Ich hatte Ephraim laufen gelehrt und sie auf meine Arme genommen. Aber sie merkten nicht, dass ich sie heilte.
Hosea 11,3
Seid euch bewusst, dass die Langmut unseres Herrn eure Rettung bedeutet.
2. Petrus 3,15
Wenn Erwachsene im Hof miteinander redeten, spielten wir Kinder nebenher Fangen und übertrieben es manchmal. Wir wurden in Schranken verwiesen oder weggeschickt, wenn es zu laut wurde. Es kam auf die allgemeine Stimmung der Eltern an, wie lange ihr Geduldsfaden hielt.
Mit Gott und Mensch ist es ebenso. Das Verhältnis wird ausgetestet und da wir mit Gottes Liebe rechnen, wird manchmal mit der Lebenslust übertrieben. Die Bibel steht voll von solchen Geschichten, die nicht nur wie Märchen gelesen werden sollten, sondern wie ein Geschichtsbuch.
Was wir als Menschen lernen können ist, dass Gottes Geduld jederzeit am Ende sein kann. Der Tod ist ein Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt, keine Entscheidung, die wir hier treffen sollten, kann danach noch getroffen werden. Deshalb heißt es auch: „Mensch bedenke, dass du sterben wirst, auf dass du klug werdest.“
Als gläubiger Christ liest man gerne im Wort Gottes um zu lernen, sich auszutauschen und in Treffen Gott mit Gesang die Ehre geben ermuntert weiter an IHM festzuhalten, dem Vollender aller Dinge.
Das griechische makrothymia steht für Langmut und ist zusammengesetzt aus makros (lang, weit) und thymos (Zorn). Es ist eine Eigenschaft von jemandem, der Gelegenheit hätte sich zu rächen und zu strafen, sich aber zurückhält, diese Macht zu gebrauchen. Die makrothymia Gottes ist die Hoffnung des Sünders. Gott ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte mit uns Menschen. Ohne die Geduld Gottes wäre eine Umkehr ausgeschlossen. Wir müssen uns aber klar darüber sein, dass auch Gottes Langmut ein Ende hat. Spätestens mit unserem Tod sind alle Chancen zur Buße vertan. Gott lässt seinen Zorn eine Weile warten, aber am Ende wird ein Gericht kommen. Bei jedem juristischen Verfahren ist es vernünftig und klug, dass man sich beizeiten einen guten Anwalt sucht. In unserer Sache gibt es keinen besseren als Jesus, der für die Sünden der Menschen gestorben ist.
Und wenn jemand sündigt – wir haben einen Beistand bei dem Vater: Jesus Christus, den Gerechten. 1. Johannes 2,1