Andacht Heute

Verständnis, Zeit, Liebe

Was verborgen ist, ist des HERRN, unseres Gottes; was aber offenbart ist, das gilt uns und unsern Kindern ewiglich.
5. Mose 29,28

In der Übersetzung der Hoffnung für alle, liest sich das so:
Vieles, was der HERR, unser Gott, tut, bleibt uns verborgen. Doch was er von uns erwartet, das hat er uns eindeutig mitgeteilt. Er hat uns seine Gebote gegeben, die in diesem Gesetzbuch aufgeschrieben sind. Ihnen sollen wir und unsere Nachkommen für alle Zeiten gehorchen.
5. Mose 29,28

Gott hat unendlich mehr getan, als er uns mitteilen will. Seine Pläne sind für uns Menschen niemals auch nur in Ansätzen durchschaubar. Was uns wichtig sein sollte, hat ER aber in der Bibel in für uns verständlichen Worten ausdrücken lassen. Jeder, der sich die Mühe gibt, kann darin SEINEN Willen erkennen und ist aufgefordert, sein Leben danach auszurichten. Wenn wir regelmäßig darin lesen, wächst das Interesse, auch uns schwierig erscheinende Stellen zu entschlüsseln.

Oft ist es unser Vorverständnis, das uns in manche Sackgasse des Denkens führt. Wir dürfen uns freuen, wenn uns das eine und andere Licht aufgeht, und wir durch das vom Heiligen Geist vermehrte Verständnis geistig wachsen. Sehr wichtig für diesen Prozess ist dabei der Austausch mit anderen Gläubigen. Lesen und Hören muss durch Reden und Schreiben ergänzt werden. Wir alle befinden uns in einer geschichtlichen Situation, was unseren eigenen Lebensweg und den Ablauf der gesellschaftlichen Entwicklung angeht. Um nicht geistig zu verknöchern, ist das Gespräch von größter Wichtigkeit. Das Wort Gottes ist der unumstößliche Maßstab für all unser Tun. Was gibt es Schöneres, als täglich damit umzugehen und das eigene Verhalten aus dieser Sicht zu betrachten? Gerade heute mit unseren grenzenlosen Kommunikationsmöglichkeiten, geht es darum zu lernen, mit der uns geschenkten Zeit umzugehen. Verwenden wir sie sinnvoll, indem wir sie zunehmend Gott schenken. Dadurch wächst unsere Liebe.

Wie geschrieben steht: »Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und keinem Menschen ins Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben«.
1. Korinther 2,9

Glaube statt Religion

Es segne uns Gott, und alle Welt fürchte ihn!
Psalm 67,8

Ich stelle mir vor, dass mancher, der diese Zeilen liest, denken wird: ‚Ganz schön anmaßend diese Christenmenschen. Alle Nationen sollen ihren Gott verehren, einzig ihren. Als wenn es keine andere Religionen gäbe.‘ So oder ähnlich könnte er denken. Insofern mag er recht haben: Es gibt tatsächlich jede Menge an Religionen. Aber es sind eben nur Religionen, die den Versuch des Menschen erkennen lassen, seine Beziehung zu Gott zu regeln. Religion ist also etwas Menschengemachtes.

Im christlichen Glauben zeigt sich dagegen das Wirken Gottes. Wir können überhaupt nur glauben, weil wir in den Genuss seiner Gnade gekommen sind. Wenn der Mensch sich eine Religion schafft, tut er es, um göttliche Mächte zu bändigen und für seine Wünsche nutzbar zu machen. Der Rückfall in religiöses Verhalten zeigt sich in vielen Verhaltensweisen bei sonst Gläubigen. Diese stellen sich nur allzu leicht ein, weil wir sie im Alltagsleben erlernt haben, wenn wir etwas erreichen wollen bei Menschen. Da wird gepilgert, gefastet, öffentlich gebetet, gespendet, gelobt und gepriesen, um Gott und den Menschen zu gefallen. Das „Seht her, was ich alles für den HERRN tue!“ steht im Vordergrund, und damit unsere Technik, wie wir unsere Wünsche verwirklichen wollen. Da hilft es, wenn wir mal innehalten im Gebet und leise werden, um zu erkennen, was Gott wirklich von uns will.

Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ist auch zur Ruhe gelangt von seinen Werken wie Gott von seinen eigenen.
Hebräer 4,9

Aus Trauer wird Freude

Auch ihr seid jetzt traurig, aber ich werde euch wiedersehen. Dann wird euer Herz voller Freude sein, die euch niemand wegnehmen kann. Wenn es so weit ist, werdet ihr mich nichts mehr fragen müssen. Ja, ich versichere euch: Wenn ihr dann den Vater in meinem Namen um etwas bittet, wird er es euch geben. Bis jetzt habt ihr noch nichts in meinem Namen erbeten. Bittet nur – ihr werdet es bekommen. Und dann wird eure Freude vollkommen sein.
Johannes 16,22-24

An dieser Stelle sagt Jesus, dass die Jünger traurig sein werden. ER wird den Kreuzestod auf sich nehmen, sie verlassen und sie werden verfolgt werden. Dennoch wird ein Wiedersehen möglich werden. Und die Freude darüber wird alles überstrahlen, was jetzt an Traurigkeit da ist. Dies ist ein Handlungsprinzip, das sich durch die ganze Bibel zieht. Gleich am Anfang kamen Sünde und Tod in die Welt. Die Menschheit befindet sich immer wieder in einem Zustand des Jammers. Dennoch verwandelt sich dieser Kummer in Freude. Jesus ist für uns am Kreuz gestorben. Durch diesen Schmerz hindurch kommt die Erlösung für alle, die Buße tun und an IHN glauben. Wir dürfen uns im Gebet an IHN wenden, ein jedes davon wird beim Vater ankommen.

Es mag für viele befremdlich wirken, dass gerade ein so trauriges Ereignis wie der Kreuzestod Jesu eine Quelle der Freude sein soll. Ich stelle mir vor, in welchem Zustand wir aber wären, wenn dies nicht stattgefunden hätte. Dann müssten wir mit unseren Sünden einem Gott gegenübertreten und wüssten nicht, wie dessen Urteil ausfallen wird. In von Menschen gemachten Religionen ist dies der Fall. Da weiß der Gläubige nie, ob es ausreicht, was er für seine Gottheit getan hat und ob ihm am Ende der Himmel offensteht. Wer sich an Jesus hält, darf sich der Freude sicher sein, die ihm versprochen wurde. Niemand wird sie uns wegnehmen können. Wenn wir auf ein Kreuz blicken, dann blicken wir von unserem irdischen Jammertal aus empor. Wir dürfen unsere Lasten ablegen bei Jesus, der uns eine wunderbare Zukunft verheißen hat.

Ich habe euch das gesagt, damit meine Freude euch erfüllt und eure Freude vollkommen wird.
Johannes 15,11