Andacht Heute

Sorgen am Morgen

Sorgt euch um nichts; sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden. Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus!
Philipper 4,6-7

Sind wir nicht alle mehr oder weniger Sorgenträger? Wenn wir morgens die Zeitung aufschlagen, die neuesten Nachrichten im Rundfunk hören oder im Internet lesen, dann macht uns das nicht selten bange. Übermäßige Sorge kann uns schon morgens den Tag verderben. Dabei haben wir doch die wunderbare Möglichkeit, all unsere Anliegen vor Gott zu bringen. Auch wenn sich so viele Despoten in dieser Welt aufspielen, als könnten sie alles bestimmen, ihre Macht endet oft schneller, als sie denken. Wir dürfen uns dagegen auf unseren Herrn verlassen, der alles in seiner gütigen Hand hält und dessen Macht unvergleichlich höher ist. Auch wenn wir mit unserem Verstand nie ganz begreifen können, was der Friede Gottes ist, so dürfen wir auf diesen Zustand hoffen. Dafür können wir jeden Tag danken. Das wird unser besorgtes Herz beruhigen.

Wer unter dem Schutz des Höchsten wohnt, darf bleiben im Schatten des Allmächtigen. Darum sage ich zum HERRN: „Du bist meine Zuflucht und meine sichere Festung, du bist mein Gott, auf den ich vertraue.“
Psalm 91,1-2

Zornausbrüche

Wenn ihr zornig seid, dann versündigt euch nicht. Legt euren Zorn ab, bevor die Sonne untergeht. Gebt dem Teufel keinen Raum in eurem Leben!
Epheser 4,26-27

Paulus beschreibt im Epheserbrief den neuen Menschen, der zu Gott umgekehrt ist. Er ist klug genug zu wissen, dass dieser auch immer noch zornig werden kann. Das ist nicht gut, liegt aber in der Natur des Menschen, bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Die Älteren kennen vielleicht noch die Werbung mit dem HB-Männchen. Da gab es immer neue Anlässe für seine Wutausbrüche, die ihn wie eine Rakete nach oben schießen ließen. Eine Stimme holte ihn zurück: „Halt, mein Freund, wer wird denn gleich in die Luft gehen? Greife lieber zur HB, dann geht alles wie von selbst.“

Was hat Paulus mit der Zigarettenwerbung aus den 50er Jahren zu tun? Nun, in beiden Fällen wird nicht bestritten, dass es Anlässe für Wutausbrüche gibt. Aber es werden unterschiedliche Wege beschrieben, wie man seinen Zorn besänftigen kann. Der Griff zur Zigarette ist eine höchst zweifelhafte Empfehlung. Der Rat des Paulus ist viel besser. Er ermahnt uns, noch am selben Tag zur Besinnung zu kommen. Nach jedem Wutausbruch hat man wieder Zeit zur Selbstreflexion, die man nutzen sollte. Bevor sich die Fronten verhärten und der Teufel sich freuen kann, sollte man in sich gehen, mit Gott sprechen und in aller Demut nach einer Lösung des Konflikts suchen. Wenn man den anderen durch harte Worte verletzt hat, ist es an der Zeit, sich zu entschuldigen.

Auf den Heiligen Geist vertrauen

Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote befolgen. Und ich werde den Vater bitten, dass er euch an meiner Stelle einen anderen Beistand gibt, der für immer bei euch bleibt. Das ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht bekommen kann, weil sie ihn nicht sieht und ihn nicht kennt. Aber ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.
Johannes 14,15-17

Wie wir in der gestrigen Andacht gesehen haben, ist es ein Grund- und Menschenrecht, „seine persönliche Überzeugung in Form einer Religion oder Weltanschauung frei und öffentlich zu bekennen“. Dazu gehört auch, seinen Glauben vor anderen zum Ausdruck zu bringen, was schnell als Missionierung empfunden wird und wogegen sich viele wehren.

Natürlich kann und darf man niemanden zwingen zu glauben. Es ist nicht unsere Aufgabe, den anderen von der Wahrheit, die wir erkannt haben, überzeugen zu wollen. Das müssen wir dem Heiligen Geist überlassen. Er zeigt den Menschen den Weg zum Glauben. Aber sie müssen sich entscheiden, ob sie das Angebot annehmen oder nicht. Alles, was wir tun können, ist, uns als liebende Christen zu erweisen. Und das heißt eben nicht, dass wir in unserem Eifer den anderen in Grund und Boden argumentieren. Wir müssen nicht den alten Vorurteilen gegen uns Gläubige neue Nahrung geben (die Christen seien „einfältig und fanatisch“, man habe sie „einer Gehirnwäsche unterzogen“). Besser ist es, wenn wir vor aller Augen ein Leben führen, das von Demut, Freundlichkeit und Mitgefühl geprägt ist.

Jeder von uns soll auf den anderen Rücksicht nehmen und danach fragen, was gut für ihn ist und was ihm im Glauben weiterhelfen kann.
Römer 15,2