Andacht Heute

An das Ende denken

Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn’s hoch kommt, so sind’s achtzig Jahre, und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe; denn es fährt schnell dahin, als flögen wir davon.
Psalm 90,10

Geht es dir auch so, dass du so im Heute lebst, dass es dir oft erst am Freitag auffällt, dass die Woche schon wieder zu Ende geht. Als ich noch jung war, dachte ich, wann ist endlich Wochenende. Bei uns ging das dann los, wenn am Samstag nach 15 Uhr, die Straße sauber gekehrt war. Denn die Traktoren verloren einiges an Erde vom Feld. Danach gab es Kaffee und frisches Weißbrot vom Bäcker mit Butter und Honig oder Marmelade. Ich durfte dann schon als Kind einen Kuchen backen und es roch fast feierlich durchs ganze Haus.

Und die Freundlichkeit des Herrn, unsres Gottes, sei über uns, und das Werk unsrer Hände ordne du für uns, ja, das Werk unsrer Hände ordne du!
Psalm 90,17

Der Vers „das Werk unsrer Hände ordne DU für uns“ bekommt besonders im Alter seine Bedeutung, denn man möchte Ordnung schaffen, dazu braucht es wirklich Gebet, denn wir lösen uns so schlecht von den Dingen, die wir angehäuft haben. Ob wir dies oder jenes noch brauchen können, denken wir und halten daran fest. Aber eine Frage, wozu brauchst du Schnickschnack und Möbel die wiederum gefüllt sind mit allerhand Krimskrams. Mach deine Mülltonne auf und rein damit, denn auch weiterschenken belastet doch nur andere.
Im Namen Jesu beginne den Tag und bitte um Ordnung für deiner Hände Werk, denn es lohnt sich mehr, an eine Stille Zeit mit der Bibel zu verbringen als ständig an das zu denken, was man hat oder bewahren will. Der Herr hilft dir dabei.

Herr segne unseren Tag und bringe Ordnung ins Leben. Hilf, dass wir uns von Götzen lösen, die uns die Zeit stehlen und Gedanken gefangen nehmen. Dir allein sei Lob und Dank.
Amen

Glaube von Kindheit an [2022]

Paulus schreibt an Timotheus, seinen im Judentum aufgewachsenen Freund und Glaubensbruder:

Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du überzeugt bist, da du weißt, von wem du gelernt
hast, und weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, die Kraft haben, dich weise zu machen zur Rettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist. Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes richtig ist, für jedes gute Werk ausgerüstet.
2. Timotheus 3, 14–17

Als Kind wuchs ich katholisch auf und lernte ein Evangelium kennen, das mit verschiedenen anderen Lehren vermischt war. Dadurch war ich oft unsicher, ob ich zu den Heiligen, zur Muttergottes oder nur zu Gott beten sollte. Jesus jedoch war mir immer am nächsten. Besonders faszinierten mich seine Reden und die Tatsache, dass er Sünder und arme Menschen mochte, Kranke heilen konnte und ein Herz für Kinder hatte. Wir gingen dreimal die Woche in die Kirche, und im Religionsunterricht lernten wir die 10 Gebote für die Beichte. So entwickelte sich ein christliches Wertesystem und Gewissen.

Timotheus kannte von Geburt an Gottes Wort, das bei den Juden die Tora war. Auch für ihn war es eine völlig neue Erkenntnis, dass man durch Jesu Tod vom Gesetz befreit wurde. Die vielen Rituale und Opfer waren nicht mehr notwendig. Wer Jesus folgte, konnte sich seines Heils sicher sein. Alle Schrift ist vom Heiligen Geist inspiriert und dient zur Orientierung, Zurechtweisung und Überführung der Sünde. Das Alte und das Neue Testament bilden eine Einheit, wobei wir die verschiedenen Heilszeitalter berücksichtigen sollten. Was damals für die Juden galt, war ein Vorbote dessen, was die Gemeinde durch den Glauben an Jesus Christus darstellt.

Kommentar v. Peter W.

Wenn Paulus in Vers 16 von Gottes Geist gegeben und erfüllt ist, so ist das im geistigen Sinne aufzufassen. Im griechischen Text steht hier theopneustos, das zusammengesetzt ist aus theo (Gott) und pneo (hauchen, atmen), also „von Gott gehaucht“.
Roger Liebi weist darauf hin, dass hier Paulus von der ganzen Schrift spricht, also auch vom Alten Testament. Die Menschen, die es verfasst haben, waren ganz erfüllt vom Geist und haben sorgfältig und treu alles aufgeschrieben, was Gottgesagt hat. Es ist nicht etwa so, dass sie den endgültigen Text als Mischung göttlicher Gedanken und eigener Kommentare der Nachwelt hinterlassen haben. Wir dürfen uns darauf ver
lassen, dass die ganze Schrift rein ist. Der Bibeltext ist deshalb das unverfälschte Wort Gottes, sowohl das Alte und das Neue Testament. Darüber sollte man auch nicht diskutieren und sich verirren in Fragen, welche Teile des Textes man mehr, welche man weniger beachten könne. Wie im Brief an Timotheus steht, ist alle Schrift von Gott eingegeben. Wenn wir dies genau so verstehen, kann sie für uns von großem Nutzen sein. Sie ist nämlich
…nützlich zur Lehre (a), zur Überführung (b), zur Zurechtweisung (c), zur Unterweisung in der Gerechtigkeit (d)…
a) Durch die Lehre wird uns mitgeteilt, wie Gott ist, wie erhandelt.
b) So wie ein Angeklagter vom Richter überführt wird und ihm bewiesen wird, dass er sich nicht im Recht befindet. Es ist der Beweis der Wahrheit und deren Anerkennung durch den Beschuldigten.
c) Ein Kind, das schon weiß, etwas falsch gemacht zu haben, muss von den Eltern noch mal klar darauf hingewiesen wer den. Es dient auch im Leben eines Erwachsenen zur Zurechtrückung dessen, was in seinem Leben nicht in Ordnung ist.
d) So wie man einem Kind erklärt, warum es richtig ist, so und nicht anders zu handeln. Unter Gerechtigkeit des Menschen ist sein Handeln unter dem Gesichtspunkt des Urteils Gottes zu verstehen.
Wenn wir die Hilfe des Wortes in diesem Sinne annehmen, werden wir zu Menschen, die Gott so dienen können, wie er es von uns will, und wir werden allen Aufgaben gewachsen und ausgerüstet sein zu jedem guten Werk.

Jesus kennt auch deine Sünden

Eine Sünderin trat von hinten zu Jesu Füßen, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu netzen und mit den Haaren ihres Hauptes zu trocknen, und küsste seine Füße und salbte sie mit dem Salböl. Jesus aber sprach zu der Frau: Dein Glaube hat dir geholfen; geh hin in Frieden!
Lukas 7,38

Ein oft genutzter Ausdruck in Bayern ist „Passt schon“, wenn man fragt, wie es geht. Wer getauft ist und alle Sakramente empfangen hat, die das Leben rituell begleiten, fühlt sich auf der sicheren Seite. Die Familien orientieren sich an den christlichen Geboten und pflegen ihre Kultur. Der Glaube ist eine ewige Beziehung zum HERRN Jesus, der am Kreuz für deine und meine Sünden gebüßt hat. Göttliche Gnade und Geistlicher Segen wirkt Weisheit und Stärke. Sei mutig und stehe für den Heiland ein.

Höre mein Gebet, HERR, und vernimm mein Schreien, schweige nicht zu meinen Tränen.
Psalm 39,13