Andacht Heute

Jeder kann Gott erkennen

Gott sende seine Güte und Treue.
Psalm 57,4

Gott hat sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt. Apostelgeschichte 14,17

Auf ihrer ersten Missionsreise kamen Paulus und Barnabas nach Kleinasien. Dort verkündeten sie freimütig das Evangelium den Juden und Heiden. Eine große Menge unter ihnen wurde gläubig. Es bildete sich aber auch eine große Gruppe, die sie verfolgten und sogar steinigten. Paulus und Barnabas flohen in die Stadt Lystra, wo sie einen Lahmen heilten. Die Heiden begannen daraufhin, sie als Götter zu verehren. Das wiesen aber die Apostel entschieden von sich.

Männer, warum tut ihr dies? Auch wir sind Menschen von gleichen Empfindungen wie ihr und verkündigen euch, dass ihr euch von diesen nichtigen ⟨Götzen⟩ zu dem lebendigen Gott bekehren sollt, der den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hat und alles, was in ihnen ist. Apostelgeschichte 14,15

Da ihnen in Lystra Nichtjuden gegenüberstanden, die das Alte Testament nicht kannten, verwendeten Paulus und Barnabas aus ihm keine Zitate, wie sie es bei den bibelfesten Juden sonst zu tun pflegten. In diesen Schriften gibt ja genügend Stellen, die auf den kommenden Messias hinweisen. Menschen, die ein solches Vorwissen nicht haben, können mit einer sogenannten allgemeinen Offenbarung eher erreicht werden. Wie im ausgewählten Vers sind die Hinweise auf die Wohltaten Gottes ausreichend für die entscheidende Erkenntnis. Fruchtbarkeit und Nahrung kommen nicht aus einem luftleeren Raum. Überall ist ein Schöpfer erkennbar, auch wenn die Propagandisten der Beliebigkeit, des Zufalls und der Nichtexistenz Gottes anderes verkünden.

Der Himmel erzählt die Herrlichkeit Gottes, und das Himmelsgewölbe verkündet seiner Hände Werk. Psalm 19,2

Die Botschaft des Evangeliums ist auch für all jene erkennbar, die aufgrund ihrer Herkunft nicht über ein großes Vorwissen verfügen. Die allgemeine Offenbarung wird jedem Menschen zuteil.

Seine unsichtbare Wirklichkeit, seine ewige Macht und göttliche Majestät sind nämlich seit Erschaffung der Welt in seinen Werken zu erkennen. Die Menschen haben also keine Entschuldigung. Römer 1,20

Glücklich oder glückselig sein?

Wenn du auf die Stimme des HERRN, deines Gottes, hörst: Gesegnet bist du in der Stadt, und gesegnet bist du auf dem Feld.
5. Mose 28,2-3

Glückselig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren.
Lukas 11,28

Jesus geht im Lukas-Vers auf das ein, was eine Frau aus dem Volk über seine Mutter gerufen hatte. Sie könne glückselig sein, dass sie IHN geboren hätte. Dies wird von Jesus nicht bestritten. ER macht jedoch deutlich, dass man die Glückseligkeit gerade auch erlangen könne, wenn man Gottes Wort hört und ihm gehorcht. Im griechischen Text steht für „glückselig sein“ makarios. Damit wird die vollkommenste Zufriedenheit ausgedrückt, die ein Mensch besitzen kann. Sie wird ihm von Gott geschenkt. Es bezeichnet das Aufgenommensein in SEINE Gemeinschaft. Durch die Erlösung in Christus wird der Mensch vom Heiligen Geist erfüllt. Er ist völlig zufriedengestellt und wird vor allem einmal bei Gott in der Ewigkeit sein. Makarios bedeutet, dass man zum Reich Gottes gehört. Es bedeutet den Zustand, noch in der Welt zu sein, aber von ihr unabhängig zu sein. Man ist ganz und gar von Gott abhängig, der schon hier und heute und einmal endgültig jeden Mangel ausfüllt. Dieser Zustand ist fundamental weit von dem entfernt, was wir mit „glücklich sein“ (griechisch: eutyches) verbinden. Dieses Glück, das der Weltmensch für so erstrebenswert hält, ist von den äußeren Umständen abhängig und immer nur von kurzer Dauer. Der Glückselige ist dagegen der, den Gott in allem zufriedenstellt. In ihm kehren Christus und der Heiligen Geist ein und seine Wohnung wird ihm in der Ewigkeit bereitet.

In den Seligpreisungen (Lukas 6,20-23, Matthäus 5,3-16) kommt dieses Wort makarios viele Male vor. Jesus erläutert diesen Zustand jedem, der hören will. ER öffnet allen, die einzig das Glück hier auf Erden suchen, die Augen. Glückseligkeit hat nichts mit dem zu tun, was gemeinhin mit Glück verbunden wird, also mit Gesundheit und Reichtum zu tun hat, mit weltlichen Streben nach Freude und Gelingen. Jesus öffnet allen die Augen für eine völlig andere Sichtweise, für eine Umwertung aller Werte.

Und er erhob seine Augen zu seinen Jüngern und sprach: Glückselig ihr Armen, denn euer ist das Reich Gottes. Glückselig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden. Glückselig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. Glückselig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen werden und wenn sie euch absondern und schmähen und euren Namen als böse verwerfen werden um des Sohnes des Menschen willen. Freut euch an jenem Tag und hüpft! Denn siehe, euer Lohn ist groß in dem Himmel; denn ebenso taten ihre Väter den Propheten. Lukas 6,20-23

Mit Freude zur Gemeinschaft gehen

Lass deiner sich freuen und fröhlich sein alle, die nach dir fragen.
Psalm 40,17

Sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk.
Apostelgeschichte 2,46-47

In der Apostelgeschichte erfahren wir, wie es zu einer ersten, großen Erweckung kam. Dreitausend Menschen taten Buße und ließen sich taufen. Aber dabei blieb es nicht:

Sie hielten beharrlich an der Lehre der Apostel fest, an der geschwisterlichen Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den gemeinsamen Gebeten. Apostelgeschichte 2,42

Die ersten Christen waren hungrig nach Lehre, wollten mehr wissen und sogen die Erklärungen der Apostel bereitwillig auf. Es lässt sich beobachten, dass sich wahre Christen für die Bibel interessieren. Sie lassen das Wort Gottes nicht nur einmal in der Woche im Gottesdienst über sich ergehen, sondern es wird ihnen zur täglichen, köstlichen Nahrung.

Wenn sie mit anderen Christen zusammenkommen, dann ist das nicht wie bei einem gesellschaftlichen Event, zu dem man erscheinen muss, um sich sehen zu lassen. Genauso wenig hat es mit Vereinsleben zu tun, bei der die Geselligkeit im Vordergrund steht. Es geht auch nicht um Wettbewerb wie beim Sport. Christen erzählen von ihrem Glaubensleben, von ihren Entdeckungen in der Bibel, von Freud und Leid, das sie miteinander verbindet. Sie unterstützen sich gegenseitig und beten miteinander zum HERRN, der dann in ihren ihrer Mitte ist. In dieser Gemeinschaft erleben sie einen Vorgeschmack auf die Gemeinde im Himmel. Machen wir uns nichts vor: Dies erleben wir nicht immer und nicht überall in christlichen Versammlungen. Aber ein jeder von uns sollte mit dieser Bereitschaft hingehen und dazu beitragen, dass es so sein könnte, wie es in der Apostelgeschichte geschildert wird.

Seid fröhlich in Hoffnung, in Bedrängnis haltet stand, seid beharrlich im Gebet! Römer 12,12