Andacht Heute

Zeigen wir Langmut

Wandelt würdig der Berufung, mit der ihr berufen worden seid,  mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander in Liebe ertragend!
Epheser 4,1-2

Diese Langmut, einander in Liebe zu ertragen, benötigen wir dringend in unserem Umgang mit den Mitmenschen. Wir sehen oft die Fehler der anderen, unsere eigenen fallen uns hingegen kaum auf. Dabei wäre es ein Zeichen von Liebe, wenn wir die menschliche Unvollkommenheit besser annehmen könnten. Langmut bedeutet, andere nicht auf ihre Fehler festzunageln, sondern ihnen zuzutrauen, dass sie sich entwickeln können. Es sind eben gewisse Charaktereigenschaften, die uns an anderen stören. Wir könnten beispielsweise sagen: „Sie ist halt so“, wenn sie wieder einen Termin vergessen hat. Oder: „Das kenne ich ja von ihm”, wenn er sich über Nichtigkeiten aufregt. Wir alle haben unsere eigenen Fehler und sind froh, nicht ständig darauf angesprochen zu werden.

Manche Konflikte sollte man erst einmal in Ruhe betrachten, bevor man sie zum Thema macht. Nicht jedes Missverständnis muss sofort geklärt werden. Ohne über alles hinwegzugehen: Das geduldige Aushalten einer kleinen Unstimmigkeit ist auch ein Akt der Liebe. Wenn ein Freund eine andere politische Meinung vertritt, kann man das auch so stehen lassen, ohne gleich mit großem argumentatorischem Geschütz aufzufahren. Betrachtet man die Vergangenheit, so waren das oft Nebelkerzen, die es nicht wert waren, groß darauf einzugehen. Seien wir also gelassener. Ertragen wir den anderen, auch wenn er uns nervt. Üben wir uns in Liebe. Über allem stehen die Geduld und Langmut, die der HERR mit uns hat:

Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten, sondern er ist langmütig euch gegenüber, da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen. 
2. Petrus 3,9

    Gott ist die Fülle

    Der Herr ruft: »Ihr habt Durst? Kommt her, hier gibt es Wasser! Auch wer kein Geld hat, kann kommen. Nehmt euch Brot und esst! Hierher! Hier gibt es Wein und Milch. Bedient euch, es kostet nichts!
    Jesaja 55,1

    Über den Propheten Jesaja spricht Gott eine Einladung uns Menschen aus: Alle Menschen sollen kommen und sich bedienen. Sie werden kostenlos mit allem Nötigen versorgt. Dazu gehören vier kostbare Güter, die mehr sind als reine Lebensmittel.

    • Brot steht für das tägliche Leben, für das, was der Mensch zum Überleben braucht.
    • Wasser ist eine Lebensnotwendigkeit. Es dient der Reinigung und sorgt für geistige Erfrischung.
    • Auch Milch ist ein elementares Lebensmittel, besonders für Kinder. Sie symbolisiert Versorgung, Geborgenheit und mütterliche Nähe.
    • Wein steht für Freude, Festlichkeit und Überfluss.

    Die Einladung Gottes ist kein Befehl, sondern ein Lockruf. Er spricht den Durst und den Hunger unserer Seelen an. Wir dürfen alles unentgeltlich genießen. Es ist nicht notwendig, dafür eine religiöse Leistung zu vollbringen. Wichtig ist nur, dass wir uns Gott nähern und bei ihm bleiben. Hier kommt seine ganze Gnade und Großzügigkeit zum Ausdruck. Nebenbei ist diese Stelle bei Jesaja auch ein Plädoyer gegen religiöse Verengungen, wie sie Dogmatiker ihren Anhängern auferlegen, indem sie von ihnen verlangen, ganz auf Alkohol oder Milch zu verzichten. Wer nur von Wasser und Brot leben will, soll dies tun, aber es nicht von anderen verlangen. Wasser, Brot, Milch und Wein – Gott ist die Fülle, und wir dürfen seiner Aufforderung Folge leisten.

    Großer Dank gebührt dem HERRN

    Ja, er hat mich vor dem sicheren Tod gerettet. Meine Tränen hat er getrocknet und mich vor dem Untergang bewahrt.
    Psalm 116,8

    Groß ist der Jubel zur Freilassung der noch lebenden 20 Geiseln in Israel. Die Gebete sind erhört worden. Danken wir alle Gott, dass er dies möglich gemacht hat. Hoffen wir darauf, dass der weitere Friedensprozess durch den gemeinsamen Einsatz aller gutwilligen Staaten gelingen wird. Es kann nur Frieden geben in dieser Region, wenn ein Neuanfang gemacht wird. Und nur mit dem Beistand Gottes wird gelingen.

    Gebet: Danke, HERR, dass du die Gebete erhört hast und die unschuldigen Menschen befreit wurden. Möge dieses Beispiel für dein Eingreifen in eine fast hoffnungslose Lage vielen als Zeichen dienen, dass es dich gibt und sie sich zu dir bekehren müssen!