Andacht Heute

Es muss auch mal reichen

Der Herr richte eure Herzen auf die Liebe Gottes aus und auf die Geduld des Christus. Und im Namen unseres Herrn Jesus Christus ordnen wir an: Zieht euch von jedem Bruder zurück, der unordentlich lebt und sich nicht an das hält, was wir euch gelehrt und weitergegeben haben.
2. Thessalonicher 3,5-6

Es gibt Menschen, die sich als unbelehrbar erweisen und lieber ihre eigenen Wege gehen wollen. Sie wollen sich das Recht herausnehmen, auch eindeutige Worte der Bibel für ihre Zwecke umzuformen oder ganz neue Aspekte hineinzupflanzen. Es geht um die zentralen Grundlagen des Christseins, die durch sie infrage gestellt werden. Wenn es darüber keine Übereinstimmung gibt mit den Anschauungen dieser Leute, und sie ein Leben in Unordnung vorziehen, dann gibt es für Paulus keine andere Möglichkeit, als sich von ihnen zurückzuziehen. Wenn man alles erlaubt in einer christlichen Gemeinschaft, dann zieht unweigerlich Chaos ein. Diese Entwicklung wird niemals im Sinne Gottes sein. Bei aller Nächstenliebe, die von einem Christen gefordert wird – oft gerade auch von Nichtchristen – , sind auch dessen Ressourcen beschränkt. Dies gilt auch gerade für die Zeit, welche für die Überzeugungsarbeit an Unbelehrbaren verloren geht. Man kann es erleben, wenn jene mit zäher Regelmäßigkeit Christen vereinnahmen wollen, um sie von ihren abweichenden Thesen zu überzeugen. Irgendwann muss man erkennen, wenn es damit reicht. Paulus hätte in seinem Missionsdienst nicht voranschreiten können, wenn er sich nicht hätte losreißen können von jenen, die lieber weiter im Irrtum verharren wollten.

Der Heilige Geist in uns

Der Geist ist’s, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben.
Johannes 6,63

Nicht dass wir von uns aus tüchtig wären, etwas zu erdenken als aus uns selbst, sondern unsere Tüchtigkeit ist von Gott, der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig.
2. Korinther 3,5-6

In diesen Versen sind zwei Warnungen an uns formuliert. Jesus möchte nicht, dass wir seine Worte weltlich verstehen, denn dann hätten sie ihren Sinn verfehlt. In den Gleichnissen kommt ein geistiges Geschehen zum Ausdruck, die verwendeten Geschichten sollen nur deren Gehalt veranschaulichen. Im Brief des Paulus wird gewarnt vor einem Entlebendigen der heilenden Botschaft durch das Kleben am Buchstaben. In beiden Fällen wird verhindert, dass der Heilige Geist uns im Denken erfrischen kann. Wer zu sehr dem Weltlichen frönt, denkt nur in den Kategorien von Erfolg und Vorwärtskommen, die unsere Gesellschaft prägen. Wer sich an Buchstaben klammert, der behindert den frischen Quell echter Erkenntnis. Zurück bleiben allein dem Gesetz verhaftete Moralapostel, die alles Lebendige wie ein Insekt töten und in das konservierende Harz der Begrifflichkeit einbetten, ohne zu verstehen, was da vor ihren Augen abläuft.

Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?
1. Korinther 3,16

Der Weg zur wahren Erkenntnis

Er gebe eurem Herzen erleuchtete Augen, damit ihr seht, zu welch großartiger Hoffnung er euch berufen hat, und damit ihr wisst, wie reich das herrliche Erbe ist, das auf euch, die Heiligen, wartet.
Epheser 1,18

Im Gebet des Paulus in dessen Brief an die Epheser geht es um die Erkenntnis der Herrlichkeit des Herrn Jesus Christus. Er hatte davon gehört, dass in ihrer Mitte viele zum Glauben gekommen sind. Ihnen wünschte er das höchste Ziel geistlicher Menschen, die wahre Erkenntnis Gottes. Um dahin zu gelangen, empfahl er ihnen dringend einen anderen Weg als den einer damals einflussreichen gnostischen Richtung, die Erleuchtung durch Askese oder ihrem Gegenteil, der Ausschweifung, versprach. Der Weg des Paulus ist auch heute noch gültig und erfolgversprechend für jeden Christen und umfasst drei geistige Säulen der Erkenntnis:

  1. Die intellektuelle Suche nach der Wahrheit über Gott. Sie kann durch Lesen in der Bibel und durch Austausch mit anderen Gläubigen erfolgen.
  2. Die Ausrichtung des Willens, indem man Gott vertraut, IHM gehorcht und dient.
  3. Die moralisch-ethische Komponente durch ein liebendes und gerechtes Verhältnis zum Mitmenschen.

    Wie zu erkennen ist, bewegt man sich bei diesem Weg zur Erkenntnis keinesfalls nur im Rahmen der Theorie. Sie ist unmittelbar mit der Praxis im Leben verankert. Erst durch die Umsetzung im Alltag kommt es dazu, dass alles eine Einheit bildet und das Wissen um die großartige Hoffnung auf ein ewiges Leben unser Herz ausfüllt.