Andacht Heute

Die Welt und ihre Begierden

Hängt euer Herz nicht an die Welt und an nichts, was zu ihr gehört! Wenn jemand die Welt liebt, hat die Liebe des Vaters keinen Platz in ihm. Denn diese Welt wird von der Sucht nach körperlichem Genuss bestimmt, von gierigen Augen und einem unverschämten Geltungsdrang. Nichts davon kommt vom Vater. Es gehört alles zur Welt. Und diese Welt mit ihren Begierden wird verschwinden. Doch wer tut, was Gott will, bleibt und lebt in Ewigkeit.
1. Johannes 2,15-17

In der Bibel hat kosmos, das griechische Wort für Welt, verschiedene Bedeutungen. Gemeint ist einmal die gesamte Menschheit, die Gott geschaffen hat. Daran ist prinzipiell nichts Schlechtes. Auch nicht an dem, was an technischem Fortschritt auf verschiedenen Gebieten entstanden ist. Man denke an Medizin und Wissenschaft. Schlecht ist aber andererseits, wie sich die Menschheit entwickelt hat, weil sie sich von Gott entfernt hat. Es hat sich ein System der Auflehnung und des Hochmuts entwickelt, das den Menschen gefangen hält in all seiner Begehrlichkeit und seiner Gier. Das Bestreben nach immer Mehr führt ihn in eine Sucht nach Genuss, die aber nie zur Erfüllung führt. So wie dies beim alternden Menschen nachlässt, so wird sie einst ganz mitsamt dieser gefallenen Welt verschwinden, wie Johannes richtig feststellt.

Was bedeutet das für uns? Wir müssen nicht jeden Wunsch nach einem neuen Buch, Kleidungsstück oder Möbel in uns verdammen und verwerfen. Wenn wir aber die Liebe zu Gott in unseren Herzen haben, wird uns das Konsumieren nicht gefangen nehmen können. Halten wir uns an Worte der Bibel, wie diesen:

Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes!
1. Korinther 10,31

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.
Römer 8,28

Heilung und Errettung

Einer aber von ihnen kehrte zurück, als er sah, dass er geheilt war, und verherrlichte Gott mit lauter Stimme; und er fiel aufs Angesicht zu seinen Füßen und dankte ihm; und das war ein Samaritaner. Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die Zehn gereinigt worden? Wo sind die Neun? Haben sich sonst keine gefunden, die zurückkehrten, um Gott Ehre zu geben, außer diesem Fremdling? Und er sprach zu ihm: Steh auf und geh hin! Dein Glaube hat dich gerettet.
Lukas 17,15-19

Jesus heilte zehn Aussätzige, die ihn angefleht hatten, ihnen zu helfen. Er schickte sie zu den Priestern, damit diese sich von der Heilung überzeugen konnten. Nur einer von den zehn kehrte zu Jesus zurück, nicht nur um ihm zu danken, sondern um vor allen zu bekunden, dass hier Gott eingegriffen hat. So wurde er nicht nur körperlich geheilt, er wurde durch diese Erkenntnis errettet. Kein Jude, ausgerechnet ein Fremder, ein Samaritaner, hatte diese Gnade erfahren. Seine früheren Leidensgenossen, auch die meisten, die davon gehört hatten, wie auch die Priester, erkannten nur die plötzliche Heilung der Aussätzigen und wurden sich nicht der historischen Dimension bewusst. Gott selbst war zugegen durch den Sohn und hatte eingegriffen.

Eindeutig erfolgt hier nicht nur eine Errettung aus einer Krankheit. Es hat eine geistliche und ewige Errettung stattgefunden, die Gott sofort an demjenigen vollzieht, der zum Glauben an Jesus Christus kommt.

Lobgesang statt Todesangst

Preist den HERRN, ruft seinen Namen aus, macht unter den Völkern seine Taten bekannt, verkündet, dass sein Name hoch erhaben ist! Lobsingt dem HERRN, denn Herrliches hat er getan! Das soll auf der ganzen Erde bekannt werden.
Jesaja 12,4-5

Die Verse sind dem Danklied der Geretteten aus Jesaja entnommen. Jeder wahre Christ darf es anstimmen, weil er das Heil erlangt hat. Der Gottesdienst ist für dieses Singen der beste Ort. Die geistlichen Lieder bringen das Lob und den Dank vielstimmig zum Ausdruck. So manches, das uns im Gesang innerlich tief berührt hat, klingt noch durch die Woche nach. Wenn es uns oft schwerfällt, unseren Glauben im Alltag zu bekunden, dann ist es eine große Hilfe, wenn wir an Jesaja 12 denken. Er kann uns in seiner prägnanten Kürze in diesen Momenten eine Hilfe sein.

Es gibt so viele Notleidende in der Welt. Alte Menschen und Schwerkranke gehen auf den nahen Tod zu und haben keine Ahnung, was auf sie zukommt. Angehörige und Freunde wollen sie begleiten und wissen nicht, was sie sagen könnten, um sie zu trösten. Weil sie sich einreden, nicht glauben zu können, stehen sie an dieser entscheidenden Wende vom Leben in den Tod völlig alleingelassen da. Da lese ich in einem der letzten Interviews eines bedeutenden Literaturkritikers, dass er daran geglaubt hat, dass es kein Jenseits gibt. „Es gibt kein Leben nach dem Tod.“ Auf die Frage, was er tue, um mit dem Gedanken an den Tod fertig zu werden, war seine Antwort: „Man wird mit dem Gedanken an den Tod nicht fertig. Er ist völlig sinnlos und vernichtend. Der Gedanke daran ist eine Qual.“ Ein Mensch, vor dessen Urteil viele Autoren gezittert haben, an dessen Lippen viele hingen, weil er so souverän und eloquent war, ein solcher Mensch gibt angesichts seines Todes ein Bild des Jammers ab, weil er sich in die Gottferne manövriert hat und keine Möglichkeit der Umkehr mehr sieht.

Wie viel besser ist man als Christ in jeder Situation des Lebens dran, weil man singen kann:

Gott ist meine Rettung, ich bin voller Vertrauen und fürchte mich nicht.
Jesaja 12,2