Nochmals zum Missionsbefehl

Jesus spricht: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.
Matthäus 28,18-20

Heute geht es in der Losung um den Missionsbefehl. Erst am 9.4.2023 habe ich eine Andacht zu diesen bekannten Bibelversen geschrieben. Darin habe ich darauf aufmerksam gemacht, dass die hier wiedergegebene Übersetzung der Lutherbibel 2017 eine für den Zeitgeschmack typische weichgespülte Version des Missionsbefehls Jesu darstellt. „Lehret alle Völker“ ist nun mal um einiges schwächer als „macht alle Völker zu meinen Jüngern“. Im Kommentar der Elberfelder Studienbibel wird dazu bemerkt: „Matheteuo muss von matheo unterschieden werden, welches sich nicht im Neuen Testament findet und nicht einfach lernen, sondern auch seinem Lehrer anhängen und sein Nachfolger werden in Lehre und Leben. Darum genügt es nicht, dieses Wort mit lernen bzw. gelehrt werden zu übersetzen, sondern es muss zum Jünger machen bzw. gemacht werden heißen entsprechend dem Sinn von mathetes.“ Der evangelische Pfarrer Jochen Teuffel hat darauf hingewiesen, dass Jünger-Sein in den Evangelien eine „hingabevolle Gemeinschaft, die sich ganz auf Jesu Weisung und Lebensweg einlässt.“ Der Aufruf zum „Jünger-Machen“ ist in seinen Augen der Ruf in eine verbindliche Nachfolge. Wird dagegen der Begriff „Jünger“ gestrichen, wo werde damit „gewollt oder ungewollt einem individualistischen religiösen Bewusstsein das Wort geredet“.

Die Bibelstelle nochmal in der Übersetzung der Neuen Genfer Übersetzung:

Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.