Die Frucht der Worte

Mein Wort wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende.
Jesaja 55,11

Gib deinen Knechten, mit allem Freimut zu reden dein Wort. Strecke deine Hand aus zur Heilung und lass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.
Apostelgeschichte 4,29-30

Wir organisieren jetzt alle zwei Wochen eine Lesung mit einigen Autoren, situationsbedingt nur im Internet. Für das nächste Mal wurde angeregt, sich einen Text zum Thema „Wind“ einfallen zu lassen. Als Metapher steht das Wort u. a. für Geist, Atem, Nichtiges. Mir kam die Wendung „In den Wind gesprochen“ in den Sinn. Haben wir nicht oft den Eindruck, dass viele unserer Worte nicht auf offene Ohren treffen und ungehört oder unverstanden verhallen. Wie schade um sie, meinen wir. Wir haben uns viele Gedanken gemacht, bewirken tun sie nichts.

Das Wort Gottes in Jesaja ist von anderer Art. Es ist wie der Regen oder der Schnee (Jesaja 55,10). Es befeuchtet die Erde und lässt den Samen reifen. Es macht das ganze Land fruchtbar. Gott weiß um die Wirkung seines Wortes.

Uns, die wir oft verzweifelt sind über die Wirkungslosigkeit unseres Tuns, kann der zweite Vers aus der Apostelgeschichte helfen. Petrus und Paulus, kaum entlassen aus dem Gefängnis, sprechen vor der Gemeinde und ermuntern sie. Trotz Bedrohung von außen werben sie für freimütiges Sprechen und bitten Gott, dass er weiter sichtbare Zeichen sendet und Wunder geschehen lässt, um das Volk zu bewegen. Mit seiner Unterstützung werden auch unsere Worte nicht in den Wind gesprochen werden. Ihre Früchte wachsen im Verborgenen. Aber kein Wort bleibt ungehört. Wir sind wie Wolken, die ausgeschickt werden und nicht wissen, was jeder einzelne Tropfen in der Erde bewirkt.

Peter

Ein Kommentar

  1. Heute wechseln wir die Positionen. Peter schreibt die Andacht und ich meine Gedanken zu den Losungen im Kommentar hier.

    Als ich erwachte, dachte ich an eine Freundin, die mir kürzlich erzählte, dass sie zweifelt, ob ihr Glaube bis zum Ende aushält, denn ihre Tante, die ein Leben lang fromme Katholikin war, konnte nicht loslassen. Ich verstand, was sie meinte und ich tröstete sie, dass wir nicht ohne Hilfe sind. Der HERR wird da, wo wir schwach sind, für uns beim Vater bitten.

    Nun, was mir beim Aufstehen einfiel war, dass man ohne Wort Gottes unmöglich im Glauben wachsen kann. Was nützen einem fromme Rituale! Sie sind vielleicht etwas für das Gefühl aber Gefühle können täuschen und was kommt dann, wenn es wirklich ernst wird? Deshalb ist gerade die Bibel notwendig um Nahrung für unseren Glauben sein zu können.

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