Lobgesang statt Todesangst
Preist den HERRN, ruft seinen Namen aus, macht unter den Völkern seine Taten bekannt, verkündet, dass sein Name hoch erhaben ist! Lobsingt dem HERRN, denn Herrliches hat er getan! Das soll auf der ganzen Erde bekannt werden.
Jesaja 12,4-5
Die Verse sind dem Danklied der Geretteten aus Jesaja entnommen. Jeder wahre Christ darf es anstimmen, weil er das Heil erlangt hat. Der Gottesdienst ist für dieses Singen der beste Ort. Die geistlichen Lieder bringen das Lob und den Dank vielstimmig zum Ausdruck. So manches, das uns im Gesang innerlich tief berührt hat, klingt noch durch die Woche nach. Wenn es uns oft schwerfällt, unseren Glauben im Alltag zu bekunden, dann ist es eine große Hilfe, wenn wir an Jesaja 12 denken. Er kann uns in seiner prägnanten Kürze in diesen Momenten eine Hilfe sein.
Es gibt so viele Notleidende in der Welt. Alte Menschen und Schwerkranke gehen auf den nahen Tod zu und haben keine Ahnung, was auf sie zukommt. Angehörige und Freunde wollen sie begleiten und wissen nicht, was sie sagen könnten, um sie zu trösten. Weil sie sich einreden, nicht glauben zu können, stehen sie an dieser entscheidenden Wende vom Leben in den Tod völlig alleingelassen da. Da lese ich in einem der letzten Interviews eines bedeutenden Literaturkritikers, dass er daran geglaubt hat, dass es kein Jenseits gibt. „Es gibt kein Leben nach dem Tod.“ Auf die Frage, was er tue, um mit dem Gedanken an den Tod fertig zu werden, war seine Antwort: „Man wird mit dem Gedanken an den Tod nicht fertig. Er ist völlig sinnlos und vernichtend. Der Gedanke daran ist eine Qual.“ Ein Mensch, vor dessen Urteil viele Autoren gezittert haben, an dessen Lippen viele hingen, weil er so souverän und eloquent war, ein solcher Mensch gibt angesichts seines Todes ein Bild des Jammers ab, weil er sich in die Gottferne manövriert hat und keine Möglichkeit der Umkehr mehr sieht.
Wie viel besser ist man als Christ in jeder Situation des Lebens dran, weil man singen kann:
Gott ist meine Rettung, ich bin voller Vertrauen und fürchte mich nicht.
Jesaja 12,2