Bei IHM wird meine Seele still

Nur bei Gott wird meine Seele still, denn meine Hilfe kommt von ihm.
Nur er ist mein Fels, meine Rettung, meine sichere Burg,  in der mir kaum etwas geschehen kann. (Ps 62,2-3)

Mitten in der Nacht bin ich erwacht, weil mein Herz seine Schwäche zeigte. Es rumpelte und pochte unregelmäßig. Es war 4 Uhr morgens und ich bat Gott, meinem Herzen noch eine Chance zu geben.

Da kam mir ein Interview mit Sybille Lewitscharow in den Sinn, das wir am Vorabend ansahen. Ich mag die Autorin und mein Mann wollte mir eine Freude machen, denke ich, was ich sehr schätze. Die ehrliche, deftige Sprache und der Scharfsinn der Autorin, ja ihre Bodenständigkeit sind mir sehr nahe. Auch hat sie die Bibel schon gelesen und sie sprach am Rande über ihren Glauben, der mit Zweifel einhergeht, wobei sie einen liebevollen Gott von ihrer Großmutter vermittelt bekam und sogar bete, wenn es ihr schlecht ging, so ihre Worte.

Da lese ich des morgens den wunderbaren Psalm 62 Vers 12,11 und weiter rückwärts

12 Eines hat Gott geredet, zweierlei ist’s, was ich gehört habe: dass die Macht bei Gott steht;
13 bei dir, o Herr, steht aber auch die Gnade, denn du vergiltst einem jeden nach seinem Tun!

10,9,8,7,6,5,4,3,2, (Psalm 62)

Meine Seele wurde still und mein Herz wieder ruhig.

Gebet
Herr ich will Dir wieder danken an diesem Morgen,
der DU mir nimmst weg, die Sorgen.
Segne Du bitte auch diesen Tag ,
dass er in deinem Sinn gelingen mag.
Amen

Ein Kommentar

  1. Im Psalm 62 kommt das Adverb „nur“ sechsmal vor. Es drückt in diesem Fall eine Ausschließlichkeit aus, im Sinne von: Nichts anderes ist vorstellbar. Das hebräische ak könnte auch mit „allein“, „sicher“ oder „einzig“ übersetzt werden. Entscheidend ist, dass mit diesem Wort eine grundlegende Wahrheit festgehalten und versichert wird, allen Zweifeln und Anfechtungen zum Trotz. Es ist wohl auch richtig, dass in fast allen Übersetzungen, die ich gefunden habe, „nur“ verwendet wird. Umso unverständlicher erscheint es, dass in der neuen Lutherbibel 2017 ganz auf das Wort verzichtet wird. Hier heißt es: „Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft.“ Aber Gott ist nicht ein Helfer unter anderen, sondern der Einzige, der hilft.

    Ich muss an einen Schreibratgeber denken, der mir gestern angeboten wurde. Die Autorin verspricht, dass 15 Minuten schreiben am Tag die Gesundheit verbessert, was zahlreiche Studien belegen würden. Das klingt plausibel. Ich glaube nur, dass es auch sehr auf den Inhalt des Schreibens ankommt. Man kann in sein Tagebuch jammern, stöhnen und meckern und sich noch tiefer in einen Morast an unverdauten Gedanken versenken. Oder man kann täglich Gottes Wort lesen und darüber schreiben. Ich bin sicher, dass nur (siehe oberen Abschnitt) das Zweite wirklich Heilung verschafft.

    In ARTE kam gestern ein Bericht über eine Reiseführer-Unternehmerin, die für die Zeit nach der Pandemie neue Möglichkeiten des Reisens erkundet. In ihrem Lieblingsland Italien sucht sie nach verlassenen Bauernhäusern, die sich für Ferien- bzw. Zweitwohnungen eignen. Hier erscheint das alte Thema vom Leben auf dem Land in neuem Gewand: Raus aus der Stadt in die Einsamkeit und doch Gemeinschaft haben mit Gleichgesinnten. Meist bleibt es beim Traum, die Menschen finden trotz aller Bemühung nicht zur ersehnten Ruhe und Geborgenheit. Die Suche ist zum Scheitern verurteilt, wenn man Gott dabei ausklammert.

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