Andacht Heute

Tierliebe und Menschenliebe

Sieht Gott nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte?
Hiob 31,4

Verkauft man nicht fünf Sperlinge für zwei Groschen? Dennoch ist vor Gott nicht einer von ihnen vergessen.
Lukas 12,6

Immer mehr entwickeln Erwachsene zu Katzen oder Hunden eine immense Fürsorgehaltung sprich Liebe. Was ist das für ein Phänomen? Wir brauchen einfach jemanden zum Kuscheln und Liebhaben. Da ist einmal die Katze entlaufen und der Hund krank geworden, dann gibt man immenses Geld aus für ihre Impfungen und Operationen. Es geschieht alles aus Liebe aber was hat das Wort Liebe eigentlich für eine Bedeutung ?

In der Bibel steht, dass Gott die Liebe selbst ist. Laut Bibeltext von heute, kümmert ER sich auch um die Tiere. Warum also machen wir uns so viele Gedanken über ein entlaufenes Tier. Dürfen wir nicht dafür beten, dass es wieder zurück kommt? Wir hatten einen Hund, der manchmal einem Hasen nachlief und da es mir zu weit war ihn zu suchen, betete ich, dass er nichts anstellt und wieder heil nach hause kommt. Der Herr hat dieses Gebet immer erhört, weil ER auch meine Ängste kannte.

Ohne Ängste würden wir niemals beten, oder?
So sagte auch Hiob, der auf Gott vertraute… kennt Er nicht alle meine Schritte?

Deswegen vergiss nie zu beten, wenn du dir nicht sicher bist ob eine Situation entgleitet. Der Herr sorgt auch für deine augenscheinlich minderen Anliegen.

Wo bleibt die wahre Freude?

Und obwohl mein körperlicher Zustand für euch eine Zumutung gewesen sein muss, habt ihr nicht mit Verachtung oder gar Abscheu reagiert, im Gegenteil: Ihr habt mich wie einen Engel Gottes aufgenommen, wie Jesus Christus persönlich. Ihr wart so glücklich damals! Was ist nur aus eurer Freude geworden?
Galater 4,14-15

Paulus hatte auf einer Missionsreise den Galatern (in der heutigen Türkei) das Evangelium gebracht. Er war begeistert aufgenommen worden und viele kamen zum Glauben. Nun erreichten ihn beunruhigende Nachrichten, die ihn zum Schreiben veranlassten. Er trat Gerüchten und Irrlehren entgegen, die von falschen Aposteln ausgestreut wurden. Die größte Sorge von Paulus war aber, dass die Galater wieder vom wahren Glauben abfallen könnten. Das ging so weit, dass er freimütig bekannte:
Denn ich weiß mir keinen Rat mehr mit euch.
Galater 4,20

Am Beispiel der Galater können wir sehen, was geschieht, wenn sich Christen nach anfänglicher Freude falschen Lehrern zuwenden. Dann kann es geschehen, dass ihnen Unwichtiges als heilsentscheidend eingeredet wird. Bei ihnen war es die Beschneidung, über der sie vergaßen, dass allein der Glaube das Heil bringt und frei macht. Deshalb ist es so wichtig, das Evangelium zu kennen, in der Bibel zu lesen, um sich nicht etwas aufdrängen zu lassen, was nicht in ihr steht. Wie viele sind schon aufgetreten, haben die Gläubigen wieder verwirrt und ihnen selbst ausgetüftelte Regeln auferlegt. Noch heute gibt es solche Strömungen. Daneben auch solche, die mehr Wert auf Äußerlichkeiten wie Gesang und Tanz legen, die Zeichen, Heilungen und Wunder in den Vordergrund stellen. Sie sind es auch, die den Geist trunken machen wollen, statt den Verstand zu benutzen, um auf das Wort Gottes zu hören und in Demut zu beten. Paulus hätte gerade heute Grund genug, weitere Mahnbriefe zu schreiben.

Geschwister, ihr seid zur Freiheit berufen! Doch gebraucht eure Freiheit nicht als Vorwand, um die Wünsche eurer selbstsüchtigen Natur zu befriedigen, sondern dient einander in Liebe.
Galater 5,13

Leibfeindlichkeit und Körperkult

Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?
1. Korinther 6,19

    Von unserem Leib, und speziell in seinem Verhältnis zum Geist, gab und gibt es die unterschiedlichsten Vorstellungen. Die Sekte der Gnostiker trennte aufgrund ihrer Irrlehre vom Auftretens eines niederen Schöpfergottes, dem Demiurg, das Fleisch streng vom Geist. Wenn der Leib von einem bösen Gott geschaffen wurde, dann war er abzulehnen. Leibfeindliche Tendenzen in der Kirche erhielten dadurch ihre verdorbene Nahrung. Noch heute plagt Gläubige ein schlechtes Gewissen, wenn sie ihre Sexualität in der dafür vorgesehenen Form der Ehe nicht genießen können. Diese Leibverachtung ist in der Moderne in eine Vergötterung des Leibes umgeschlagen. Überall finden wir heute diesen Körperkult. Gesundheit, Fitness und Aussehen erscheinen vielen als das allein Erstrebenswerte. Wieviel Geld wird allein für die Umgestaltung eines nicht optimalen Körpers ausgegeben?

    Das Wort des Paulus an die Korinther zeigt uns einen Ausweg, mit dem wir den Extremen Leibfeindlichkeit und Leibvergötterung entkommen können. Die Vorstellung, dass in uns der Heilige Geist wirksam ist, kann uns davor befreien, den Leib als einen vom Geistigen abgespalten Teil unseres Selbst zu betrachten. Wir dürfen uns an unserem Leib erfreuen, sollten ihn aber nicht überbewerten, sondern ihn in der von Gott geschaffenen Einheit mit unserem Geist betrachten.

    Meine Kinder, um die ich noch einmal Geburtswehen leide, bis Christus in euch Gestalt gewinnt.
    Galater 4,19