Gehorsam und Weisheit

Die in ihrem Geist irren, werden Verstand annehmen, und die, welche murren, werden sich belehren lassen. Jesaja 29,24

Wenn es jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern und ohne Vorwurf gibt; so wird sie ihm gegeben werden. Jakobus 1,5

Wo ist der Unterschied, zwischen der Bildung und dem Wissen eines Menschen und der Weisheit Gottes? Da der Mensch ein lernendes Wesen ist, braucht er Lehrer und er bedient sich immer nur der Lehrer, die seinen Interessen entsprechen. Wenn er über sein Dasein auf Erden und die Begrenztheit seiner Lebenszeit nachdenkt, kommt er auch auf die Frage, gibt es Gott und wenn ja, wie kann ich wissen, was Er von mir möchte, dass ich weiß.

Die Bibel ist deswegen von Gott diktiert worden, damit wir Erkenntnis und Weisheit erhalten. Allerdings braucht es da zweierlei, das Gebet und den Heiligen Geist, der uns hindurchführt um zu verstehen. Er ist der wahre Lehrer. Wie kommen wir an Seine Denke? Indem wir hörende Ohren und Herzen haben.

Diese wiederum sind Gnadengeschenke Gottes, nachdem wir es auf die Wunschliste unseres Gebetes gegeben haben. Der HERR sieht unser Herz an und nur Er weiß, ob wir in Demut zu IHM kommen und bitten, oder um eigennützige Fleischeslust zu stillen.

Ein Kommentar

  1. Im griechischen Original steht ει δε τις υμων λειπεται σοφιας αιτειτω…, wortwörtlich übersetzt: Wenn aber jemand von euch mangelt der Weisheit, so bitte er… Hier wird in einigen Übersetzungen ergänzt mit „was in einer bestimmten Angelegenheit zu tun ist“ (z.B. in der Hoffnung für Alle). Meines Erachtens ist dies zu einschränkend, weil es sich nur auf besondere Situationen bezieht, in denen wir dringend Rat benötigen. Jakobus verwendet aber σοφια (sophia) ohne weitere Zusätze. Der Grieche verstand darunter die Fähigkeit, sein Leben zu meistern und auch anderen Rat erteilen zu können. Weise sein heißt demnach klug, erfahren, geübt, urteilsfähig sein, wie z. B. ein kompetenter Handwerker. Der Mensch ist aber kein Fachmann auf allen Gebieten und er stößt mit seinem Denkvermögen häufig an Grenzen. Woran sollte er sich also orientieren, wenn er richtig und der Wahrheit verpflichtet handeln will? Der Philosoph René Descartes sagte, dass „die Dinge, die wir uns sehr klar und sehr deutlich vorstellen, alle wahr sind, nur gesichert, weil Gott ist oder existiert und weil er ein vollkommenes Wesen ist und alles in uns von ihm herkommt.“ Dagegen enthalten alle Dinge, „die etwas Verworrenes und Dunkles an sich haben“ eine „Unwahrheit“.

    Das bedeutet mit anderen Worten: Das verwirrte Denken kommt nicht von Gott. Nur er kann uns helfen, zur Weisheit zu gelangen. Wenn wir ihn bitten, dann ermöglicht er uns, dass wir wieder „Verstand annehmen“ können. Auch wenn dies oft ein schwieriger Prozess ist, weil man zum Murren neigt und sich nicht gerne belehren lässt.

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