Andacht Heute

Einfaches Hinhören

Der HERR deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit, er birgt mich im Schutz seines Zeltes.
Psalm 27,5

Im Schutz seines Zeltes, da denke ich an das Himmelszelt. Ein alter Begriff aus einem christlichen Lied. Lange habe ich solche alten Kirchenlieder nicht mehr gehört, weil ich nicht mehr zur Kirche gehe. Warum ist das so?
Weil ich bemerkt habe, dass Gott in keinen Gebäuden wohnt, sondern in den Herzen der Gläubigen.

„Wir sind nur Gast auf Erden und wandeln ohne Ruh, mit mancherlei Beschwerden, der ewigen Heimat zu“, war ein Lied das ich gerne sang. Mit 4 Jahren hatte ich die geliebte Großmutter verloren. Sie hinterließ eine Wehmut in mir, die ich nicht ganz los geworden bin – plötzlich war sie nicht mehr da. Das Lied wurde mir zum Trost und der Friedhof ein beliebter Ort.

Was ich heute glaube ist, dass Gottes Wort wahr ist und wir uns darauf verlassen können, dass seine Verheißungen eintreffen. Wir sind auch nicht allein, weil wir Geschwister im Glauben haben, für die wir beten und die für uns bitten, wenn es uns mal schlecht geht. Denn…

Der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen.
2.Thessalonicher 3,3

Nur Worte des Trostes für das Leid?

Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.
Matthäus 6,10

Heute habe ich gelesen, dass man den Satz vom Willen Gottes nicht einseitig auf unsere Einstellung zu allem, was uns im Leben widerfährt, beziehen darf. Bisher habe ich ihn hauptsächlich auf das Leid bezogen, das uns auferlegt wird und das wir ertragen müssen. In diesem Zusammenhang kommen uns vielleicht auch die Worte Jesu in Gethsemane in den Sinn (Lk 22,42): „Vater, nimm diesen Kelch von mir. Aber nicht mein, sondern dein Wille geschehe.“ Bedeuten diese Worte aus dem Vaterunser, dass wir uns demütig in unser Schicksal fügen sollen, dass wir es mit einem Gott zu tun haben, der unseren Eigenwillen in die Knie zwingen will?

Da ist es gut, auch andere Stellen in der Bibel zu lesen, etwa Johannes 18,11, wo Jesus den Petrus, der einen Soldaten mit dem Schwert schlägt, entschieden zurückweist: „Soll ich nicht den Kelch trinken, den mir mein Vater gegeben hat?“ Daran erkennen wir, dass Jesus am Ende das bevorstehende Leiden nicht passiv hingenommen, sondern aktiv bejaht und auf sich genommen hat, um sein Erlösungswerk zu vollenden, das in der barmherzigen Liebe zu den Seinen gründet. Deshalb sollten wir auch das Vaterunser an dieser Stelle nicht als Aufforderung verstehen, unsere Schicksalsergebenheit und unseren Hang zur Gesetzlichkeit zu intensivieren, sondern als Bitte an Gott, dass sein Reich wirklich bald für alle sichtbar kommen möge. Wir wissen, dass es in Verbindung mit unserem Glauben bereits im Werden ist. Mit den Worten des Vaterunsers bringen wir zum Ausdruck, dass es gelingen möge, wenn Gottes Wille sich durchsetzt und wir in aller Demut mithelfen dürfen. Der Wille Gottes ist keine bittere Medizin, die wir schlucken müssen, weil ein strenger Arzt es von uns verlangt, sondern er ist der süße Saft des Lebens, der uns große Freude bereitet und uns einen Vorgeschmack gibt auf die ewige, himmlische Gemeinschaft.

„Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe.“
Johannes 4,34

Die Verheißung an die Seinen

Ihr sollt genug zu essen haben und den Namen des HERRN, eures Gottes, preisen.
Joel 2,26

Jesus nahm die fünf Brote und zwei Fische und sah auf zum Himmel, dankte und brach die Brote und gab sie den Jüngern, dass sie sie ihnen austeilten, und die zwei Fische teilte er unter sie alle. Und sie aßen alle und wurden satt.
Markus 6,41-42

Wir haben sicherlich noch nie daran gedacht, dass es auch bei uns einmal nichts mehr zu essen gibt. Die Läden sind voll und alles ist so einfach: Man kauft, was man braucht und isst was einen gelüstet. Doch ist das nicht alleine gemeint, denke ich. Es geht um mehr bei Gott. Es geht um den Hunger der Seele nach Seiner Liebe. Wie kommen wir zu dieser Liebe wenn doch unser System nicht auf IHN ausgerichtet ist und Gottes Liebe nicht in unsere Herzen fällt, weil Satan die Tür verstellt hat.

Da braucht es echte Bekehrung. Einen Durchbruch der Mauer des Stolzes und ein Gebet, welches Gott in unser Leben bittet. ER wartet schon lange, darum zögere nicht.

Bekehrungsgebet