Andacht Heute

Die Größe unseres Glaubens

Die Apostel baten den Herrn: „Stärke unseren Glauben!“
Da sagte der Herr: „Wenn euer Vertrauen nur so groß wäre wie ein Senfkorn, könntet ihr zu diesem Maulbeerfeigenbaum hier sagen: ‚Zieh deine Wurzeln aus der Erde und pflanz dich ins Meer!‘ Er würde euch gehorchen.“

Lukas 17,5-6

Es gibt noch eine Reihe anderer Stellen in der Bibel, in denen der Glaube mit einem Senfkorn verglichen wird. Im Matthäus-Evangelium spricht Jesus:

„Mit der Himmelsherrschaft verhält es sich wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf seinen Acker sät. Es ist zwar das kleinste aller Samenkörner, aber was daraus wächst, wird größer als alle anderen Gartenpflanzen. Es wird ein richtiger Baum daraus, so dass die Vögel kommen und in seinen Zweigen nisten.“
Matthäus 13,31-32

Jesus zeigte den Jüngern, dass es nicht an der Größe des Glaubens liegt, sondern daran, woran sie glauben. Wer aufgrund der Winzigkeit eines Senfkorns nicht glauben kann, dass daraus eine ausnehmend große Pflanze erwächst, der wird nicht zu säen beginnen und am Ende auch nichts ernten. Der Glaube an Gott und seiner Allmacht hat nichts mit einer erweiterbaren Fähigkeit wie z. B. dem Erlernen einer Fremdsprache zu tun. Da fängt man klein an, lernt nach und nach, bis man sagen kann, dass man sie beherrscht. Es kommt dabei darauf an, dass man sich als Schüler beständig bemüht, um sein Lernziel zu erreichen. Den Glauben kann man in diesem Sinne nicht „lernen“. Er lässt sich nicht optimieren. Es ist ein Gnadenakt Gottes, wenn er den Menschen erreicht. Wie bei einem Senfkorn hat auch der Glaube etwas Unscheinbares und ist doch etwas unerhört Großes. Es ist wie beim Kommen des Messias, der auf einem Esel daher geritten kam und so gar nicht dem sehnlichst erwarteten Einzug als großer Herrscher entsprach. Gott kommt es nicht auf Größe an, auch nicht auf eine Zurschaustellung des eigenen Glaubens, um andere zu beeindrucken. Wenn er da ist, ist er da und lässt sich durch nichts erschüttern.

Dem König der Ewigkeit, dem unvergänglichen, unsichtbaren, alleinigen Gott, gebührt Ehre und Herrlichkeit für immer und ewig! Amen.
1. Timotheus 1,17