Andacht Heute

Worte gegen die Furcht

Der HERR steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben? Der HERR steht zu mir, er ist es, der mir hilft – ich werde noch als Sieger herabsehen auf alle, die mich hassen. Besser ist es, beim HERRN Zuflucht zu suchen, als sich auf Menschen zu verlassen. 
Psalm 118,6-8

Der Psalmist hat uns diese einfachen Sätze zum Trost und Hoffnung für alle hinterlassen, die sich in Gefahr befinden. Von anderen Menschen bedrängt und sogar mit dem Tode bedroht zu werden, ist leider keine Seltenheit in dieser unruhigen Welt. In vielen Ländern herrschen Krieg, Verfolgung und Chaos. Viele Menschen geraten unverschuldet in Not. Sie fürchten um ihr Leben oder das ihrer Angehörigen. Oft bleibt ihnen nur der Trost aus der Bibel. Aber was heißt „nur“? Der Psalmist kam in seiner Not zu der heilsamen Erkenntnis, dass der HERR uns in jeder Situation hilft. Darauf dürfen wir vertrauen, auch wenn es in dieser Welt nicht gut um uns steht. Von unseren Mitmenschen können wir oft keine Hilfe erwarten. Die meisten Menschen denken gerade in Krisen nur an sich selbst. Ihre Worte erweisen sich nicht selten als Schall und Rauch, wenn der Ernstfall eintritt. Das Wort der Bibel dagegen hat ewige Gültigkeit.

Dankt dem HERRN, denn er ist gütig, und seine Gnade bleibt für alle Zeiten bestehen!
Psalm 118,29

Die trügerische Macht der Worte

Denn es kommt eine Zeit, da werden die Menschen der gesunden Lehre des Evangeliums kein Gehör mehr schenken. Stattdessen werden sie sich Lehrer aussuchen, die ihren eigenen Vorstellungen entsprechen und die ihnen das sagen, was sie hören möchten. Sie werden die Ohren vor der Wahrheit verschließen und sich Legenden und Spekulationen zuwenden.
2. Timotheus 4,3-4

Es gibt Redner, die sich gut ausdrücken können und dem Publikum nach dem Mund reden. Sie wissen, was beim Publikum ankommt und was nicht. Sie können schmeicheln, nehmen es aber mit der Wahrheit nicht so genau. Sie wollen Beifall ernten und Menschen manipulieren, um sie an sich zu binden. Das ist nicht nur in der Politik so, sondern auch in der Verkündigung des Wortes Gottes. Da wird reichlich an die Gefühle appelliert und auch dem Intellekt geschmeichelt. Schaut man sich aber die Redemanuskripte genauer an und prüft sie anhand der Bibel, dann werden die Schwachstellen solcher Reden deutlich. Es ist eben nicht so, wenn solche Leute behaupten, dass durch lautes Verkünden, bei dem unser Ich und unsere Wünsche im Vordergrund stehen, der HERR auf magische Weise beeinflusst werden könnte.  Das gläubige Gebet ist immer eine Bitte und drückt unsere Abhängigkeit vom allmächtigen Gott aus. Wenn wir regelmäßig in der Bibel lesen und uns mit anderen Gläubigen austauschen, werden unser Wissen und unsere Kritikfähigkeit wachsen. Dann können wir leichter erkennen, wenn uns fremde Lehren verführen wollen.

Liebe Freunde, glaubt nicht jedem, der behauptet, seine Botschaft sei ihm von Gottes Geist eingegeben, sondern prüft, ob das, was er sagt, wirklich von Gott kommt. Denn in dieser Welt verbreiten jetzt zahlreiche Lügenpropheten ihre falschen Lehren.
1. Johannes 4,1

Gegen die Routine

Im Eifer lasst nicht nach, seid brennend im Geist, dient dem Herrn!
Römer 12, 11

Wie unsere Nächsten- und Bruderliebe aussehen soll, das sagt Paulus hier in aller Kürze. Er fordert uns auf, will uns wecken und aufrütteln, damit wir den nötigen Eifer an den Tag legen. Ich bin sicher, dass das bei vielen Christen nötig ist. Sie hören die Sonntagspredigt, sie beten und singen, sie nehmen auch unter der Woche die Bibel zur Hand. Man tut, was von einem verlangt wird, so gut man kann, und hat sich in der Routine des christlichen Lebens eingerichtet. Die Ermahnungen hat man schon oft gehört und gelesen, aber gehen sie dem Einzelnen wirklich noch nahe?

Aus dem „Man“ soll ein „Ich“ werden, das gilt heute für den Schreibenden und auch für den Lesenden. Bin ich nicht auch schon zu einem Gewohnheitschristen geworden? Tue ich nicht nur mit bei allem, weil es „so der Brauch geworden ist“, wie man es im Bayrischen zu sagen pflegt? Kann der HERR zufrieden sein mit meinem Dienst? Bin ich wirklich immer „brennend im Geist“, wie uns Paulus auffordert? Diese Fragen will ich mir heute öfter stellen. Es geht hier eher nicht darum, noch mehr zu tun, also noch mehr zu lesen und noch mehr zu hören, was es an christlicher Erbauung gibt. Ich glaube, geht es dem Apostel um die Intensität, wie ich das tue. So ein Satz wie den heutigen darf ich nicht teilnahmslos abschütteln, sondern er soll mich begleiten durch den Tag. Dann werden sich auch Gelegenheiten finden, bei denen ich vom Geist Gottes durchdrungen meinem Dienst nachgehen kann.

Er antwortete und sprach: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft und deinem ganzen Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst“.
Lukas 10,27