Neubau in unserer Nähe (Überschwemmungsgebiet).
Wir kamen unweigerlich auf das Ahrtal zu sprechen, wobei wir es sehr riskant finden, nochmal dort aufzubauen. Man ist da wirklich total auf Gottes Gnade angewiesen, meinte ich zu meinem Mann. Vielleicht beten die Menschen ja dort in Zukunft mehr und wir haben bisher die Erfahrung gemacht, dass ER tatsächlich weiteren Schaden von uns wandte.
Ohne unsere Überschwemmung wären wir damals vielleicht nicht zum lebendigen Glauben gekommen. Gott hat uns die richtigen Entscheidungen treffen lassen (Selbstschutz) und wir wissen aber, dass wir ohne Sein Eingreifen heute noch gefährdet sind. Es ist ähnlich wie mit Israel, an dem man sehen kann, wie Gott mit den Seinen handelt. Allein das beruhigt mich, zu wissen, dass ER alles im Griff hat und für uns sorgt.
Gebet
Herr, du weißt ja, wie es mit uns allen weitergeht. Wir aber vertrauen auf Dich, denn Du bietest mit deiner Allmacht den größten Schutz für uns. Segne und bewahre uns auch diesen Tag und verschone uns vor dem Bösen. Amen
Der Beginn vom heutigen Vers (Psalm 20,7) wird unterschiedlich übersetzt:
a) Jetzt habe ich erfahren… (Schlachter 1952, siehe Andacht)
b) Jetzt habe ich erkannt… (Elberfelder)
c) Nun weiß ich… (Lutherbibel 2017)
Meiner Meinung nach ist a) zu schwach, weil damit ausgedrückt wird, dass man etwas gehört habe und vielleicht annehme, dass es wahr ist. b) ist schon deutlich stärker, da hat sich etwas getan in diesem Ich. Erst c) ist kraftvoll genug, um die gerade entstandene tiefe Überzeugung auszudrücken, die den Psalmisten im Kriegsgeschehen ausrufen lässt, dass die rechte (=Verstärkung) Hand Gottes mit Macht seinem Gesalbten (David) hilft, weil er sich nicht allein auf seine Waffen verlässt, sondern vor allem auf den HERRN vertraut.
Es ist freilich nötig, alles zu tun, um sich gegen Naturgewalten zu schützen. Da hat uns Gott den Verstand geschenkt, um die erforderlichen Vorkehrungen zu treffen. Aber das könnte am Ende alles nicht ausreichen, deshalb müssen wir auch im Gebet zu Gott kommen, von dem wir wissen, dass er uns mit seiner starken Hand schützt.
Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft. Denn ER ist mein Fels, meine Hilfe, mein Schutz, dass ich gewiss nicht wanken werde. Psalm 62,2-3