Andacht Heute

Aufgewacht und nachgedacht

Jakob sprach zu Josef: Geh hin und sieh, ob’s gut steht um deine Brüder und um das Vieh.
1.Mose 37,14

Wenn Josef gewusst hätte, dass ihn seine Brüder beneiden und hassen, wäre er doch zu ihnen gegangen und hätte das getan, was sein geliebter Vater Jakob von ihm verlangte. Hätte der Vater, der ihn bevorzugte, sich nicht denken können, dass die älteren Brüder ihm etwas antun könnten?
Hat der Vater etwas falsch gemacht?

Diese Geschichte ist schon ein Vorbote auf Jesus und das Evangelium. Gott Vater zeugte Seinen Sohn, der ohne Sünde war. ER tat Wunder und predigte in Gleichnissen vom Reich Gottes. Jeder der an IHN glaubt, ist vom ewigen Tod befreit und ein Bürger des Himmelreiches. Die wahren Gläubigen haben ein Ziel auf Erden:

Wir wollen uns umeinander kümmern und uns gegenseitig zur Liebe und zu guten Taten anspornen.
Hebräer 10,24

Es geht nicht um Rangordnung, sondern um die Liebe zu Gott und den Nächsten, die Ordnung ins Leben bringt, durch den Glauben.

Hab einen gesegneten Tag.

Der Stammvater Abraham

Der HERR sprach: Fürchte dich nicht, Abram! Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn.
1. Mose 15,1

    Und so wartete Abraham in Geduld und erlangte die Verheißung.
    Hebräer 6,15

    Der Verfasser des Hebräerbriefes ist nicht bekannt. Es scheint erwiesen, dass er nicht von Paulus stammt. Der Brief ist theologisch auf höchstem Niveau, an vielen Stellen nicht eindeutig interpretierbar und für Anfänger in der Bibellektüre eher ungeeignet. Dass aus ihm ein Vers als ergänzender Lehrtext für die heutige Losung ausgewählt wurde, erscheint auf den ersten Blick gewagt. Zweifellos ist gerade das Kapitel 6 des Hebräerbriefes sehr anspruchsvoll und nicht immer leicht zu verstehen. Hier wurde der Hinweis auf Abraham herausgegriffen. Dieser gilt uns als leuchtendes Beispiel eines gehorsamen und geduldigen Gottesknechtes. Er ist zu einer zentralen Gestalt des Christentums geworden. Mit ihm schloss der Herr einen Bund, der auf göttlicher Verheißung und menschlichem Gehorsam beruhte.

    Abrahams Vertrauen auch in schwierigen Zeiten ist ein Beispiel für echten Glauben. Wer das Kapitel 6 im Hebräerbrief liest, sollte beachten, dass es dem Verfasser offenbar wichtig erschien, in Abraham den Gegensatz zu einer im Ritus verhafteten formalen Religiosität („der Lehre von Waschungen und der Handauflegung“ Hebräer 6,2) zu beschreiben. Und vergessen wir nicht: Aus seinem Geschlecht sollte der Sohn Gottes hervorgehen.

    „Denn als er diesen Bund schloss, sagte er zu Abraham: ‚Durch deine Nachkommen werde ich alle Völker der Erde segnen.‘ Ihr seid daher die Ersten, zu denen Gott seinen Diener Jesus gesandt hat, als er ihn in die Welt kommen ließ. Jesus möchte euch segnen, und jeder von euch, der sich von seinen verkehrten Wegen abwendet, wird seinen Segen erfahren.“
    Apostelgeschichte 3,25-29

    Die Witwe und der ungerechte Richter

    »In einer Stadt lebte ein Richter, der nicht nach Gott fragte und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe. Sie kam immer wieder zu dem Richter und bat ihn: ›Verhilf mir in der Auseinandersetzung mit meinem Gegner zu meinem Recht!‹ Lange Zeit wollte der Richter nicht darauf eingehen, doch dann sagte er sich: ›Ich fürchte Gott zwar nicht, und was die Menschen denken, ist mir gleichgültig; aber diese Witwe wird mir so lästig, dass ich ihr zu ihrem Recht verhelfen will. Sonst bringt sie mich mit ihrem ständigen Kommen noch zur Verzweiflung.‹«
    Der Herr fuhr fort: »Habt ihr darauf geachtet, was dieser Richter sagt, dem es überhaupt nicht um Gerechtigkeit geht? Sollte da Gott nicht erst recht dafür sorgen, dass seine Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm rufen, zu ihrem Recht kommen? Und wird er sie etwa warten lassen? Ich sage euch: Er wird dafür sorgen, dass sie schnell zu ihrem Recht kommen. Aber wird der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde solch einen Glauben finden?«

    Lukas 18,2-8

    Die Witwe bittet den Richter, ihr zu ihrem Recht zu verhelfen. Er tut es schließlich, weil sie ihm keine Ruhe lässt und ihm lästig ist. Das Gleichnis zeigt, dass Gott ganz anders handelt als dieser ungerechte Richter, der nur aus Eigennutz auf die Bitten der Frau eingeht, die ihm nichts bedeutet. Gott dagegen liebt uns und handelt nicht, damit er endlich Ruhe hat vor unseren lästigen Beten. Wenn wir ihm wiederholt eine Bitte vortragen, und sie nicht sofort erhört wird, dann sollte das nicht aus dem Zweifel heraus geschehen, dass Gott uns beim ersten Mal nicht richtig gehört hat. Er kennt jeden unserer Gedanken und ignoriert keines unserer Gebete. Er ist kein Zögerer und Zauderer, den wir erst überreden müssen. Er ist ganz auf unserer Seite und will uns helfen. Wenn wir beharrlich und geduldig beten, wird das unser Leben entscheidend verändern, weil dadurch unsere Demut und unser Gottvertrauen weiter zunehmen.

    Alles, was ihr auch immer im Gebet erbittet, glaubt, dass ihr es empfangt, so wird es euch zuteilwerden!
    Markus 11,24