Andacht Heute

Orientierung im Chaos von Pseudoproblemen

Selbst wenn es Größen im Himmel und auf der Erde gibt, die Götter genannt werden – und solche Götter und Herren gibt es viele –, so haben wir doch nur einen Gott, den Vater, von dem alles kommt und zu dem wir gehen. Und wir haben nur einen Herrn, Jesus Christus, durch den alles entstand und durch den wir leben.
1. Korinther 8,5-6

Wenn ich die mediale Berichterstattung über die aktuelle Fußball-Weltmeisterschaft verfolge, dann bin ich mir nicht mehr sicher, ob es da noch um den Sport auf dem grünen Rasen geht. Die Frage, ob ein verschiedenfarbiges Bändchen vom deutschen Kapitän getragen werden sollte oder nicht, erhitzte die Gemüter mehr als die gebotene Leistung der Mannschaft. Daneben tobt in Europa ein Krieg, sind die Auswirkungen von Corona für jeden spürbar und wir stehen vor einem Winter, bei dem vor Stromausfällen und Versorgungsengpässen gewarnt wird. Wonach sollen wir in diesem geistigen Chaos noch orientieren?

In all dem lese ich am heutigen Morgen obiges Wort aus der Losung, und es macht mich ruhig. Es zeigt, dass die von der Presse so hochgehobenen Herren der Politik, die Götter des Sports und die Götzen des Geldes alle nicht bestehen können vor dem einen wahren Gott. Nur IHN sollen wir verehren, weil ER alles geschaffen hat und weil es Jesus Christus ist, durch den alles ist und durch den wir leben können. So lasse ich in diesen Tagen alle die Köpfe heiß diskutieren über viele Pseudoprobleme des Fußballs. Ich danke meinem Gott, dass er mir die Erkenntnis geschenkt hat für das, was wirklich wichtig ist in meinem Leben.

Das Reich Gottes liegt nicht in der Ferne

Jesus spricht: Sehet, das Reich Gottes ist mitten unter euch.
Lukas 17,21

Dieser kurze Satz von Jesus wird häufig nicht verstanden. Viele sind nämlich der Meinung, dass das Reich Gottes erst in weiter Zukunft erscheinen wird, nachdem die Welt untergegangen ist. Sie meinen, jetzt sei erst mal Erdenzeit, in der wir die eine oder andere gute Tat vollbringen sollten, um dann deswegen am Ende belohnt zu werden und einen Platz zugewiesen zu bekommen in einem Reich, das Gott erst dann errichten wird. In der Historie hat es aber ein Ereignis gegeben, das dieser Ansicht entgegengesetzt ist. Der Messias ist vor 2000 Jahren gekommen und hat da schon das Reich Gottes aufgerichtet in allen, die seine Herrschaft anerkannt haben. Die Schlachter-Übersetzer haben das Jesuswort früher mit „inwendig in euch“ formuliert, was missverstanden werden könnte als individueller Schatz, der in jedem ruht, ohne Verbindung mit anderen Gläubigen. Es ist aber eine Seelenverbindung aller, die dem Erlöser zugewandt sind, und damit eine bestehende Gemeinsamkeit. Gemeinden haben die Aufgabe, dieses noch unsichtbare Reich Gottes durch einen biblisch orientierten Lebenswandel und christliches Zeugnis erkennbar und die Gültigkeit seiner Botschaft deutlich zu machen. Es ist in seinen Anfängen bereits hier und heute verwirklicht, seine ganze Fülle wird sich aber erst in der Zukunft entfalten. Neben Gnade wird es der Menschheit auch das Gericht über diejenigen bringen, die Jesu Worte ernst genommen haben und denjenigen, die das nicht taten.

Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!
Markus 1,15

Der Glaube macht uns zu Kindern Gottes

Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden: denen, die an seinen Namen glauben.
Johannes 1,12

Im Galaterbrief erklärt Paulus dieses Angenommenwerden als Kind Gottes mit der damals gebräuchlichen Adoption. Reiche, kinderlose Ehepaare entschieden sich für einen meist jungen Erwachsenen mit guten Charaktereigenschaften. Gott wählt uns Menschen aber nicht nach diesen Kriterien aus. Für IHN ist es nicht entscheidend, wie vorbildlich ein Mensch in seinen Eigenschaften ist. ER sucht nicht die, welche nach menschlichem Ermessen einen moralisch hochstehenden Charakter besitzen. Es geht auch nicht um die, die sich rühmen, besonders gesetzestreu zu sein. Im Neuen Bund mit Jesus kommt es allein auf den Glauben an.

Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus.
Galater 3,26

Es sind wirklich alle gemeint. Kein Glaubender wird verloren gehen. Jeder, der an den Sohn glaubt, ist ein Kind Gottes. Mehr und auch nicht weniger wird von uns verlangt, um eine Eintrittskarte für den Himmel zu erhalten. Wenn an dieser Stelle die Skeptiker auftreten und fragen, ob es denn gar nicht mehr um gute Werke ginge, dann lautet die Antwort: Zuallererst nicht, aber sie werden zwangsläufig folgen, wenn ein Mensch Kind Gottes geworden ist. Und, was das besonders Schöne daran ist: Wir müssen uns dann nicht mehr fürchten, dass wir wieder verworfen werden. Wir können sicher sein in den Armen Jesu. ER hat uns befreit aus unserem Elend und wird seine Gnade niemals zurücknehmen.

So bist du also nicht mehr Knecht, sondern Sohn; wenn aber Sohn, dann auch Erbe Gottes durch Christus.
Galater 4,7