Andacht Heute

Hilfe für Skeptiker

Sucht die Nähe Gottes, dann wird er euch nahe sein.
Jakobus 4,8

Ich frage mich, was Menschen davon abhält, an Gott zu glauben. Meiner Ansicht nach lehnen sie ihn häufig nicht bewusst ab. Nur selten sagt jemand, dass er ein überzeugter Atheist ist. Oft sagen Menschen, dass es vielleicht eine höhere Macht geben mag, die sie jedoch nicht erkennen können. Meiner Erfahrung nach sind die meisten Nichtgläubigen Gottverdränger. Sie weichen zeitlebens der Frage nach Gott aus und führen eine Vielzahl an Gründen an: schlechte Erfahrungen mit Kirchen, Angst vor Freiheitsverlust oder Ablenkung durch die Anforderungen in Beruf und Familie. Oft hört man auch, dass man ein moralisch einwandfreies Leben führe und einige Christen kenne, die sich so nennen, aber scheinheilig seien.

Was kann man diesen Menschen sagen, um sie zum Nachdenken über Gott zu bringen? Ich neige dazu, ehrlich von mir zu sprechen und zu versuchen, dem anderen verständlich zu machen, was mich selbst zu Gott geführt hat. Auch, wie der Glaube mein Leben bereichert hat. Wie mir durch ihn die Fragen nach Gerechtigkeit, Liebe und Wahrheit beantwortet wurden. Mir ist bewusst, dass ich niemals aus eigener Kraft einen Skeptiker überzeugen kann. Das kann nur Gott gelingen.

Gebet: HERR, hilf mir, im Umgang mit Menschen, die nicht glauben können oder wollen, die richtigen Worte zu finden. Anstatt sie zu bedrängen, möchte ich sie auf ihrem Weg zu dir begleiten. Gib mir die dazu nötige Geduld, Liebe und das Vertrauen darauf, dass du jeden Menschen in seinem Herzen berühren kannst.

Meinungsfreiheit statt moralischer Gängelung

Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.
2. Korinther 3,17

„Papst Leo XIV. hat in einer religiös geprägten Predigt seine erste Christmette gefeiert.“ Dies meldete die Tagesschau über die traditionelle Zeremonie vor dem Petersdom. Offenbar ist es eine Meldung wert, wenn sich das katholische Oberhaupt in einer Predigt nicht vorwiegend politisch, sondern „religiös“ äußert. Das ist in etwa so, als würde die Tagesschau berichten, der Präsident des FC Bayern hätte auf der Jahreshauptversammlung eine „fußballerisch geprägte Rede“ gehalten und sich nicht vorwiegend zu Fragen der Migration und zur Weltpolitik geäußert. Es gibt nur eine Erklärung für diese fast grotesk erscheinende Meldung: Man hat sich inzwischen so sehr an die Beteiligung der Großkirchen an tagespolitischen Lagerkämpfen und an ihre Vereinnahmung durch politische Ideologien gewöhnt, dass es auffällig ist, wenn sie sich ihrer eigentlichen Aufgabe, der Verkündigung des Wortes Gottes, annehmen.

Zunehmend oft erleben wir, dass Kirchen in politischen Debatten sehr laut auftreten, aber leise werden, wenn es um Fragen des Glaubens geht. Zu häufig werden moralische Appelle formuliert, ohne den Menschen Freiraum für ihre Gewissensbildung zu gewähren. Es wäre doch nicht so schwer, einmal deutlich zu formulieren: In Christus und dem Hören auf Gottes Wort bilden die Gläubigen eine Einheit. Dagegen muss Vielfalt erlaubt sein zu dem, was jeder einzelne Mensch in Bezug auf politische Fragen denkt.

Mut im Alter

Ich gehe einher in der Kraft Gottes des HERRN; ich preise deine Gerechtigkeit allein.
Psalm 71,16

Psalm 71 ist das Gebet eines älteren Menschen, der erkannt hat, dass er nicht auf seine eigene Lebensleistung stolz sein sollte, weil er alles Gott verdanken kann. Gott hat ihn immer wieder gerettet, auch aus tiefsten Krisen. So bittet er den Herrn, ihn auch im Alter nicht zu verlassen, wenn seine Kräfte schwinden und er deshalb angreifbarer geworden ist. Er ist anfälliger für Stürze und Unfälle geworden, die seine Gesundheit bedrohen. In Belastungssituationen ist er schneller erschöpft. Er ist vielleicht nicht dement, aber er merkt, dass er kognitiv schneller überfordert ist, insbesondere, wenn viele Eindrücke auf ihn einströmen. Als alternder Mensch ist er weniger mobil, seine Kontakte haben abgenommen und er ist stärker auf fremde Hilfe angewiesen. Zudem ist er infolge nachlassender Kräfte eher in Gefahr, durch Betrugsmaschen ausgenutzt zu werden.

Wenn uns im Alter die eigene Verwundbarkeit Sorgen macht, können wir uns ein Beispiel an diesem Psalmisten nehmen. Er beschönigt nichts und weiß, dass das „Altwerden nichts für Feiglinge” ist, wie es Joachim Fuchsberger einmal ausdrückte. Wir sollten uns sagen: Meine Kraftquelle liegt nicht in mir, sondern in Gott. Wenn unsere eigene Kraft nachlässt, wird Gottes Kraft sichtbarer. Aus ihr leben wir, sie trägt uns, gerade auch im Alter. Das Wissen, dass Gott immer an unserer Seite ist, gibt uns Mut, weiterzugehen. Machen wir es wie der Psalmist. Seine Worte waren keine Klage, sondern ein einziger Lobpreis auf den HERRN.