Andacht Heute

Die göttliche Navigation

Weise mir deinen Weg, HERR! Ich möchte in Treue zu dir mein Leben führen. Richte mein Herz auf eines aus: deinem Namen in Ehrfurcht zu begegnen.
Psalm 86,11

Die heutige Losung kommt mir insofern bekannt vor, als ich in meine Gebete oft den Wunsch nach Wegweisung einschließe. Es ist ein wenig so, als ob ich mir von Gott eine Route auf einem Navigationsgerät zeigen lassen möchte, um zu sehen, wie es weitergeht. Jeder weiß inzwischen, dass man sich auf diese modernen Geräte nicht blind verlassen kann. Sie sind zwar sehr viel besser geworden, aber es ist trotzdem ratsam, den eigenen Verstand zu benutzen. Den braucht man auch, wenn man sich auf die göttliche Führung verlässt. Man kann ihr zwar blind vertrauen, aber man sollte in jedem Fall prüfen, ob sie wirklich vom Heiligen Geist kommt oder vom Widersacher, der uns auf zweifelhafte Wege verführen will. Wir sollten auch aufpassen, nicht auf unseren Eigenwillen hereinzufallen. Gott ist nicht dazu da, mir meinen Weg freizugeben, sondern mir seinen Weg zu weisen. Treue, Gehorsam, Ehrfurcht sind Tugenden, die heute nicht mehr zum Marschgepäck der meisten Zeitgenossen gehören. Dennoch sind sie unverzichtbar, so wie es früher Karte und Kompass für den Wanderer waren und heute das Navigationsgerät ist. Bitten wir den HERRN, dass er unsere Herzen danach ausrichtet.

Sieh, ob ich einen Weg eingeschlagen habe, der mich von dir wegführen würde, und leite mich auf dem Weg, der ewig Bestand hat!
Psalm 139,23

Sünde, ein unmoderner Begriff

Doch du sagst: Ich bin unschuldig, ja, sein Zorn hat sich von mir abgewandt. Siehe, ich werde mit dir vor Gericht treten, weil du sagst: Ich habe nicht gesündigt.
Jeremia 2,35

Der Prophet Jeremia rechnet mit seinem abtrünnigen Volk Israel ab. Es hat sich – wieder einmal – von Gott abgewandt und wähnt sich dennoch unschuldig. Was wäre, wenn Jeremia heute unser Land betrachten würde? Mit Sicherheit käme er zum gleichen Urteil. Alles ist heute wichtiger als Gott. Es kommt nur noch darauf an, dass wir weiterhin gut leben können. Andersdenkende werden von den medial unterstützten Woken schonungslos ausgegrenzt. Die Christen mit ihrem Gott können froh sein, dass sie noch nicht verfolgt werden. Noch haben die Aufgeklärten nur ein müdes Lächeln für sie übrig. Man lässt sie gewähren, weil deren oberste Repräsentanten Gott nicht mehr in den Vordergrund stellen, sondern devot ihre Bereitschaft zeigen, sich dem neuen Zeitgeist zu beugen. Man braucht sich nur mal anzusehen, was da heute bei den Kirchentagen abgeht. Eine neue, säkulare Religion hat Einzug gehalten, die auch vor Gottes Wort nicht Halt macht. Da wird die Bibel von Stellen gereinigt, die Anstoß erregen könnten. Es wird munter umkommentiert und die Sünde nicht mehr beim Namen genannt (man lese mal 1.Korinther 6,9 in der sogenannten „Bibel in gerechter Sprache“).

Wir haben uns gestern in unserem Chat über die Vergebung unterhalten, die der HERR von uns fordert. Die neue politische Korrektheit kennt in ihrem weltlichen Reinigungswahn diesen Begriff nicht mehr. Wer hier nicht mitmacht, und sich auch nur darauf beruft, dass in der Bibel nur von Mann und Frau die Rede ist und es deshalb ein Frevel des Staates ist, den jährlichen Geschlechtswechsel zu erlauben, dem kann es passieren, dass er in einen mächtigen Shitstorm gerät. Dieser könnte auch dem Propheten entgegenbranden, wenn er heute die Sünde beim Namen nennen würde. So vieles ist in diesen Zeiten keine Sünde mehr. Die Menschheit hat sich selbst „erlöst“ von der Sünde. Sünder sind für diese „Selbst-Erlösten“ höchstens noch diejenigen, die es noch wagen, auf die Trennung von Gott als Wurzel allen Übels hinweisen.

Denn der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.
Römer 6,23

Liebe und Furcht

Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen.
Prediger 12,13

Jesus spricht: Das höchste Gebot ist das: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit aller deiner Kraft. Das andere ist dies: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Es ist kein anderes Gebot größer als diese.
Markus 12,29-31

Wenn wir beide Verse im Kontext von Gott betrachten, fragen wir uns, wie Furcht und Liebe zusammen passen. Manche sagen, der Gott des Alten Testaments sei ein strafender Gott. Doch übersehen sie oft seine Barmherzigkeit, die immer da war, sobald sich sein Volk erneut bekehrte.

Wir wissen, dass wir mit unserer sündhaften Natur niemals Anspruch auf das ewige Leben hätten, wenn nicht Gott selbst in der Gestalt seines Sohnes Jesus Christus für uns gekreuzigt worden wäre. Mit seinem Opfertod endeten alle anderen Opfer. Seine Worte: „Es ist vollbracht!“ – bedeuten dies: der Weg zum Vater ist frei.

Wer das Geschenk der Gnade ablehnt, bleibt dem Tod verfallen. Die Auferstehung ist jenen vorbehalten, die glauben. Aber wie funktioniert Glaube? Diese Frage habe ich mir vor meiner eigentlichen Befreiung oft gestellt – es musste doch etwas geschehen? Die Vergebung hatte ich für mich im Kopf und Herzen angenommen, doch machte ich eine noch befreiendere Erfahrung, indem ich selbst alles was mir je widerfahren war, vergab. Ein älteres Ehepaar war es, das mir dabei half im Seelsorgegespräch und Gebet Heilserfahrung zu machen.

Die Liebe zu Gott war nun das zentrale Thema und eine Aufgabe, insbesondere die Liebe zu den Mitmenschen und zu mir selbst zu leben, immer wieder zu erbitten. Denn wie kann ich lieben, wenn ich mein eigenes Leben ablehne und damit hadere? Das verursacht nur Schmerz, und ist nicht mit dem Willen des HERRN vereinbar. Daher bleibt nur das inständige Bitten um den richtigen Umgang. Es ist die Familie unser Bewährungsort und unsere sozialen Kontakte.

Fürbitte
Rufe die Menschen zu dir, für die wir aus Nächstenliebe bitten. Hab Dank Herr, dass du uns immer wieder an die Liebe erinnerst, die wir weitergeben dürfen. Amen