Der HERR sprach: Dich jammert der Rizinus, um den du dich nicht gemüht hast, hast ihn auch nicht aufgezogen, der in einer Nacht ward und in einer Nacht verdarb, und mich sollte nicht jammern Ninive, eine so große Stadt?
Jona 4,10-11
Voll Mitleid und Erbarmen ist der Herr.
Jakobus 5,11
Die Geschichte von Jona kennt fast jedes Kind. Ninive war ein Sündenpfuhl. Jona wurde von Gott beauftragt, in diese Stadt zu reisen, um ihren Untergang zu verkünden, wenn sie nicht umkehren würden.
Jona wollte diesen Auftrag nicht erfüllen und ging auf ein Schiff, das in eine andere Richtung fuhr. Doch es kam ein Unwetter und er wusste, dass es ihm galt und er ging über Bord. Da sandte Gott einen Wahl, der ihn verschluckte und am Strand von Ninive wieder ausspuckte. Diese Aktion bleibt in Erinnerung, denn Jona wird dadurch gerettet.
Was aber oft vergessen wird, ist die tiefere Bedeutung der Geschichte. Jona hat seinen Dienst unwillig getan, doch wohl eindringlich genug zu erkennen gegeben, dass es Gott ernst ist mit dem Strafgericht, das über Ninive kommen soll, wenn sie nicht Buße tun. Aus Angst hat sich tatsächlich die ganze Stadt bekehrt.
Da die Hitze stark war, ließ Gott für Jona einen Rizinusbaum wachsen, der ihm Schatten spendete. Nun, nachdem Jona sich aber darüber aufregte, dass die Leute sich tatsächlich bekehrt hatten und Gott Gnade schenkte, ließ Gott den Baum wieder vertrocknen. Das passte dem Jona erst recht nicht und darauf sagte Gott: Dich jammert der Rizinus, um den du dich nicht gemüht hast, hast ihn auch nicht aufgezogen, der in einer Nacht ward und in einer Nacht verdarb, und mich sollte nicht jammern Ninive, eine so große Stadt?
Auch Jakobus erkannte Jahrhunderte später: Voll Mitleid und Erbarmen ist der Herr.
Jakobus 5,11
Gebet
Danke HERR für die Erkenntnis, dass Du gnädig bist – auch dem – der sich von seiner Sünde bekehrt und Buße tut. Es ist nicht unsere Sache, wem Du gnädig bist und wir sind auch nicht Richter über andere. Deswegen schenke uns ein demütiges und liebendes Herz auch denen gegenüber, die noch nichts von Deiner Gnade wissen. Doch lasse uns nicht schweigen über Dein Gericht. Amen
Es war eine Lektion für Jona, die Gott ihm mit dem Rizinusbäumchen erteilte. Er hatte Ninive nach seiner Predigt verlassen und wollte sich aus sicherer Entfernung deren Zerstörung ansehen. Gott hat aber über die Umkehr der Heiden seine unermessliche Barmherzigkeit walten lassen. Diese hatten erkannt, dass sie sich von ihren Sünden abwenden mussten, um dem Strafgericht zu entkommen. Dass diese Stadt verschont wurde, machte Jona zornig. Gott ließ den Rizinus verdorren, sodass er keinen Schatten mehr geben konnte, und zeigte damit Jona, wie erbärmlich seine kleinliche Sorge um den Baum war im Gegensatz zum SEINEM Mitgefühl mit den Menschen von Ninive. Er musste lernen, dass es die große Gnade Gottes ist, die es auch Heiden ermöglicht, ihre Herzen zu öffnen und Buße zu tun.
So hat Gott auch den Heiden die Umkehr gegeben, die zum Leben führt! Apostelgeschichte 11,18
Auch wir, die wir schon immer „brav“ waren oder meinen, es zu sein, sollten unsere Rachegelüste im Zaume halten, wenn wir sehen, dass es manchem Übeltäter sehr gut zu gehen scheint auf dieser Welt. Auch ihm gibt Gott die Möglichkeit zur Umkehr. Auch für seine Sünden ist Jesus am Kreuz gestorben.