Andacht Heute

Wenn Gegenwind kommt

Wenn ihr also mit unermüdlichem Eifer das tut, was gut und richtig ist, kann euch dann überhaupt jemand etwas Böses antun? Und solltet ihr trotzdem leiden müssen – gerade weil ihr euch nach Gottes Willen richtet –, dann seid ihr glücklich zu preisen. Habt keine Angst vor denen, die sich gegen euch stellen, und lasst euch nicht einschüchtern! Ehrt vielmehr Christus, den Herrn, indem ihr ihm von ganzem Herzen vertraut. Und seid jederzeit bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der euch auffordert, Auskunft über die Hoffnung zu geben, die euch erfüllt.
1. Petrus 3,13-15

Ich habe nicht nur einen Vers (wie in der heutigen Herrnhuter Tageslosung), sondern den ganzen Abschnitt aus dem Brief des Petrus zitiert, weil er so einfühlsam erklärt, wie wir uns verhalten sollen, wenn unser Tun inmitten der ungläubigen Umwelt Anstoß erregt. Glücklicherweise werden wir in unserem Land noch keine Gefahr für Leib und Leben heraufbeschwören – auch wenn Anschläge auf Christen weltweit zunehmen – , aber es kann z.B. vorkommen, dass uns offen gesagt wird, wir sollten mit unserem „frommen Gerede“ aufhören. Das kann bis zum Hass gegen uns ausarten, wenn die Menschen kein Ohr für die Wahrheit haben. Damit muss jeder rechnen, der zu Jesus steht und sich zu IHM bekennt. Allerdings rät uns Petrus, dabei nicht rücksichtslos und grob vorzugehen:

Aber tut es freundlich und mit dem gebotenen Respekt, immer darauf bedacht, ein gutes Gewissen zu haben. Denn wenn ihr ein vorbildliches Leben führt, wie es eurer Zugehörigkeit zu Christus entspricht, werden die, die euch verleumden, beschämt dastehen, weil ihre Anschuldigungen sich als haltlos erweisen. Und sollte es Gottes Wille sein, dass jemand leiden muss, weil er Gutes tut, dann ist das auf jeden Fall besser, als wenn er leiden muss, weil er Böses tut.
1. Petrus 3,16-17

Das Insiderwissen weitergeben

Meint ihr, es gefällt mir, wenn ein Gottloser stirbt?“, sagt Jahwe, der Herr. „Nein, ich freue mich, wenn er sein Leben ändert und am Leben bleibt.
Hesekiel 18,23

Er will ja, dass alle Menschen gerettet werden, indem sie die Wahrheit erkennen.
1. Timotheus 2,4

Zweifellos will Gott, dass möglichst alle Menschen gerettet werden und das ewige Leben erlangen. Der Timotheusvers zeigt in aller Kürze und Klarheit, was dazu nötig ist. Wer gerettet werden will, muss zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Dazu ist es notwendig zu verstehen, wer Jesus ist und was er für uns getan hat. Daraus folgt aber auch, dass alle, die das für sich erkannt haben, diese Wahrheit nicht nur für sich behalten wollen und sich nicht wie so mancher Musterschüler verhalten („Ich weiß etwas, was ihr nicht wisst.“) Wir dürfen dieses Wissen nicht zurückhalten. Im Gegenteil, wir sollten nach Wegen suchen, es unter die Leute zu bringen.

Dazu lese ich gerade das Buch von Jim Petersen und Mike Shamy „Der Insider“, erschienen im CLV-Verlag. Darin geht es um „Evangelisation durch Beziehungen“. Wir sollten uns bewusst als Insider verstehen, also als Eingeweihte, Wissensträger und Zugehörige (zum Reich Gottes), aber nicht als Geheimnisträger, die sich nur unter sich austauschen und sich überheblich vom Rest der Menschheit abgrenzen wollen. Wenn wir die Evangelisierung nicht optimal betreiben, hat das meist weniger mit Elitedenken zu tun als mit Phlegma, Bequemlichkeit und Mutlosigkeit. Wir sollten aber danach Ausschau halten, wie wir Gott dienen können.

Die Nachfolge antreten

Auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Fußspuren folgt.
1. Petrus 2,21

Wie kann man in die Fußstapfen von Jesus treten?

Am Anfang steht die bewusste Entscheidung für die Nachfolge. Nur wer an den Messias glaubt, kann den richtigen Weg einschlagen. Um die Orientierung nicht zu verlieren, ist die Bibel unverzichtbar. Sie hilft uns, nicht in die Irre zu gehen, wenn so manche Weggabelung und falsche Führer als Versuchungen erscheinen. Entscheidend ist, immer wieder im Gebet mit Gott ins Gespräch zu kommen. Wir sollten auch nicht allein gehen, sondern die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen suchen. Zusammenkünfte stärken unseren Glauben und geben uns Halt im Austausch. Im Alltag sollen wir die Liebe zu Gott und zum Nächsten praktizieren. Von Jesus haben wir Vergebung und Versöhnung gelernt. Sprechen wir davon nicht nur aus alter Gewohnheit im Vaterunser, sondern tun wir es, wenn es an der Zeit ist.

Jesus fordert von uns auch Selbstverleugnung. Er sagte: „Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst.“ Das bedeutet, dass wir unsere eigenen Interessen zurückstellen und darauf achten sollen, was Gottes Wille ist. Nachfolgen heißt auch dienen. Ausreden zählen nicht. Auch wenn sich jemand für völlig unbegabt und „unbrauchbar“ hält, kann er wenigstens für andere beten. Um dem Ziel näher zu kommen, braucht es Ausdauer. Mit Geduld müssen wir so manche Durststrecke überwinden. Das bleibt uns nicht erspart. Das verlangt von uns die Bereitschaft, auch in schwierigen Zeiten durchzuhalten. Die Wege auf den Spuren Jesu sind für jeden von uns ganz individuell. Das Ziel ist für alle dasselbe: das ewige Leben mit unserem Vorbild und Erlöser.

Ich laufe mit aller Kraft auf das Ziel zu, um den Siegespreis dort oben zu gewinnen, zu dem uns Gott durch Christus Jesus gerufen hat.
Philipper 3,14