Andacht Heute

Jesus heilt – damals, heute, für immer

Als die Leute in ihm den Bettler erkannten, der sonst immer an der Schönen Pforte gesessen hatte, waren sie fassungslos vor Staunen und wunderten sich über das, was mit ihm geschehen war.
Apostelgeschichte 3,10

Die Geschichte von der Heilung des Lahmen durch Petrus erstaunte nicht nur die dort versammelten Menschen. Sie war auch ein Zeichen für die Verheißung Gottes an alle Völker – damals und für alle Zeiten danach. Petrus heilte den Mann nicht aus eigener Kraft, sondern „im Namen Jesu Christi von Nazareth“. Dies zeigt, dass die Apostel durch den Heiligen Geist handeln und dass Jesus auch nach seiner Himmelfahrt wirkt. Der Glaube ist der Schlüssel zur Heilung. Petrus sagte, dass der Mann „durch den Glauben an seinen Namen“ geheilt wurde. Nur so ist echte Heilung möglich. Dies gilt sowohl für die körperliche als auch für die geistliche Heilung.

Und Jesus sprach zu ihm: Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen. Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege.“
Markus 10,52

Vergebung ist notwendig

Und wenn ihr dasteht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemand habt, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt.
Markus 11,25-26

Hier wird die enge Verbindung zwischen Gebet und Vergebung betont. Wenn wir beten, sollten wir bereit sein, anderen zu vergeben. Das erwartet Gott von uns, bevor wir ihn um Vergebung bitten.

Vergebung ist eine bewusste Entscheidung. Wenn uns ein Mensch etwas angetan hat, löst das schmerzliche Gefühle in uns aus, die wir nicht verdrängen können. Es wird nicht von uns gefordert, dass wir die Verletzung vergessen oder uns erneut verletzen lassen. Wenn es notwendig ist, können wir das Geschehene beim Verursacher ansprechen. Manchmal reicht auch ein innerer Abschluss, ohne dass wir Kontakt aufnehmen. Bitte um Kraft, wenn dir die Vergebung schwerfällt.

Gebet: Herr Jesus, du hast gesagt, dass wir vergeben sollen, wenn wir beten. Ich will deinem Wort gehorchen und vergebe denen, die mich verletzt haben. Ich lasse los, was mich belastet. Vergib auch mir meine Schuld.

Neues Leben im Licht

Wer die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind.
Johannes 3,21

Für die Herrnhuter Losungen wird traditionell die Lutherübersetzung verwendet. So auch im heutigen Lehrtext. Die Übersetzung ist formal nicht angreifbar, dennoch klingt sie hier wie Amtsdeutsch für Heilige: steif und leblos. Der Übersetzung Hoffnung für alle wird oft vorgeworfen, dass sie zu frei sei und sich zu sehr vom Urtext löse, um für den Leser verständlicher zu sein. Das mag sein, aber sie kann zumindest sehr gut als Ergänzung zu den spröden Alternativen dienen. Bei ihr heißt es:

Wer aber die Wahrheit Gottes liebt und das tut, was er will, der tritt ins Licht! Dann zeigt sich: Gott selbst bestimmt das Handeln dieses Menschen.

Wir sehen aus dieser Übertragung deutlicher, wie der Vers gemeint ist: Wenn wir uns der Wahrheit stellen, treten wir heraus aus der Dunkelheit der Verstellung. Wir leben dadurch ehrlicher, uns selbst und anderen gegenüber. Die „guten Werke” entstehen nicht aus uns selbst heraus, sondern aus einer tiefen Verbindung zu Gott. Sie sind getragen und erfüllt vom Heiligen Geist.