Jesus sah einen Menschen am Zoll sitzen, der hieß Matthäus; und er sprach zu ihm: Folge mir! Und er stand auf und folgte ihm.
Matthäus 9,9
Würden wir einfach unseren Ort verlassen und der Stimme Gottes folgen?
Wie kam der Mann am Zoll darauf, Jesus vertrauensvoll zu folgen? War ihm seine Arbeit zuwider geworden? Was hat in ihm so eine große Anziehung ausgelöst? War da eine Hoffnung in ihm geweckt worden, auf ein wertvolleres Leben als das, was er bislang hatte?
War er doch hauptsächlich mit Menschen beschäftigt, die feilschten und deren Götze das Geld und das Ansehen war. Jesus kam gerade recht in sein Leben, denn ER sah ins Herz des Mannes, das im Dunkel der Welt litt.
Joh 8,12 Jesu Worte: „Ich bin das Licht der Welt! Wer mir folgt, wird nicht mehr in der Finsternis umherirren, sondern wird das Licht haben, das zum Leben führt.“
IHM zu folgen, heißt, das Gute zu tun und das Böse zu lassen.
Als Matthäus dies schrieb, mag ihm der eigene Bruch mit seinem bisherigen Leben wie ein Wunder vorgekommen sein. Er spricht von sich in der dritten Person. Was mit ihm geschehen ist, als er die Nachfolge Jesu antrat, schilderte er neutral und sachlich. Er schreibt nicht von begleitenden inneren Kämpfen. Dadurch schuf er eine Art Distanz zu sich selbst. Wie er Jesus nachfolgt wirkt, als würde er ganz wie von selbst reagieren.
So geschehen Wunder. Ein Zöllner, der sich beim Eintreiben von Steuern seiner Landsleute bereicherte, in den Augen der anderen also ein schwerer Sünder, lässt alles hinter sich und wird einer der Jünger Christi. Wie wir sehen, machte Matthäus kein großes Aufhebens um seinen Richtungswechsel. Auch in seinen Aufzeichnungen über diesen Vorgang ist kein Wort zu viel zu finden. So bescheiden und demütig sollten wir auch unseren Dienst tun, wenn uns der Ruf Gottes erreicht. Vielleicht gibt es auch dem einen oder anderen aus unserem Umfeld zu denken, wenn die Veränderung an uns sichtbar wird.