Briefe schreiben

Es schreibt Petrus, ein Apostel von Jesus Christus. An die von Gott Erwählten, die als Fremde unter ihren Landsleuten leben, und zwar in Pontus, Galatien, Kappadozien, der Provinz Asia und in Bithynien.
1 Pet 1,1

Doch antwortet freundlich und mit dem gebotenen Respekt. Bewahrt euch ein reines Gewissen!

1. Pet 3, 16 (GNÜ)

So wie der Petrusbrief zur Ermutigung im Glauben an seine Glaubensgeschwister schreibt, dürften auch wir das tun. Es gibt so viele Menschen, die durch das Wort Gottes ermutigt werden können und sich über einen Brief freuen würden.
Doch wie finden wir sie?

Ich habe mich bei der Briefseelsorge gemeldet und nehme den Dienst ernst, weil ich weiß, dass jedes Wort für den Andern wichtig ist. Doch es bleibt anonym und ist etwas einseitig. Eine Brieffreundschaft ist nochmal etwas anderes, man tauscht sich aus und vertieft die Herzenshaltung zueinander, indem man sich des andern Gedanken ernsthaft annimmt und ebenso auch erwidert.

Die Briefe in der Bibel sind wertvolle und stärkende Glaubenslehre, die ich sehr gerne lese, weil sie auch direkt an mich gerichtet sind – jedenfalls sollten wir sie so lesen, die wir im Glauben wachsen wollen.

2 Kommentare

  1. Wann hast du zum letzten Mal einen schönen, handgeschriebenen Brief erhalten? Die zahlreichen elektronischen Möglichkeiten unseres modernen Lebens machen Kommunikation schneller und bequemer als die traditionelle Post. Aber kann eine E-Mail immer einen handgeschriebenen Brief ersetzen?

    Was wären die Vorteile, handschriftliche Briefe zu verfassen?

    Mir fällt dazu ein, dass wir dadurch die Zeitspanne unserer Aufmerksamkeit verlängern und unsere Konzentrationsfähigkeit trainieren. Bevor wir anfangen zu schreiben, müssen wir unsere Gefühle und Erinnerungen intensiv reflektieren, um sie dann in Worte zu fassen. Das dauert zwar länger als beim Abfassen einer Mail, aber wir erleben es positiv als eine Entschleunigung. Beim bewussten Formulieren werden wir uns bewusster über das „wie“ unserer Ausdrucksweise und können zu ganz neuen Einsichten kommen. Ein Brief ist eine Nachricht an eine aktuell wichtige Person in unserem Leben und zugleich an uns selbst.

    Wer die Paulusbriefe liest, ist beeindruckt von der Sprachgewalt dieses inspirierten Schreibers. Sie sind beseelt davon, sich in die Adressaten hineinzuversetzen und sie mit den eigenen Gedanken vertraut zu machen. Sie sind in einem lebendigen Stil verfasst. Niemals verliert sich Paulus in Nebensächlichkeiten, immer kommt er voll zur Sache. Bei aller vorhandener Intellektualität und geistiger Tiefe bringt er seine Gefühle und seine tiefe Liebe zum Leser wunderbar zum Ausdruck. Jedem Briefeschreiber sollten sie ein leuchtendes Vorbild sein.

  2. Vor ein paar Monaten habe ich damit angefangen Briefe zu schreiben, so als ob sie Gott verfasst hätte. Diese Briefe sind persönlich an mich gerichtet. Sie handeln von der Liebe und Fürsorge Gottes für mich. Hier zitiere ich auch Bibelstellen, sie sind ja Gottes Wort (oder Wörter. )
    So ein Brief kann zu Beispiel so aussehen: „Liebste Marianne, heute war nicht so dein Tag. Aber sei getrost, ich gebe dir Kraft, mein Heiliger Geist steht dir bei und hilft dir deine Arbeit und dein Leben zu meistern, du bist mein geliebtes Kind, vergiss das nicht. In treuer und inniger Liebe dein Gott.“
    Ich schreibe diese Briefe immer abends.
    Der Effekt war phänomenal: die folgenden Tage fühlte ich mich viel glücklicher!!!
    (Leider hat meine Schreibdisziplin nachgelassen, würde mir aber gut tun, man kann damit auch den vergangenen Tag reflektieren)

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