Andacht Heute

Der Wortverdreher

Der HERR hat’s gegeben, der HERR hat’s genommen; der Name des HERRN sei gelobt!
Hiob 1,21

Hiob war ein gottesfürchtiger, mit Reichtum gesegneter Mann. Satan hat ihn, mit Erlaubnis des HERRN, auf die Probe gestellt und ihm seine Söhne und Töchter genommen. Dieser war sich sicher, dass sich Hiob danach von Gott lossagen wird und höhnte schon vorher:

„Was gilt’s, er wird dir ins Angesicht fluchen!“

Er verwendete hier das hebräische Wort barak, das neben der Hauptbedeutung „loben, preisen, danken“, selten auch in ironisch-spöttischer Form für „lästern, fluchen“ stehen kann. Hiob bestand diese Prüfung und nahm sein Schicksal klaglos an. Auch im Vers 21 kommt das Wort barak vor, hier aber eindeutig in dessen Hauptbedeutung. Dieses Wortspiel zeigt, wie der Satan Worte benutzt und dem Menschen nur zu gerne das Böse in den Mund legen will. Der Widersacher ist ein übler Wortverdreher. Achten wir darauf, dass unser Reden rein und klar und dem Wort Gottes verpflichtet bleibt. Von Hiob heißt es weiter:

Obwohl dieses Leid über ihn hereinbrach, versündigte Hiob sich nicht. Kein böses Wort gegen Gott kam über seine Lippen.
Hiob 1,22

Korrektheit im Umgang mit Geld

Es liegt uns sehr daran, dass alles einwandfrei abläuft, nicht nur vor Gott, sondern auch vor den Menschen.
2. Korinther 8,21

Es ging um die Spende der Korinther, die nach Jerusalem gebracht werden sollte. Paulus kam es darauf an, dass die Verwaltung des Geldes absolut korrekt erfolgen sollte. Deshalb wurde Titus für die Überbringung ausgewählt und ein Bruder ihm zur Seite gestellt, um jeglichen Verdacht einer Veruntreuung auszuschließen. Paulus beschreibt diesen Vorgang in seinem Brief sehr ausführlich, auch um zu zeigen, dass ihm das redliche Verhalten sehr am Herzen lag. Zu schnell lag im weltlichen Kreisen der Verdacht nahe, es könne vielleicht nicht mit rechten Dingen zugehen, wenn Spendengelder ins ferne Jerusalem gebracht werden sollten. Solche Gerüchte aus weltlichem Munde hätten sich als fatal erwiesen für die Verkündigung der geistigen Botschaft. Als Christ bin ich mir bewusst, dass mein Verhalten in der Gesellschaft besonders kritisch betrachtet wird. Wer sich hier etwas zuschulden kommen lässt, der verliert das Vertrauen der Mitmenschen. Sie werden ihm auch nicht mehr glauben, wenn er von der Lehre Christi spricht.

Die Souveränität Gottes

Gott allein kennt den Weg zur Weisheit; er nur weiß, wo sie zu finden ist. Denn er blickt über die ganze Welt, er durchschaut Himmel und Erde.
Hiob 28,23-24

Das Buch Hiob ist eine große Fundgrube für den, der sich Gottes Ratschlüsse nicht erklären kann. Es gibt die Antwort auf die Frage der Skeptiker, weshalb Gott das Leid auf der Welt zulässt. Am Beispiel Hiob erkennen wir, dass sich nicht schon im Diesseits die ewige Gerechtigkeit in ihrer ganzen Dimension zeigt. Der Leser erhält eine Ahnung vom Unterschied zwischen menschlicher Klugheit und der Weisheit Gottes. Im Angesicht des HERRN zerfällt vieles, was sich Menschen über den Allmächtigen ersonnen haben. Die Freunde geben Hiob gute Ratschläge für sein Leid, zeigen damit aber nur ihr Unvermögen und ihre Teilnahmslosigkeit. Erst in der Zwiesprache mit Gott wird ihm dessen unumschränkte Souveränität begreifbar, der wir uns alle zu beugen haben.

Und zum Menschen sprach er: Weise ist, wer Ehrfurcht vor mir hat, und Einsicht besitzt, wer sich vom Bösen abkehrt.
Hiob 28,28