Andacht Heute

Umgang mit dem Anvertrauten

Du hast den Menschen zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan.
Psalm 8,7

Wir leben in der Zeit von der Jesus sprach, dass es viel Katastrophen geben wird (Matthäus 24). Sie kommen in immer kürzeren Abständen, wie Wehen und werden heftiger. Es scheint heute kaum noch einer zu wissen, dass bereits alles, was noch geschehen wird, bereits verheißen ist.

Es mag ein Trost sein, dass wir alle das Wort Gottes lesen dürfen. Tun wir es miteinander, um uns über die große Hoffnung auszutauschen, die Jesus in unsere Herzen legen will, so haben wir Frieden im Herzen.

Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich. 1. Korinther 6,12

    Aufforderung zur Selbstreflexion

    Die zum Frieden raten, haben Freude.
    Sprüche 12,20

    Ist’s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden.
    Römer 12,18

    Der heutige Losungstext handelt ganz vom Frieden. Statt wie gewohnt meine Auslegungen vorzutragen, möchte ich den Abschnitt aus dem Römerbrief im Zusammenhang (Neue Genfer Übersetzung) wiedergeben und jeden Leser einladen, sich seine eigenen Gedanken zu den einzelnen Versen zu machen. Es kann jeder halten wie er möchte. Ich für meinen Teil werde den Text mehrmals lesen und mich fragen, wo und wie ich im Umgang mit anderen Menschen noch mehr zum gottgewollten Frieden beitragen kann.

    16 Lasst euch im Umgang miteinander davon bestimmen, dass ihr ein gemeinsames Ziel habt. Seid nicht überheblich, sondern sucht die Gemeinschaft mit denen, die unscheinbar und unbedeutend sind. Haltet euch nicht selbst für klug.
    17 Vergeltet niemand Böses mit Bösem. Bemüht euch um ein vorbildliches Verhalten gegenüber jedermann.
    18 Wenn es möglich ist und soweit es an euch liegt, lebt mit allen Menschen in Frieden.
    19 Rächt euch nicht selbst, liebe Freunde, sondern überlasst die Rache dem Zorn Gottes. Denn es heißt in der Schrift: »Das Unrecht zu rächen ist meine Sache, sagt der Herr; ich werde Vergeltung üben.«
    20 Mehr noch: »Wenn dein Feind hungrig ist, gib ihm zu essen, und wenn er Durst hat, gib ihm zu trinken. Ein solches Verhalten wird ihn zutiefst beschämen.«
    21 Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege Böses mit Gutem.

    Römer 12,16-21

    Ach, du meine Güte

    Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.
    Galater 5,22-23

    Ich habe gestern einen Vortrag des österreichischen Neurowissenschaftlers und Psychiaters Raphael M. Bonelli gehört, den ich weiterempfehlen kann. Er macht sich Gedanken über die Stellung des Mannes in der heutigen Gesellschaft. Auch Frauen sollten sich das ansehen, auch sie könnten davon profitieren. Bonelli ist der Meinung, dass man entgegen manchen Zeitströmungen festhalten muss, dass es Unterschiede zwischen Mann und Frau gibt. Es komme darauf an, dass die Geschlechter erkennen, wie sie sich gegenseitig ergänzen können. Ich möchte davon hier nur seine Ausführungen über die Güte herausgreifen, die er als eine Weisheit des Herzens erklärt: https://youtu.be/xUAwyCCBYY8?t=2541

    Für Bonelli heißt Güte nicht, alles in einem positiven Licht zu sehen, sondern „genau sehen, analysieren, durchschauen  – und nicht verurteilen“. Wir sehen oft die Schwachstellen beim anderen besser als bei uns selbst. Gerne schleicht sich bei uns dann eine Art Überlegenheitsgefühl ein, das wir auch zum Ausdruck geben wollen. Wenn ich sehe, dass einer ständig Probleme hat, sich z. B. richtig vorzubereiten auf einen Termin, auf eine gemeinsame Reise oder ähnliches, und ich selbst da keinerlei Schwierigkeiten habe, dann bin ich versucht, ihm seine Schwäche mit deutlichen Worten vorzuhalten („Das ist wieder mal typisch für dich, dass du Wichtiges vergessen hast!“). Wir übersehen dabei gerne, dass wir auch unsere Defizite in anderen Bereichen haben. Die Güte zeigt sich, wenn wir es dem anderen in Liebe sagen, ohne ihn zu verletzen. Das erfordert Einfühlungsvermögen, sonst ist ein Streit oft die Folge. Die Bibel enthält eine Reihe von Ratschlägen, wie wir gütig miteinandern umgehen können, u. a.:

    Die Weisheit aber, die von Gott kommt, ist vor allem aufrichtig; außerdem sucht sie den Frieden, sie ist freundlich, bereit nachzugeben und lässt sich etwas sagen. Sie hat Mitleid mit anderen und bewirkt Gutes; sie ist unparteiisch, ohne Vorurteile und ohne alle Heuchelei.
    Jakobus 3,17