Andacht Heute

Psalm 143

1 Herr, höre mein Gebet, achte auf mein Flehen! Antworte mir in deiner Treue, in deiner Gerechtigkeit!
2 Und geh nicht ins Gericht mit deinem Knecht; denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht!

Der ganze Psalm spricht davon, dass der HERR die Feinde doch vernichten möge. Das wäre wieder ein Anlass, zu lästern. Besonders für die Chatter, denen ich meinen Glauben schon bezeugte. Sie sagen, ich würde an einen Gott glauben, der Kriege führt und Kinder verhungern lässt. Meine Besonnenheit und das Wort Gottes selbst, beruhigen dann die Lage wieder.

So hat mir gestern jemand geschrieben, dass er zwar selbst nicht gläubig ist, weil ihn die widersprüchlichen Auslegungen der Bibel, vom Glauben abfallen ließen, aber meine Antworten gegenüber den Angriffen, würden ihn beeindrucken.

Nun, ich betete noch für den Menschen, dass Gott ihm die Unsicherheiten, die Religionen bei ihm hinterlassen haben, nimmt. So ist auch in den dunkelsten Erfahrungen immer wieder eine Hoffnung.

Dank sei dem HERRN, der HImmel und Erde erschaffen hat. Amen

Das Buch der Ermutigung

Sei du nur stark und sehr mutig, und achte darauf, dass du nach dem ganzen Gesetz handelst, das dir mein Knecht Mose befohlen hat. Weiche nicht davon ab, weder zur Rechten noch zur Linken, damit du weise handelst überall, wo du hingehst! Lass dieses Buch des Gesetzes nicht von deinem Mund weichen, sondern forsche darin Tag und Nacht, damit du darauf achtest, alles zu befolgen, was darin geschrieben steht; denn dann wirst du Gelingen haben auf deinen Wegen, und dann wirst du weise handeln!
Josua 1,7-8

Weil wir Menschen sind, haben wir auch eine Neigung, unsere Schwachheit zu betonen. Was sind wir doch für bedauernswerte Geschöpfe, die so vielen Schwankungen ausgesetzt sind? An einem Tag könnten wir Bäume ausreißen. Am nächsten Morgen sind wir am Boden zerstört, weil uns nichts von dem gelungen ist, wovon wir geträumt haben. Die Welt erweist sich als Jammertal. So gerne beklagen wir uns dann über unser Schicksal und geben uns der Ohnmacht hin. Gewiss, wir Deutsche haben eine besonders Vorliebe für das Klagen. Die Tagespresse ist gerade in diesen Tagen voll von beklagenswerten Dingen. Die Frage, die wir uns aber als Christen stellen müssen: Möchte Gott, dass wir einstimmen in den Chor der Jammerer? Sicher hat ER ganz anderes mit uns im Sinn.

Das Buch Josua hat einen unbekannten Verfasser und beschreibt die Eroberung und Besiedelung des Landes Kanaan durch die israelitischen Stämme von der Zeit nach dem Tod Moses bis zum Tod Josuas (Wikipedia). Der heutige Vers ist dem Teil der Vorrede entnommen, in dem auf die Verheißungen Gottes verwiesen wird, die auch den Kern unseres Glaubens bilden. Josua sollte sich ganz auf das Gesetz stützen und täglich darin forschen. Das hier verwendete hebräische Wort tora hat eine umfassendere Bedeutung als das deutsche Wort Gesetz. Darunter werden Verheißungen, Gebote und das Eingreifen Gottes verstanden, also die ganze Lehre der Schrift. Wir, die wir heute von der Rettungstat Christi wissen, haben die großartige Möglichkeit über das ganze Wort Gottes im Alten und Neuen Testament als einmaligen Schatz für unser Leben verfügen zu können. Auch für uns gilt die Ermutigung, die ursprünglich an Josua gerichtet war. Das Lesen in der Bibel und die Befolgung der wunderbaren Lehre verspricht uns Weisheit für unser Handeln und gelingendes Leben. Es kann uns nichts passieren, wenn wir auf dem richtigen Weg bleiben, denn der HERR begleitet uns.

Habe ich dir nicht geboten, dass du stark und mutig sein sollst? Sei unerschrocken und sei nicht verzagt; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir überall, wo du hingehst!
Josua 1,9

Durch Kränkungen lernen

Kommt, wir wollen wieder umkehren zum HERRN! Er hat uns zerrissen, er wird uns auch heilen; er hat uns geschlagen, er wird uns auch verbinden!
Hosea 6,1

„Du weißt mal wieder alles besser. Lass mich in Ruhe und kümmere dich um deine Sachen!“
Jeder kennt das: Man hat uns gekränkt durch deutliche Worte eines Menschen, dem man es gut gemeint hat. Das hat uns verletzt und wir gehen ihm seither aus dem Wege. Entweder fürchten wir weitere Kränkungen von ihm oder wir wollen ihm spüren lassen, dass er zu weit gegangen ist, und wir strafen ihn mit Liebesentzug. Wir igeln uns ein und zeigen uns in unserer ganzen Empfindlichkeit. Wenn wir uns im Umgang mit Verletzungen häufig so verhalten, dann kann es sein, dass wir uns bei jeder Kleinigkeit zusammenziehen und nur noch unsere Stacheln zeigen. Wir liegen da wie ein Igel: ganz in uns zurückgezogen, unfähig zu jeder weiteren Bewegung. Als Menschen bleiben wir in unserer Verbitterung gefangen.

Wenn wir aus dieser passiven Haltung wieder herauskommen wollen, dann müssen wir uns entspannen, wie ein Igel unsere Stacheln einziehen und wieder mit wachen Augen in die Welt schauen. Dann sehen wir auch, dass die Bedrohung durch den anderen im Grunde genommen keine Gefahr für uns ist. Er hat nur einen wunden Punkt in uns getroffen. Vielleicht hat er nur unsere Helferitis angesprochen, unser Wichtigmachen, unser ständiges Einmischen und Gängeln von anderen. Wir leiden unbewusst selbst darunter, aber musste es uns jemand gleich so deutlich sagen? Ja, vielleicht war dies notwendig, weil wir damit eine Möglichkeit erhalten haben, uns zu ändern. Dieses ständige Andern-helfen-Wollen wird von anderen als lästig empfunden, als Gängelung. Wir stellen uns selbst in den Vordergrund und wollen besser sein als die anderen. Im Grunde wollen wir damit unseren Machtbereich erweitern und sind grenzüberschreitend. Und das aus einem tiefen Mangel an Selbstbewusstsein heraus. Wenn wir dies erkennen, dann können wir die Verletzung durch den Anderen auch als Hilfe auffassen, um wieder herauszukommen aus dem falschen Verhalten. Vielleicht wollte Gott uns damit sagen, dass wir in seinen Augen auch ohne unsere Sucht, helfen zu müssen, ein wertvolles Geschöpf sind.

Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht Knechte der Menschen!
1. Korinther 7,23