Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Brunnen des Heils.
Jesaja 12,3
Jesus spricht: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
Matthäus 11,28
Als ich ein Kind war, versiegte der Brunnen in unserem Dorf. Das Wasser wurde so knapp, dass es auferlegte Einschränkungen gab. Am Samstag ging regelmäßig das Wasser zuneige. Wir passten uns an und reduzierten den Verbrauch, zugunsten der Landwirtschaft, die ohne Wasser ihre Tiere nicht versorgen konnte. Das ging einen ganzen Sommer so, bis ein neues Wasser-Reservoire gefunden wurde. Große Erleichterung.
So ist es auch im Glauben, wenn wir aus irgendwelchen Gründen abgetrennt sind, von der lebendigen Quelle, dem Wort Gottes, versiegt das geistliche Leben. Das Gespräch Jesu mit der Frau am Jakobsbrunnen gibt hier zu denken:
Joh 4, 10 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe Gottes kenntest, und wer es ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken, so würdest du ihn gebeten haben, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.
So sollten wir Jesus bitten: Gib mir zu trinken! Er wird die Not wenden, die oft nur deshalb entstanden ist, weil wir versucht haben, ohne IHN klar zu kommen. Deshalb sei nicht zu stolz um zu bitten.
Die Metaphern vom Heilsbrunnen, der nicht versiegt, und vom Wasser, das wir mit Freuden schöpfen, bedürfen kaum der Erklärung. Wir sollten uns aber vorstellen, was passiert, wenn wir uns dieser Quelle entfernen oder den Brunnen nicht mehr pflegen. Das ist ganz besonders wichtig in Ländern, in denen aufgrund ihrer geographischen Lage Wüsten vorherrschen. Aber auch bei uns kann es aufgrund klimatischer Veränderungen zur Verknappung von Wasser kommen. Die vergangenen heißen und trockenen Sommer wurde die Trinkwasserversorgung in manchen Gebieten Deutschlands schon knapp. Um beim Bild zu bleiben: Wasser aus der Heilsquelle Gottes ist für unsere Seele genauso lebensnotwendig. Wir verdorren innerlich, wenn wir davon abgeschnitten sind. Beten wir darum, weil wir es so dringend benötigen.
Denn wie der Regen fällt und vom Himmel der Schnee und nicht dahin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt, sie befruchtet und sie sprießen lässt, dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot dem Essenden, so wird mein Wort sein, das aus meinem Mund hervorgeht. Es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es bewirkt, was mir gefällt, und führt aus, wozu ich es gesandt habe. Jesaja 55,10-11