Andacht Heute

Unser Umgang mit dem Spott der Welt

Und was gering ist vor der Welt und was verachtet ist, das hat Gott erwählt, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, auf dass sich kein Mensch vor Gott rühme.
1. Korinther 1,28-29

Es kann uns Christen geschehen, dass wir den Spott und Hohn unserer säkularen Umwelt ertragen müssen. Es will nicht in die ach so fortschrittlichen Köpfe hineingehen, dass man in der heutigen Zeit noch an Gott glaubt und sich den uralten Forderungen der Bibel unterwirft. Sie merken nur nicht, dass sie sich inzwischen, ohne es zu wissen, einer Pseudoreligion angeschlossen haben, die sich sehr wohl einen strengen Verhaltenskodex aufgebaut hat. Man kann sich inzwischen über Christen und sogar über Jesus selbst lustig machen („Lattengustl“, wie IHN ein Politiker in blasphemischer Weise ungestraft tituliert hat), ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen. Wenn es aber um Witze gegen Frauen und Homosexuelle geht, hört sich der Spaß auf. Da droht jedem, der so etwas in den Mund nimmt, die soziale Ächtung, also eine Art Hölle auf Erden.

Wir haben uns gestern in unserem Themenchat (christen-chat.de) über das Christsein in einer gottlosen Welt unterhalten. Es ist heute sicher schwerer geworden, in unserer Gesellschaft, zum Glauben zu stehen und ihn gegen Angriffe zu verteidigen. Häufig sind es die immergleichen Argumente („Wie kann man nur an einen Gott glauben, der das Unheil in der Welt zulässt?“) und vieles wird aus den Medien ungeprüft übernommen. Da hat sich manches derart verfestigt in den Köpfen, dass es schwer ist, dagegen zu argumentieren. In vielen Fällen genügt es, unverbissen und freudig zu erklären, dass es gerade in diesen Zeiten wichtig ist, noch daran zu glauben, dass Gott uns beistehen wird und ER uns die feste Hoffnung auf ein ewiges Leben geschenkt hat.

Und die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.
1. Johannes 2,17

Die Lehre aus einer Geschichte

Josef blieb im Gefängnis, aber der HERR war mit ihm.
1. Mose 39,20.21

Um Mitternacht beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und es hörten sie die Gefangenen.
Apostelgeschichte 16,25

Heute haben wir es in der Herrnhuter Losung mit zwei Gefängnisgeschichten zu tun. Der Lehrtext der heutigen Losung (der zweite Satz) ist aufgrund seiner Kürze leider – wie so häufig, dies ist ein echter Fehler im System – für eine solche Bezeichnung nicht geeignet. Die Geschichte des Aufenthalts von Paulus und Silas im Gefängnis von Philippi wird mit diesem isolierten Satz vollkommen unvollständig wiedergegeben. Es kam kurz darauf zu einem Erdbeben, der die Mauern des Gefängnisses zerstörte. Der Kerkermeister wollte sich das Leben nehmen, weil er annahm, dass sich die Gefangenen dadurch befreit hätten. Dies war aber nicht der Fall. Paulus rief ihm zu: »Tu das nicht!«, rief da Paulus laut. »Wir sind alle hier.« Und dann kam es zur Bekehrung des Kerkermeisters.

Der Gefängnisaufseher ließ sich ein Licht geben und stürzte in die Zelle, wo er sich zitternd vor Paulus und Silas niederwarf. Dann führte er die beiden hinaus und fragte sie: »Ihr Herren, was muss ich tun, um gerettet zu werden?« »Glaube an den Herrn Jesus, dann werden du und alle, die in deinem Haus leben, gerettet«, erwiderten Paulus und Silas. Sie verkündeten ihm und allen in seinem Haus die rettende Botschaft Gottes. Der Gefängnisaufseher kümmerte sich noch in derselben Stunde um Paulus und Silas, er reinigte ihre Wunden und ließ sich mit allen, die zu ihm gehörten, umgehend taufen. Dann führte er sie hinauf in sein Haus und bewirtete sie. Er freute sich zusammen mit allen, die bei ihm lebten, dass sie zum Glauben an Gott gefunden hatten.
Apostelgeschichte 16,29-34

Ich habe bewusst den wunderbaren Ausgang der Bekehrung des Kerkermeisters ganz wiedergegeben. Nur so lässt sich erkennen, dass Gott bei einer Bekehrung selbst eingreift. Paulus und sein Mitarbeiter Silas hätten im Gefängnis noch lange singen können, ohne das Erdbeben wäre der Kerkermeister nicht zum Glauben gekommen. Dies ist wohl die entscheidende Erkenntnis aus dieser Geschichte. Natürlich ist auch sie nur Teil der Apostelgeschichte, die als Ganzes gelesen werden sollte, wie wir es in unserem abendlichen Chat in diesem Jahr schon getan haben. Mir ist dabei bewusst geworden, welch große Risiken Paulus eingehen musste, um das Evangelium zu verkündigen. Und: Sein großes Werk konnte nur gelingen, weil er unter dem Schutz des Allerhöchsten stand. Auch wir, die wir uns in einer ungläubigen Welt zu Jesus bekennen, dürfen sicher sein, dass wir von Gott dabei beschützt werden.

Hoffnung für die Jugend

Denk schon als junger Mensch an deinen Schöpfer, bevor die beschwerlichen Tage kommen und die Jahre näher rücken, in denen du keine Freude mehr am Leben hast.
Prediger 12,1

Eine gute Empfehlung für junge Menschen vom Prediger Salomo. Die Jugend will oft nichts vom Altwerden wissen. Dennoch wird auch diese Lebensphase einmal auf sie zukommen. Deshalb ist es klug, sich schon früh bewusst zu machen, dass wir Geschöpfe Gottes sind, die auf Erden einen Weg vor uns haben, der Höhen und Tiefen hat und gerade an seinem Ende beschwerlich werden kann. Das Streben nach Genuss ist allein nicht tragfähig. Wie viele Kinder von reichen Leuten haben das erfahren müssen. Ständiges Feiern, Weltreisen, Alkoholexzesse, Drogen – irgendwann ist so ein Leben auch nicht mehr interessant. Nicht selten steht am Ende eines ausschweifenden Lebens die Depression, dann hat man an nichts mehr Freude. Unser Schöpfer hat einen jeden von uns dazu geschaffen, dass wir mehr aus unserem Leben machen. Statt sich in eine endlose und letztlich öde Kette von Genuss-Events einzureihen, ist es wesentlich sinnvoller, sich den wesentlichen Dingen zuzuwenden. Das Alter wird kommen, mit all seinen Beschwerden. Da ist es gut, wenn man geistig vorgesorgt hat, schon in der Jugend. Was wir alle von jung an dringend brauchen, ist die Hoffnung auf eine Zukunft, die über den Tod hinaus geht.

Denn meine Hoffnung bist du, Herr; HERR, meine Zuversicht von meiner Jugend an.
Psalm 71,5