Andacht Heute

Wie sollte Gott lehren, wenn Menschen nicht hören?

Lehre mich rechtes Urteil und Erkenntnis, denn ich vertraue deinen Geboten.
Psalm 119,66

Wer ist weise und klug unter euch? Der zeige mit seinem guten Wandel seine Werke in Sanftmut und Weisheit.
Jakobus 3,13

„Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz“, sagte mein Vater des Öfteren. Komisch war für mich nur, dass ich nicht wusste, wie man zur Weisheit gelangt, denn darüber sprach niemand. War es das, was der Pfarrer sagte oder war es das, was Lehrer redeten. Jedenfalls kannte ich keinen Weisen und die Unterhaltungen der Frauen zuhause, waren meist mit dem Schicksal anderer Familien verbunden. Hier konnte man zumindest lernen, wer gerade an den Pranger gestellt wurde. Niemals waren aber sie selbst die Sünder, was ich so nicht behaupten konnte.

So musste ich mich selbst auf den Weg machen, um nach der Weisheit zu suchen, was für mich so viel bedeutete, die Wahrheit über die Menschen und Gott zu finden. Mit fast 30 Jahren bekam ich meine erste Bibel von den Zeugen Jehovas, mit denen ich anfing zu studieren, doch es störte mich, dass da 7000-mal Jehova stand und nicht HERR, GOTT oder JESUS. Ich war traurig, weil ich da nicht fand, was ich suchte. Das war auch gut so, denn ich sollte später noch den Weg zum wahren Evangelium finden.

Jakobus 1, 5 Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er von Gott, der allen willig gibt und nichts vorwirft, und sie wird ihm gegeben werden.

Danke HERR für Dein Wort. Amen

Versöhnung durch Selbsterkenntnis

Jakob sprach zu Josef: Geh hin und sieh, ob’s gut steht um deine Brüder und um das Vieh.
1. Mose 37,14

Ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient.
Philipper 2,4

Mutter und Vater haben manchmal ein Lieblingskind. Oft ist es das Jüngste. So war es auch bei Jakob. Er liebte Josef besonders und stattete ihn mit schönen Kleidern aus. Die Brüder wurden neidisch und als Josef auch noch den Traum erzählte, wie ihm seine Brüder dienten, beschlossen sie, ihn loszuwerden.

Der Text lässt erahnen, dass dem Jakob bewusst wurde, dass sein Jüngster zu stolz geworden ist und möchte es ihm selbst überlassen, das Verhältnis zu den Brüdern zu klären. Doch er schickt ihn ins Verderben.

Gott hat diese chaotischen Familienverhältnisse dennoch genutzt, um SICH selbst zu offenbaren. Nicht sofort …, sondern erst Jahre später… bis heute. Sein Volk ist der Beweis, dass Gott lebt und handelt, nach seinem Gutdünken und dass sich seine Verheißungen auch erfüllen werden. Wir sind Zeitzeugen.

Ich danke Gott, dass wir durch Sein Wort wissen dürfen, wie ER ist und dass wir lernen dürfen, wie wir Menschen sind. Erlösungsbedürftig.

Segne unseren Tag und führe uns nicht in Versuchung. Lass uns das sehen, was dem andern dient. Amen

Einfühlen lernen

Jakob sprach zu Josef: Geh hin und sieh, ob’s gut steht um deine Brüder und um das Vieh. Mose 37,14

Ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient. Philipper 2,4

Jakobs Lieblingssohn war Joseph. Dessen Brüder hassten ihn deswegen. Und dies noch mehr, als er ihnen von seinem Traum erzählte, in dem sein Überlegenheitsanspruch zum Ausdruck kam. Jakob gefiel dieses Gebaren von Joseph nicht und er schickte ihn zu seinen Brüdern, damit er sich nach deren Wohlbefinden (hebräisch: shalom) erkundigen sollte. Er versprach sich davon, sein Sohn könne dabei die Erkenntnis gewinnen, die eigene Überheblichkeit abzulegen, wenn er sich um seine Brüder kümmerte. Es war dies kein leichter Lernprozess für Joseph, weil er ihre Rache erleiden musste und sogar als Sklave nach Ägypten verkauft wurde.

Auch im Brief an die Philipper geht es darum, den Blick zu wenden, von sich auf den anderen. Wie im Gebot der Nächstenliebe soll im Leben eines Christen nicht mehr der Egoismus, sondern Altruismus und damit uneigennütziges Handeln im Vordergrund stehen. Bei dieser Menschenliebe geht es nicht darum, was ich gut finde für den anderen, also eine Art von Zwangsbeglückung. Dadurch, dass ich genau hinsehe, kann ich erkennen, wie es ihm geht und was er benötigt. Dazu ist Empathie nötig, die Fähigkeit des Einfühlens. Wir erleben es im täglichen Miteinander, dass dies die beste Voraussetzung für den Frieden zwischen den Menschen ist. Shalom (s. o.) hat die Bedeutung von Wohlergehen und Frieden. Die hebräische Begrüßung shalom aleichem heißt „Friede sei mit dir“.

Peter