Andacht Heute

Zorn und Ärger

Versündigt euch nicht, wenn ihr zornig werdet! Die Sonne darf über eurem Zorn nicht untergehen!
Epheser 4,26-27

In einer Predigt erzählte ein Pastor eine Geschichte über die Aggressionen, die beim Autofahren frei werden. Eine Tochter durfte mit ihrem Vater im Auto in die Stadt fahren. Nach ihrer Rückkehr wurde die Kleine von ihrer Mutter gefragt, was sie gesehen hätte. Ihre Antwort machte den Vater verlegen: „Eine ganze Menge ‚Idioten‘, ‚Trottel‘ und ‚Blödmänner‘, wie Papa gesagt hat.“

Nicht nur im Auto lassen wir unserem Zorn freien Lauf. Wir sollten uns mal beobachten: Wie häufig lösen Nachrichten aus der Politik in uns Ärger aus, den wir auch äußern! Meine Frau macht mich hin und wieder darauf aufmerksam, wenn sich meine zornigen Kommentare während der Tagesschau häufen. Selbst merke ich das gar nicht, wenn ich so vor mich hin grantele. Erst wenn es mir gesagt wird, erkenne ich, wie ich mich in eine ungute Stimmung hineinsteigert habe, die mich unleidlich macht. Ob es andere Autofahrer sind, Politiker oder auch der Ehepartner, die unseren Ärger auslösen – es gibt immer einen Anlass für unseren Zorn. Wir sollten schneller erkennen, wenn bittere Gefühle in uns aufsteigen. Wie Paulus sagt, sollten wir sie nicht den ganzen Tag sammeln und damit ins Bett gehen. Besser ist es, sich in Vergebung zu üben. Denken wir an das Positive, das uns an diesem Tag begegnet ist. Oft sind es nur medial aufgeblähte Probleme wie der angestiegene Benzinpreis, die eine ganze Nation in Rage versetzen können. Der Abend ist da, um wieder zur Ruhe zu kommen. Wir sollten Gott danken, der uns so vieles schenkt an jedem Tag.

Fort also mit aller Bitterkeit, mit Wut, Zorn und gehässigem Gerede! Schreit euch nicht gegenseitig an und verbannt jede Bosheit aus eurer Mitte. Seid vielmehr umgänglich und hilfsbereit. Vergebt euch gegenseitig, weil Gott auch euch durch Christus vergeben hat.
Epheser 4,32

Der Beginn der Freiheit

Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!
Galater 5,1
v. Peter

Es waren Irrlehrer, die den Christen wieder die alten Fesseln anlegen wollten. Sie sollten sich auf das Halten der mosaischen Gesetze konzentrieren und sich beschneiden lassen. Paulus erklärte, dass allein der Glaube an Christus notwendig ist und dies eine Befreiung vom Gesetz, von der Sünde und vor dem falschen Weg von Gehorsamsübungen und Askese war. Es geht nicht darum, sein Leben durch einen möglichst frommen Lebenswandel gottgefällig zu gestalten. Damit können wir vielleicht unsere menschliche Umgebung beeindrucken. Gott, der in unsere Herzen blicken kann, wird die Scheinheiligkeit dieser Bemühungen aufdecken. IHM können wir nichts vormachen. Dienen können wir nur, wenn nicht mehr unser Ego im Vordergrund steht.

Was würde ein Chef zu einer neuen Bedienung sagen, die in einem einfachen Gasthaus emsig alles so einführen will, was sie in einem 3-Sterne-Restaurant gelernt hat und sich an keine seiner Anweisungen hält? Sicher würde er sie zurechtweisen und ihr zu verstehen geben, dass ihre Überperfektion in seinem Lokal fehl am Platze sei. Für die damaligen Christen war es wohl auch nicht so leicht, ihr durch mancherlei religiöse Pflichten gebundenes Verhalten abzulegen. Sie mussten sich erst der neuen Freiheit bewusst werden.

Doch jetzt sind wir vom Gesetz freigekommen, wir sind tot für das Gesetz, das uns früher gefangen hielt. Jetzt stehen wir im Dienst einer neuen Ordnung, der des Geistes, und werden nicht mehr von der alten beherrscht, die vom Buchstaben des Gesetzes bestimmt war.
Römer 7,6

Gläubig oder nicht gläubig

v. Inge

Ist’s nicht so: Wenn du fromm bist, so kannst du frei den Blick erheben. Bist du aber nicht fromm, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie.
1. Mose 4,7

Die Überschrift hört sich an wie „Schuldig oder nichtschuldig“
Genauso ist es mit dem Glauben.
Wir brauchen nicht lange darüber reden, weil wir das schon oft selbst erlebt haben.
Der andere ist immer schuldig, ich nicht.

So sind wir Menschen. Wir können nicht erkennen, in welcher Lage wir uns überhaupt vor Gott befinden, oder wollen wir nur nicht erkennen?

Wir wollen ein perfektes Leben und streben danach . Aber wie soll das gelingen ohne die Hilfe eines ganz Perfekten, nämlich Gott selbst. Jesus war perfekt und die Welt hat ihn aber nicht gewollt. An IHM erkannten die Pharisäer dass ER besser ist als sie. Das hat sie selbst der Sünde überführt. Wer will schon seine eigene Unzulänglichkeit gespiegelt sehen, wo er sich selbst doch für so gut hält?

Ich denke wir begreifen langsam was das heißt: Gläubig oder ungläubig?
Auf das kommt es nämlich an. Finden wir Jesus gut und folgen IHM oder bleiben wir in unserer Starre?

Bewegung kommt erst ins Leben, wenn wir von unseren Schulden frei sind. Das geschieht eben durch die Erkenntnis, dass uns Jesus am Kreuz davon frei machte. Bei der Bekehrung nehmen wir dieses Gnadengeschenk an und niemand kann uns mehr anklagen.

Nur IHM, Gott sind wir was schuldig, unser ganzes Herz und unsere Liebe zu schenken.
Ja, das will ich heute wieder tun. Du auch?

Gebet

Herr Jesus wir danken Dir, dass du uns von der Schuld am Kreuz befreit hast und gerne nehmen wir an, dass Du uns vorausgehst zum Vater auch an diesem Tag, der auch der letzte sein könnte. Bitte stärke uns im Glauben und lasse uns nicht verloren gehen. Amen