Andacht Heute

Jesus macht es uns leicht

Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
Matthäus 11,29-30

Die Pharisäer zur Zeit Jesu forderten vom Volk viel mehr als in der Schrift zu finden war. Sie stellten unzählige Regeln auf, die es zu befolgen gab und unterjochten damit die Gläubigen. Allein, was ihrer Meinung nach alles am Sabbat verboten sei, war eine riesige Liste. Und dann kam Jesus und befreite uns davon. ER macht es uns leicht und lässt uns Ruhe finden, statt hektisch bestrebt zu sein, die vielen menschengemachten Gesetze einzuhalten. Wir müssen einzig Jesus folgen und dienen. Es ist falsch zu glauben, das Wesen des Christentums bestehe darin, alle von Menschen gemachte Regeln zu halten. Nirgendwo steht in der Bibel, dass man keinen Wein zum Essen trinken oder nicht Schafkopfspielen darf. Natürlich sollten wir uns nicht Alkoholexzessen hingeben oder eine Spielsucht entwickeln. Dafür haben wir die Vernunft geschenkt bekommen, die uns das richtige Maß für unser Tun erkennen lässt. Die Nachfolge, die Jesus von uns fordert, bedeutet, dass wir unser Leben mehr und mehr IHM unterstellen. Dazu hilft uns der Heilige Geist. In unser Leben kommen in herrlicher Frische herein: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit (Galater 5,22-23). Und wie es in diesem Text so schön weiter heißt: Dagegen hat das Gesetz nichts einzuwenden.

Die Frage nach der besten Bibelübersetzung

Wenn aber jemand denkt, er handle unschicklich mit seiner Jungfrau, wenn er in der Vollkraft steht, und es muss so geschehen, so tue er, was er will; er sündigt nicht; sie sollen heiraten.
1. Korinther 7,36

Den Vers (oben in der Elberfelder-Übersetzung) hat mir heute morgen meine Frau aus einer ca. 100-jährigen Bibelausgabe (Luther 1912) vorgelesen. Ich war mir anfangs nicht sicher, ob das wirklich ein Satz aus der Bibel ist. Da klingt vieles in heutigen Ohren schon sehr fremd, wenn es heißt: „So aber jemand sich läßt dünken, es wolle sich nicht schicken mit seiner Jungfrau, weil sie eben wohl mannbar ist, und es will nicht anders sein, so tue er, was er will; er sündigt nicht, er lasse sie freien.“

Der Ausdruck „mannbar sein“ um die Geschlechtsreife auszudrücken, wird heute nicht mehr verwendet. Zu leicht könnte es im Sinne von „dem Mann zur Verfügung stehen“ ausgelegt werden. Dabei bedeutete es schon im Wörterbuch von Johann Adelung aus dem Jahre 1774 nichts weiter als „fähig sein zu heiraten“. Meiner Meinung hat man sich auch mit der oben zitierten Elberfelder Übersetzung in unsicheres Gewässer begeben. Da wird der Sexualtrieb des Mannes als eine von ihm kaum zu beherrschende Kraft hervorgehoben, noch ergänzt mit der Aussage, dass es dann eben geschehen müsse und er tun müsse, was er will. Man sollte sich nicht wundern, dass Feministinnen hier ein gefundenes Fressen wittern, die Bibel als frauenunterdrückendes Stück Literatur zu bezeichnen. Geleitet von einer gewissen Befürchtung greife ich jetzt zur Bibel in gerechter Sprache, also einer Übersetzung im heutigen Deutsch, die der Bedeutung der Frauen in der Bibel gerecht werden will. Und siehe da, in diesem Fall (in dieser Bibel ist aber sonst viel Kritikwürdiges zu bemängeln!) finde ich keine Abwertung des männlichen Sexualgebarens, sondern eine im heutigen Deutsch verständlich formulierte Version der Heiratsproblematik von Gläubigen vor, die Paulus ausdrücken wollte. Ich lerne mal wieder daraus, dass es wenig Sinn macht, durchgehend eine Bibelübersetzung zu bevorzugen und andere zur Gänze abzuwerten. Also hier die Übersetzung aus der Bibel in gerechter Sprache:

„Wenn jemand fürchtet, seiner Braut Unrecht anzutun, weil er vom Verlangen überwältigt wird und er sich nicht mehr zurückhalten kann, dann soll er tun, wonach er verlangt, er handelt nicht gegen die Tora: Sie sollen heiraten.“

Gott als alleinige Quelle unserer Zuversicht

Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben. Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken, wenngleich das Meer wütete und wallte und von seinem Ungestüm die Berge einfielen.
Psalm 46

Zuversicht wird als festes Vertrauen auf etwas zu erwartendes Gutes definiert. Populäre Ratgeber wie Dale Carnegies „Sorge dich nicht, lebe!“ verheißen dem Leser, dass sich die Dinge gut entwickeln, wenn wir nur anfangen, positiv zu denken. Dieser Weg der Selbsterlösung hat sich zu einer Art Ersatzreligion entwickelt, zu einem Zwangsoptimismus, der sich in den meisten Fällen als nutzlos erweist und zu einer zusätzlichen Belastung für den Anwender werden kann. Die von vielen sogenannten Erfolgstrainern verkündeten Heilsversprechen aus der Esoterik-Ecke können zu Realitätsverlusten und zu erheblichen Schäden für die Psyche des Positiv-Denkers führen.

Der Mensch ist gerade in Krisensituationen alleine viel zu schwach, sich ohne eine höhere Instanz selbst befreien zu können. Wir benötigen die Hilfe Gottes. Allein sein Wort kann uns trösten, uns Mut und Zuversicht schenken. Die Briefe des Apostels Paulus sollten wir regelmäßig zu Hand nehmen, weil sie unsere Hoffnung stärken, die wir so dringend brauchen.

Werft nun eure Zuversicht nicht weg! Es wird sich erfüllen, worauf ihr hofft. Aber ihr müsst standhaft bleiben und tun, was Gott von euch erwartet. Er wird euch alles geben, was er zugesagt hat.
Hebräer 10,35-36